𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟎

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Michael und Lisa liefen auf die große Eingangstür des Ivys zu. Zwei Bodyguards liefen wenige Meter hinter ihnen.

Der Vorhof des Restaurants war mit Pflanzen jeglicher Art geschmückt: Rosenbüsche, verschiedene Sträucher und Farne. Es war wirklich schön. Anders konnte man es nicht beschreiben.

An der Eingangstür wurden sie von dem Inhaber empfangen, der sie erfreut begrüßte. ,,Es ist uns eine Ehre Sie als unsere Gäste zu begrüßen. Wenn es Ihnen nichts ausmachen würde, könnten wir vielleicht ein Foto machen?", meinte er freundlich.

,,Klar", ergriff Michael das Wort und sofort wurde die Kamera geholt.

Lisa stellte sich neben Michael, der Inhaber quetschte sich in die Mitte, kurz lächeln und dann war das Foto auch schon im Kasten. Vermutlich würde es an irgendeiner Wand in diesem Restaurant enden. Vielleicht sogar genau hier, wo sie gerade standen.

Der Inhaber bedanke sich herzlich und dann wurden Michael und Lisa auch schon zu ihrem Tisch geführt. Er war etwas abgelegen von den anderen und vermutlich war das auch gut so.

Nach kurzer Zeit kam auch schon der Kellner zu ihrem Tisch. Er verteilte die Speisekarten und fragte, ob er ihnen schon etwas bringen dürfte.

Michaels Blick war fest auf Lisa gerichtet. ,,Kannst du versichern, dass du kein Problem mit Alkohol hast?"

Lisa rollte mit den Augen. ,,Ich habe kein Problem mit Alkohol."

Er musterte sie. Eine besondere Tatsache über ihre Beziehung war, dass sie beide auf ihre eigene Art und Weise abgefuckt waren und nur sie in der Lage waren mit dem Bullshit des jeweilig anderen fertig zu werden.

Michael wusste, dass das gelogen war, genauso wie Lisa wusste, dass er eine dieser kleinen Tabletten genommen hatte, um nach ihrem Telefonat schlafen zu können.

Michael wandte sich wieder dem Kellner zu. ,,Bringen Sie uns eine Flasche Wein. Bitte."

Sie schauten beide eine Weile wortlos auf die Speisekarten, bis sie sich über das Menü unterhielten und der Kellner mit dem Wein und zwei Gläsern zu ihrem Tisch kam.

Er stellte die Gläser auf den Tisch und schenkte den Wein aus.

Michael nahm sein Glas in die Hand und schaute sie an. ,,Es ist schon eine kleine Weile her seitdem ich Wein aus einem Glas getrunken habe", meinte er und lachte.

Lisa zog die Augenbrauchen hoch. Wer hatte hier jetzt das Alkoholproblem? ,,Ja, ich trinke meinen Wein auch gerne direkt aus der Flasche."

,,Nein, so war das nicht gemeint", lachte er. ,,Erinnerst du dich? Wir haben früher im Flugzeug nach einer Tour immer zusammen Wein getrunken, um den Erfolg einer Tour zu feiern oder einfach ein bisschen zu entspannen. Jetzt habe ich meine Kinder dabei. Ich möchte nicht, dass sie sehen, wie ich Wein trinke. Ich möchte ihnen ein gutes Vorbild sein, also trinke ich ganz einfach aus einer Cola-Dose."

Lisa lachte. Das konnte sie sich ziemlich gut vorstellen. ,,Ich wusste nicht, dass du das immer noch machst."

,,Warum nicht? Es erinnert mich einfach an alte Zeiten."

Lisa erhob ihr Glas. ,,Auf alte Zeiten und Wein aus dem Glas."

Sie stießen an, bevor Lisa das Glas zu ihren Lippen führte und die Flüssigkeit ihre Kehle herunter lief und eine allzu bekannte Wärme hinterließ.

Als der Kellner die Vorspeise brachte, erzählte Michael Geschichten über Prince und Paris.

,,Prince kann wirklich schon gut sprechen und auch laufen. Er hat letztens das Laufrad für sich entdeckt und jetzt düst er damit durch die Gegend. Paris experimentiert gerade mit ihren ersten Wörtern, aber das Laufen klappt noch nicht ganz so", erzählte er und konnte gar nicht mehr aufhören zu lächeln.

When you're cold insideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt