Ich nahm meinen Koffer und wartete auf Lina, damit wir zusammen zu unseren Bungalows laufen konnten.
„Wollen wir nachher den Campingplatz erkunden? Den Pool suchen und so", fragte ich sie.
„Ja, aber du weißt, dass ich nicht so gerne ins Wasser gehe, oder?"
„Ich weiß, aber vielleicht gehst du nur ganz kurz rein? Mit mir?", bat ich sie.
„Na gut, einmal kurz", gab sie nach.
„Super!", freute ich mich.
Kurz darauf waren wir auch schon angekommen.
Ich holte unseren Schlüssel und sperrte die Türe auf, als auch schon Emily kam. Wir betraten zusammen den Bungalow und schauten uns um.„Klein, aber gemütlich", sagte Emily.
„Wohl eher winzig", erwiderte ich lachend.
„Zum Glück sind wir nur zu zweit", meinte Emily und lächelte mich an.
„Ja, zum Glück." Ich lächelte zurück. Ich guckte noch kurz in unser relativ neues Bad, dann fragte ich Emily wo sie schlafen will.
„Wenn es ok ist, schlafe ich hier vorne."
„Klar", antwortete ich, legte meinen Koffer auf den Bode und nahm das bereitgelegte Bettzeug.
Zuerst bezog ich mein Kissen, dann meine Decke und zum Schluss spannte ich das Bettlaken über mein Bett.
Emily schien damit ein paar Probleme zu haben.
„Soll ich dir helfen?", bot ich meine Hilfe an.
„Nein danke, geht schon-" Da rutschte ihr das Bettlaken wieder vom Bett. „Naja, vielleicht doch."
Ich ging zu ihr und nahm ein Ende des Lakens in die Hand und spannte es über die Matratze. Emily machte das Gleiche auf ihrer Seite und zusammen hatten wir ihr Bett in null Komma nichts bezogen. Ich hielt ihr meine Hand zum Highfive hin und sie schlug ein.
„Danke", sagte sie noch, bevor wir ein Klopfen an der Tür hörten. Ich öffnete sie und Lina stand vor mir. „Können wir gehen?"
„Ja, warte, ich zieh noch kurz meine Schuhe an."
Nachdem ich das getan hatte, verabschiedete ich mich von Emily und ging dann hinter Lina hinaus.
Ich fragte: „Können wir zuerst den Pool suchen?"„Klar, dort vorne habe ich eine Karte des Campingplatzes gesehen, wir können ja zuerst da nachschauen."
„Gute Idee."
An dem Schild angekommen, prägten wir uns den Weg ein und liefen los.
„Guck mal, da sieht man ihn schon", freute ich mich.
Vorsichtig wateten wir durch das Becken, welches die Füße vor dem Eintritt in den Pool sauber macht und standen auch schon in der riesigen Poolanlage. Rechts war ein Kinderbecken mit Rutschen, dann gab es noch ein Schwimmerbecken und einen Whirlpool.
„Sollen wir unsere Füße kurz reinhalten?", schlug Lina vor.
„Ja, super Idee!"
Wir liefen auf das flachere Kinderbecken zu und gingen hinein, bis uns das Wasser ans Knie reichte.
„Angenehm kühl. Morgen gehen wir dann ganz rein, ok?"
„Na gut", stimmte Lina zu. „Wir sollten langsam wieder zurück gehen, in einer Viertelstunde treffen wir uns schon."
Wir machten uns also langsam auf den Weg zu unseren Bungalows. Dort angekommen mussten wir noch unsere Rucksäcke holen. Ich betrat also den Bungalow und sah dort Emily mit dem Rücken zu mir auf ihrem Bett sitzen.
Als sie mich bemerkte, drehte sie sich um und ich sah, dass ihre Augen gerötet und ihre Wimperntusche verschmiert war.„Was ist passiert? Hast du geweint?", fragte ich erschrocken.
Sie wischte sich schnell über die Augen und sagte: „Nein, habe ich nicht."
Emily stand auf und verschwand im Bad.
„Was ist denn los? Ist mit ihr alles ok?", dachte ich.
Ich würde ihr gerne helfen, aber ich weiß nicht wie. Dass sie geweint hatte, war klar. Aber warum? Sie wollte offensichtlich nicht darüber reden, also beschloss ich, in Ruhe zu lassen.
Ich nahm mir meinen Rucksack, packte eine Trinkflasche und zwei Schokoriegel ein und trat aus der Tür.Dort standen schon ein paar meiner Klassenkameraden, auch Lina. Ich stellte mich also zu ihr und wir warteten auf die anderen. Als endlich alle da waren, begann unser Lehrer das Programm für den restlichen Tag zu erklären: „Wir fahren zuerst mit dem öffentlichen Bus zur Metro-Station, dann geht es mit der Metro in die Innenstadt, wo wir uns dann ein bisschen umschauen und die Stadt erkunden können. Dann geht es wieder auf gleichem Wege zurück. Aber ich muss euch schon einmal vorwarnen, die öffentlichen Verkehrsmittel hier in Rom sind nicht so modern wie ihr es kennt. Meistens sind sie auch noch ziemlich voll, aber da müssen wir halt durch.
Wenn wir vollzählig sind, können wir los."Ich bemerkte, dass Emily immer noch in unserem Bungalow war und sagte leise zu Lina: „Emily ist noch nicht da, ich hole sie schnell, bin gleich wieder da."
Sie nickte und informierte unseren Lehrer, welcher seufzte und etwas genervt aussah. Ich beeilte ich wohl besser, um Herrn Krämer nicht noch mehr zu verärgern.Ich wollte gerade die Tür unseres Bungalows öffnen, als Emily heraustrat.
„Hey, alles in Ordnung?", fragte ich besorgt.
„Ja, alles gut, es war nur..." Sie verstummte und blickte mich an. „Egal, ich erzähle es dir später, sonst kommen wir zu spät."
Ich wollte etwas erwidern, jedoch war Emily schon an mir vorbeigelaufen.
Also musste ich wohl oder übel auf ihre Worte vertrauen.
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Liebe in Rom (GirlxGirl)
RomanceXenia ist eine schüchterne Schülerin, die auf einer Klassenfahrt mit einem fremden Mädchen in ein Zimmer kommt. Dieses Mädchen trägt ein Geheimnis mit sich, welches Xenia enthüllen möchte. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich zwischen ihnen meh...