"Yuuuuka~", höre ich meine Freundin Hana rufen. Die Stunde war vorbei und ich habe fast nichts verstanden. Englisch ist einfach zu schwer. Ich seufzte. "Holen wir uns was zu essen?", fragt die große Brünette. Ich nickte lächelnd. Hana und ich waren schon auf derselben Mittelschule beste Freunde. Sie kennt mich besser als jeder andere und- "Hey, pass auf!", sie zog mich zurück, als ich fast in die geschlossene Tür lief. Und sie passt auf mich auf. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre ich eine riesige Last für sie, aber Hana meint, das sei Blödsinn und ich müsse mir um sowas keine Gedanken machen. "Hast du Lust später zum See zu fahren?", frage ich sie als wir im Flur unser Brötchen aßen. Hana war eher der Mensch für Herzhaftes, ich mochte süßes liebes. "Heute geht nicht, ich helfe meinem Vater im Laden.", machte sie mir genervt klar. Sie hasste das. Ihre Familie hatte einen kleinen Kiosk, in dem sie nach der Schule oft aushelfen musste. Meine Familie war weniger spannend. Meine Mutter ist Hausfrau seit ich klein bin und mein Vater ist Zahnarzt. Die Beiden kennen sich noch aus der Schulzeit und sind bis heute loveydovey. Manchmal ist das echt ekelig, aber eigentlich auch ganz süß. "Ey, ihr steht im Weg.", hören wir eine tiefe Stimme als wir gerade in die Klasse wollten. Wir drehten uns zu den 2 großen Jungs um. Tsukishima und Yamaguchi. Die 2 waren so unzertrennlich wie Hana und ich, außerdem waren sie im Volleyballteam. "Was? Kannst du nicht warten?", fragt meine Freundin genervt. Der blonde Junge setzte seine Kopfhörer ab. "Geh doch einfach aus dem Weg.", wiederholte er angepisst. Ich zog Hana schnell weg und er ging schweigend an uns vorbei. Yamaguchi ging hinter ihm her und machte ein "Tut mir leid"-Gesicht. "Ich kann ihn echt nicht ab.", schnalzte Hana mit der Zunge und sah ihnen hinterher. So ging es den meisten aus der Klasse. Yamaguchi war zwar von außen sehr nett, aber ein ganz schönes Lästermaul. Tsukishima ist sehr ehrlich, dass bewundere ich, um ehrlich zu sein. Hana mochte die Beiden überhaupt nicht. Seit dem Schulstart vor 2 Wochen legte sie sich ständig mit ihnen an. Das Yamaguchi ihr Sitznachbar war und Tsukishima vor mir saß, machte es nicht besser. Er hatte bisher noch kein Wort direkt mit mir geredet. Zettel gab er mir immer still, ohne nach hinten zu sehen und in der Pause trug er immer seine Kopfhörer. Hana meinte ich soll mir da keine Gedanken machen. Die anderen Mädchen sagen er ist zu jedem so. Er war bestimmt einen halben Meter größer als ich. Kein Wunder, dass er im Volleyballteam war. Vielleicht hatte er da mehr Freunde? Mein Club ist kochen und backen, Hana machte schon immer Leichtathletik. Ich war nicht der Typ für Sport. Im Unterricht verletze ich mich ständig und bei den Sportveranstaltungen in der Schule konnte ich nie mithalten. Wenn ich mal einen Ball hatte und ihr warf, prallte er meistens direkt vor mir wieder auf den Boden.
>> "Was ist eigentlich ihr Problem?", fragt Yamaguchi seinen Freund leise als die Mädels an Hanas Platz waren. Tsukishima zuckte mit den Schultern. "Ich kann sie nicht ab." "Ja, Hana nervt.", stimmte der Grünhaarige zu. "Was? Nein, ich meine ihre Freundin. Wie heißt die nochmal?" Verwundert sah Yamaguchi den Blocker an. "Yuuka?" Tsukki nickte. Überlegend sah der Junge mit den Sommersprossen sich um. "Ich finde sie eigentlich ganz süß.", gab er zu. "Pff, war ja wieder klar. Sie ist wie ein verlorener Welpe. Das nervt. Bei allem braucht sie Hilfe.", zischte er. "Naja, auch egal. Nicht mein Problem." <<
Alle gingen wieder an ihre Plätze. Die nächste Stunde war Mathe, wieder etwas, dass ich nicht verstehe. Eigentlich wollte ich auf eine ganz andere Schule, doch meine Noten sind echt nicht der Hammer. Ich lerne auch einfach nicht gerne, ich bin viel lieber draußen unterwegs. Lange Spaziergänge mag ich am liebsten, vor allem die, bei denen ich neue Orte entdecken konnte. Ich genoss dann einfach die Eindrücke und Geräusche meiner Umgebung. Verträumt schweifte mein Blick aus dem Fenster. "Ey.", höre ich eine genervte Stimme vor mir. Schnell drehte ich mich um. Tsukishima sah mich an und hielt ein Papier in der Hand. "Ah, sorry.", ich nehme das Blatt. "Du solltest besser aufpassen.", machte er mir klar und drehte sich dann wieder weg. Meine Wangen wurden leicht rosa. Wie nett, dass er das sagt. Er hat absolut recht.
"Das war doch gar nicht nett gemeint.", tadelt Hana mich als wir nach dem Unterricht zu unseren Spinden gingen. "Nicht? Aber es ist doch sehr aufmerksam.", überlege ich. "Er war nur sauer, dass du nicht direkt das Blatt genommen hast und er sich ein bisschen Mühe machten musste.", sie verdrehte die Augen. "Nicht alle Menschen sind nett Yuu.", fügte sie noch hinzu. Ich zuckte mit den Achseln. "Ich fand es nett." "Du findest alles nett.", sie legte ihre Hand auf meinen Kopf und zog dann schnell ihre Schuhe an. "So, ich muss mich beeilen. Machst du wieder deinen Umweg?" Ich nickte schnell. "Wir sehen uns morgen!", und schon rannte Hana davon. Nach der Schule suchte ich mir immer einen neuen Umweg, den ich nach Hause nehmen konnte. Je länger, desto besser. Meine Eltern kannten das schon von mir und machte sich wenig Sorgen, ich sollte nur zu Hause sein bevor es dunkel wurde. Da wir Juli haben, ist da aber ziemlich spät und meistens drängt der Hunger mich früher dazu umzukehren. Ich machte mich auf den Weg und ging an unserer Sporthalle vorbei, die Tür stand weit offen, das Training hatte wohl noch nicht begonnen. "Können wir dir helfen?", fragt eine männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und erblickte einen großen Typen. Er hatte einen Kinnbart und lange Haare. Wie unheimlich. Ich bekam kein Wort raus und wich schnell zurück. "Oi! Asahi, mach dem Mädchen keine Angst!", rief ein andere Junge aus der Sporthalle und kam zu uns gelaufen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", nervös versuchte Asahi mich zu beruhigen. "Keine Sorge er ist harmlos.", erklärte der braunhaarige als er bei uns angekommen war. "Suchst du jemanden?" Ich schüttelte den Kopf. "Yuuka?", höre ich Yamaguchi von der Hallentür aus fragen. Tsukishima stand hinter ihm. Knapp einen Kopf größer als er. "Was machst du hier?" "Ich bin nur zufällig vorbeigelaufen." "Sonst gehst du hier doch auch nicht lang.", stellte der blonde Junge fest. "Eine Mitschülerin von euch?", fragt ein orange haariger Junge und schaut neben den beiden her. "Das ist Yuuka, sie sitzt hinter Tsukishima.", erklärt Yamaguchi. "Na, es war schön dich kennenzulernen. Das Training fängt aber gleich an, also gehen wir jetzt rein.", lächelt einer der Jungs mich an. "Klar, ich muss eh los!", log ich und verbeugte mich schnell.
>> "Ich hätte nicht gedacht, dass du weibliche Freunde hast.", wundert sich Hinata. "Wir sind keien Freunde.", berichtigte Tsukishima. "Sie geht nur in meine Klasse.", erläuterte er weiter. "Was wollte sie hier?", fragt Yamaguchi sich. Tsukishima zuckt mit den Achseln. "Ich sag ja, wie ein hilfloser Welpe.", er schnalzt mit der Zunge. "Kommt jetzt, wir wärmen uns auf!", ruft Daichi seinem Team zu. <<
Wie lieb die Jungs aus dem Volleyballteam doch sind. Sie scheinen tolle Senpais zu haben, genau wie ich in meinem Club. Lächelnd lief ich so vor mir her und machte eine Kurve nach der Anderen. Ich fand mich irgendwann in der Innenstadt wieder. "Cool, hier kommt man also raus.", sage ich laut, als ich neben einem Modeladen rauskam. Ein Café in welches Hana und ich gerne gingen, war hier gleich um die Ecke. Auch der Mangaladen war nicht weit, ich hatte beschlossen, wie ich meinen restlichen Tag verbringen würde. Erst hole ich mir einen leckeren Eiscafé, die machte sie mit so kleinen Bären im Schaum. Super niedlich. Meistens fragte ich nach extra Zucker. Hana sagte mir immer, ich bin ein ödes Klischee, aber ich glaube, das mag sie auch an mir. Wieso sollte ich mich unnötig verstellen? Ich mag eben süße Sachen. Egal ob optisch oder vom Geschmack her. Hana verstellte sich auch nie. Sie war immer gerade heraus und scheute keine Konfrontation. Ich weiß nicht, ob ich auch so war. Ich hatte, soweit ich mich erinnere noch nie ein Problem mit jemandem. Meine Mitschüler aus der vorherigen Schule meinten ich sei wohl eher der kleine Schwester-Typ. Was auch immer das sein soll. Hana meinte aber, dass es nicht unbedingt ein Kompliment sei. Es würde auch heißen, die Jungs nehmen mich nicht wahr und die Mädchen sehen mich nicht als vollwertige Freundin, da sie mich immer schonten und super nett sein wollten. Sie tätchelten mir oft den Kopf, dass mochte ich aber noch nie. Ich fühlte mich dann immer kleiner als ich sowieso schon war. Ob es mit gefiel wie eine kleine Schwester zu sein, weiß ich um ehrlich zu sein nicht. Ich denke aber, es stört mich auch nicht wirklich. In Gedanken verloren trank ich so mein Getränkt vor dem großen Fenster und sah die Leute vorbeigehen. Nach einiger Zeit fiel mir auf, dass ich immer mehr Schuluniformen sah. War es schon so spät geworden? Schnell räumte ich meinen Platz auf und machte mich auf zum Mangaladen. Ich hatte nicht vor etwas zu kaufen, ich stöberte nur gerne. Es gab einfach noch genug Mangas bei mir zu Hause, die ich nicht gelesen hatte.
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Begeisterung Tsukishima x OC
FanfictionYuuka Futaba ist mit Tsukishima Kei im ersten Jahr an der Karasuno Oberschule. Sie ist sehr unbeholfen, klein und ein bisschen verloren. An sich ist sie ein nettes Mädchen mit vielen Freunden. Aber sie hat Probleme damit ernst genommen zu werden. Ma...