Kapitel 14

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Oikawa PoV
By Unspoken0702

„Aber du willst das zwischen uns nicht mehr", schoss es ungebremst aus mir heraus, als ich seinen Satz für ihn beendete. Mein Herz wog plötzlich schwer in meiner Brust und mein Puls raste in meinen Ohren, erzeugte ein lautes Rauschen, dass mein ganzes Inneres auszufüllen schien.

Iwaizumis sturmgraue Augen weiteten sich und er griff reflexartig nach meiner Hand. „Warte..-" Doch weiter kam er nicht, denn die Berührung seiner Fingerspitzen auf meiner Haut sendete eine Schockwelle durch mein gesamtes Nervensystem. Plötzlich war mir seine Nähe zu viel und im nächsten Moment war ich auch schon auf den Beinen.

„Schon okay", stieß ich aus meinem viel zu engen Brustkorb hervor, während ich ihm den Rücken zudrehte. Ungeschickt schlüpfte ich in meine Unterhose und zog mir eilig meine Hose an. Dabei spürte ich immer noch die leichte Dehnung und die unausgefüllte Leere, die er in mir zurückgelassen hatte und wünschte mir, dass dieses Gefühl niemals weggehen würde, dass ich es für immer behalten könnte.

Denn tief in mir hatte ich gewusst, dass er das Versteckspiel, die heimlichen Treffen und den schnellen Sex an abgelegenen Orten mal satt haben würde. Dass er irgendwann mehr wollte und das hatte er auch verdient, doch mehr konnte ich ihm einfach nicht geben.

Meine Beine zitterten leicht und ich korrigierte den Sitz meines Oberteils, während ich auf den Rest wartete. Dabei wollte ich die leeren Worte, wie sehr ich ihm am Herzen lag, aber dass er doch beschlossen hatte zu gehen, gar nicht erst hören. Die Wahrheit aus seinem Mund würde ich schlicht und ergreifend nicht verkraften.

Der Gedanke allein trieb mir die Tränen in die Augen, tapfer kämpfte ich sie zurück, als ich mich wieder zu ihm wandte.

Das Meer rauschte in meinem Rücken und die wenigen Kerzen, die noch brannten, erleuchteten die Überreste seiner Überraschung. Meine Augen huschten über die Decke, die im Sand lag, die leere Bentobox und die halbleeren Gläser. Eilig versuchte ich, mir jedes Detail einzuprägen, denn ich war mir sicher, dass niemand mehr so etwas Schönes für mich organisieren würde.

Und dann fiel mein Blick wieder auf ihn, meinen Bodyguard, der nun ebenfalls stand und seine Hose eilig hochzog, und ich konnte nicht anders als zu denken, dass dieser Abschied so sehr zu ihm, dem fürsorglichen, liebevollen Mann, den ich in den letzten Wochen kennengelernt hatte passte, der mir jetzt noch eine letzte schöne Erinnerung mit auf den Weg geben wollte.

„Tooru?", murmelte er und kam langsam auf mich zu, doch ich hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf. „Ich sagte es ist okay," wiederholte ich, denn ich verstand ihn, denn auch ich war die Situation leid, in der wir uns befanden, dass wir nicht wie ein normales Paar sein konnten, sondern mit der ständigen Angst leben mussten, entdeckt zu werden.

Ich hasste es, dass ich nicht offen sagen konnte, dass er mir gehörte, wenn eine der Stylistinnen ihn wieder am Bizeps begrapschte. Allein die Erinnerung daran machte mich rasend und ich wünschte ich könnte ihr nachträglich die Augen aus dem Make-up tapezieren Gesicht kratzen.

Aber ihm ging es sicherlich nicht anders, wenn Aoki mich in den Arm nahm, oder meine Hand auf der Bühne hielt. Wir hatten nie wirklich darüber gesprochen, aber ich wusste, dass es ihn störte und dass er Aokis Verhalten nur akzeptierte, weil es ein Teil meines Jobs war.

Unsere heimliche Affäre war somit eine tickende Bombe und es war nur eine Frage der Zeit bis die Wahrheit herauskam. Und was dann mit uns geschehen würde, das wollte ich mir nicht ausmalen. Darum war es vielleicht besser, es jetzt zu beenden, bevor meine Gefühle für ihn noch stärker, lauter und unzähmbar wurden.

Beyond the Lights || Iwaizumi x OikawaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt