Unheilvolle Begegnung

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Nach ein paar Tagen wurde ich zur Königin gerufen. Der Palast war riesig, und auch beängstigend. In meiner Kindheit hatte ich hier gelebt, doch seit meine Eltern sich getrennt hatten, lebte ich mit meinem Vater in einem grossen Apartment. Zu der Zeit war ich 16 Jahre alt. Meine kleine Schwester und mein kleiner Halb-Bruder blieben bei unserer Mam.

Ich ging durch den grossen Türbogen und wurde von den Wachen begrüsst.

"Hi Mira, lange nicht mehr gesehen"

"Kann sein Chris, für mich kommt es wie Jahre vor." Ich grinste ihn verlegen an.

Nachdem ich ihm die Hand reichte ging ich weiter Richtung Treppe und eilte rauf zum Arbeitszimmer meiner Mam. Ich klopfte an und wartete.

"Komm rein!", ertönte ihre strenge Stimme.

Ich trat mit gesenkten Kopf ein und schloss die Tür.

Sie schaute auf. Kein Lächeln oder Grinsen. Ich sah immer nur ihren strengen Blick.

"Du bist endlich meiner Aufforderung gefolgt."

Ich nickte und schaute wieder zum Boden.

Nefetari stand auf und ging auf mich zu.

"Schau mich an. Du bist keine Bedinstete sonder meine Nachfolgerin. Ich dachte eigendlich, dass du nach deiner Rebellion mehr Rückrad hättest."

Ich zuckte zusammen. Was? Rebellion? Oh Gott, was hatte ich denn in den drei Jahren angestellt.

"Ahh, ich verstehe."

Sie umkreiste mich und begutachtete mich dabei. Mit zwei Fingern hob sie mein Kinn an, so dass ich ihr in die Augen schauen konnte.

"Er hat sie dir genommen, deine Erinnerungen. Stimmts?"

"Ja" fiepte ich.

"Besser ist es. Morgen triffst du auf deinen Verlobten." Gemächlich ging sie zu ihrem Schreibtisch zurück.

Was, welcher Verlobte? Verwundert schaute ich endlich meine Mutter richtig an.

Sie war immer noch wunderschön. Schlank mit einem engelsgleichen Gesicht. Sie trug ein blass blaues Kleid das bis zum Boden reichte mit einem Lederkorsett darüber. Ihre Schultern waren frei und ihr Haar war auf alt römische Art zusammen gebunden. Es hatte die gleiche Farbe wie meins, Dunkelrot mit einer Silbersträhne auf der linken Seite.

"Du scheinst überrascht. Dir war doch klar, dass das irgendwann so sein wird. Du als meine Tochter wirst dich fügen. Hast du mich verstanden?"

Mir blieb die luft weg. Ich bekomme keine Luft.

Sie würgte mich trotz der Enfernung. Ich hasste ihre Fahigkeiten. Zu würgen ohne jemanden anzufassen. Durch meine Mutter besitzte ich auch solche Fähigkeiten, Doch sind sie noch nicht so ausgeprägt wie bei ihr.

"Ja" krächzte ich. Sofort liess sie von mir ab.

"Gutes Kind. Du bleibst hier im Palast und wirst von den Bediensteten zurecht gemacht. Ich hoffe das du mich nicht blamieren wirst." Eine Zeitlang sagte sie nicht mehr und setze sich wieder.

"Du kannst jetzt gehen!"

Schnell verbeugte ich mich und ging. Noch bevor ich die Tür öffnete, rief sie: "Deine Schwester ist nicht mehr hier, falls du sie aufsuchen willst. Sie hatte sich vor 2 Jahren dank dir aus dem Staub gemacht."

Erschrocken schaute ich zurück. Ihr schien es eher egal zu sein.

Mit schwerem Herzen ging ich raus. Auf dem Flur rannte ich in einen Mann rein. Er hatte schwarze Haare und ein verschmitzes Lächeln. Seine Gesichtszüge waren eher asiatischer Natur.

"Vorsicht Schwesterchen" Er lachte und fing mich, bevor ich den Boden knutschen konnte.

"Keylan?" Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. "Das bist nicht du, oder?"

Er grinste noch breiter.

Das Herz eines Vampirs schlägtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt