𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟔

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Michaels Blick klebte förmlich an der Tür.

Hatte Matt die Wahrheit gesagt und sie war wirklich hier?

Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

Wie lange hatten sie sich nicht mehr gesehen?

Lisa war die Frau gewesen, der er sein Herz geschenkt hatte. Zu keiner anderen Frau oder sogar anderem Menschen hatte er jemals so eine tiefe Bindung aufbauen können wie zu ihr.

Diese Frau hatte etwas an sich, dass ihn wortwörtlich verrückt machte. Allein der Gedanke an sie löste eine Menge kontroverse Gefühle aus.

Auf der einen Seite war sie die anstrengendste und sturste Frau, die ihm jemals begegnet war. Manchmal hatten sie sich in ihrer Ehe tagelang gestritten Sie hatten gestritten, bis es Zeit wurde schlafen zugehen, um danach weiter zu streiten. Lisa hatte wirklich das Talent sein Blut mit nur wenigen Worten zum Kochen zu bringen.

Auf der andere Seite löste allein der Gedanke an ihre verführerischen roten Lippen und ihre zarte Haut Gefühle aus, die seine Mutter als sündhaft und falsch beschreiben würde.

Lisa war immer da gewesen, wenn er sie am Meisten gebraucht hatte. Sie war an seiner Seite gewesen, als er dachte, dass es nicht mehr schlimmer werden könnte. Sie war an seiner Seite gewesen als er das erste Mal diesen verdammten Vorwürfen konfrontiert wurde oder als er es mit den Tabletten übertrieben hatte. Lisa war immer an seiner Seite gewesen, bis zu dem Zeitpunkt als sie es nicht mehr war und ihm die Scheidungsunterlagen zu schickte.

Sie hatte ihn im Stich gelassen und einfach aus ihrem Leben aussortiert.

Er hatte sie nach der Scheidung ein paar Mal versucht anzurufen. Lisa war nicht nur seine Geliebte oder Ehefrau gewesen, sondern auch seine beste Freundin. Er wollte sie nicht gehen lassen. Nicht einfach so. Doch sie hatte seine Anrufe ignoriert und nach einer Zeit hatte er schließlich aufgegeben. Es war offensichtlich gewesen, dass sie kein Interesse mehr hatte mit ihm in Kontakt zu bleiben.

Jetzt, wo er erneut am Boden war, kam sie wieder?

Was war ihre Intention dahinter?

Vielleicht wollte sie ihre Karriere in der Musikbranche noch einmal vorantreiben. Oder vielleicht wollte sie ihn einfach noch tiefer in den Boden stampfen.

Die Tür öffnete sich. Tatsache sie war es wirklich.

Lisa Marie Presley trat mit unsicheren Schritten ins Zimmer.

Michael setzte sich auf. Die Kanüle löste ein leichtes Brennen in seinem Arm aus. Er trug eine Jogginghose, ein weißes T-Shirt und sah wahrscheinlich ziemlich schlimm aus, während seine perfekt gestylte Exfrau ihn musterte. Sie trug eine Sonnenbrille und einen Hut, der ihr Gesicht halbwegs verdeckte. Dennoch erkannte er ihre rot bemalten Lippen sofort.

Die ganze Situation löste ziemlich schnell schlechte Erinnerungen aus. Als Lisa ihn das letzte Mal im Krankenhaus besucht hatte, hatte sie genauso dagestanden, ehe sie sich am Krankenbett von ihm getrennt hatte.

Michael räusperte sich. ,,Hey."

,,Hey", erwiderte Lisa mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Sie zog ihre Sonnenbrille ab und legte sie auf den Tisch.

,,Wie geht es dir?"

,,Auf jeden Fall besser", meinte er. ,,Danke der Nachfrage. Und dir?"

,,Ganz gut." Sie schaute ihn direkt an. Ihr Blick war kalt, genauso wie ihre Stimme.

Michael erwiderte ihren Blick und musterte sie. Sie hatte sich kaum verändert seitdem er sie das letzte Mal gesehen hatte. ,,Wie geht es Ben und Riley?"

When you're cold insideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt