Zeit einer Veränderung (Teil 1)

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Ich verbeugte mich auch vor Thomacles mit gesenktem Kopf. Plötzlich lachte er auf. "Schön euch kennen zu lernen." Er reichte mir seine Hand.

Mein Körper schien sich zu verkrampfen. Seine Aura war beunruhigend, sie war stark und für mich nicht definierbar. Es fühlt sich Falsch an. Ich darf ihn nicht mögen.

Ich nahm seine Hand entgegen und schaute ihm in die Augen. Sie waren smaragdgrün, hell und klar. Nein... schrie meine innere Stimme. Lass keine Gefühle zu. Du gehörst zu jemand anderem.

Ich schreckte leicht zurück und stellte mich neben den Thron meiner Mutter.

Dort verweilte ich mehrere Stunden und begrüßte mit ihr jeden einzelnen Gast. Zum Schluss tauchte Mennerock, König der Werwölfe auf, um seine Aufwartung zu machen. Meine Mutter war mit ihm in Verhandlungen den Krieg endlich zu beenden. Da ich noch an keiner Sitzung teilnehmen durfte wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, worüber die Verhandlungen genau gingen.

Nach einigen weiteren Stunden verabschiedete ich mich von meiner Mutter und Thomacles, um mich zurück zu ziehen.

In meinem Zimmer angekommen sah ich das auf meinem Laptop eine Nachricht lag:

"Komm ins Heal, du warst lange genug weg."

Klar, diese Nachricht war eindeutig von Chris hingelegt worden. Schnell schaltete ich den Rechner an und rief im Heal an. Sofort sah ich das Gesicht von Josh, einem Werwolf.

"Hey, na endlich. Ich könnte dir echt manschmal den Arsch aufreissen. Hat es geklappt?"

"Was meinst du?"

"Deine Erinnerungen, sind sie weg?"

Ich nickte und schaute ihn leicht verägert an. "Ihr alle wisst davon?"

"Klar und wir haben strickte Anweisungen was wir alles nicht ansprechen dürfen." Er schaute mich belustigt an.

Josh alias Joshua Mennerock: Der älteste Sohn von König Mennerock, hat sich von seinem Vater abgewand. Da er wie die anderen bei uns in der Vereinigung, den Frieden wünscht. Ohne das bei dem Volk zu grosser Schaden entstehen wird. Er ist gross und schlaksig. Seine Haare sind braun und die Augen Bernstein-braun. Sein Gesicht wirkt etwas erschreckend, durch eine lange Narbe, die von seinem rechten Ohr bis zum Kinn verläuft. Am meisten hat er Spass daran in einem Hawaai-Hemd durch das Gebäude zu laufen und mich damit zu ärgern. Diese Dinger finde ich einfach grauenhaft.

"Ist ja gut." seufzte ich. "Ich werde mich gleich auf den Weg machen. Also mach dir nicht ins Hemd. Schick mir jemanden. Hab meine Maschine nicht hier."

Ich beendete das Gespräch und ging auf den Balkon. Ok. Ich schaute runter. Ich schätze das sind 4m. Bekomm ich locker hin. Doch zuerst musste ich mich umziehen. Mit einem Kleid sollte ich echt nicht ins Heal gehen. Aus meiner Kommode nahm ich mir schnell eine leicht zerrissene Jeans und ein schwarzes Top. Aus meinem Schrank nahm ich mir noch meine Lederjacke und meine schwarzen Bikerboots, lief zurück zum Balkon und sprang.

Am Boden angekommen rannte ich auch schon los Richtung Zaun. Schnell sprang ich über ihn und schlich die Strasse entlang.

Plötzlich kam mir jemand mit meiner Maschine entgegen und hielt neben mir an. Ich streichelte meine Bmw Blitzen und schaute auf zum Fahrer. "Sie haben ein Taxi bestellt?"

Schnell umarmte ich Matt und zog meinen Helm an, den er mir gereicht hatte. Nachdem ich mich hinten draufgesetzt hatte fuhr er auch schon los Richtung Randbezirk.

Nachdem wir in die verlassen wirkende Fabrik gingen und in den Fahrstuhl stiegen, um ins Untergeschoss zu gelangen, wurden wir von einigen Leuten begrüsst. An dem Empfangsraum trennten sich unsere Wege und ich ging schnurstracks zum Wohnbereich von Josh.

Nachdem ich angeklopft hatte, liess mich Josh rein und zeigte auf seine Couch. "Setz dich!" Gesagt getan. Er setzte sich mir gegenüber auf seinen Couchtisch und schaute mich eindringlich an. "Hier ein paar Fakten für dich!" Josh reichte mir einen dicken Ordner. "Vor einem Monat hast du ihn mir gegeben. Sollte ihn an dich weiterreichen." Er zuckte mit den Schultern.

"Ok, was ist hier los? Vater sagt nichts, Mutter genauso und du auch. Ich schwöre es dir, mach dein Maul auf oder du kannst was erleben.", schnauzte ich ihn an. Sofort zuckte er leicht zusammen und stand schnell auf um zwischen uns Abstand zu gewinnen. Er hob die Hände in die Luft um mich zu beschwichtigen. "Es steht alles im Ordner. Kurze Zusammenfassung ist die: Du hast jemanden den du schützen musst. Deine Erinnerungen sind weg, damit sie keiner Lesen kann. Dein Verlobter zum Beispiel oder deine Mutter... Sie würden es gegen dich verwenden. Deine Mutter will dich gefügig machen, damit du genau das tust was sie will. Du sollst es sie glauben lassen."

Ich schaute mir den dicken Ordner an, blätterte ein bisschen rum. "Das hab ich alles aufgeschrieben?"

"Nö, da hinten hab ich noch ein paar Ordner. Die soll ich dir nach und nach geben." Er lachte auf. "Schau nicht so wie ein verlorenes Reh. Jetzt fahr erstmal zurück und lies es in Ruhe durch."

Er schob mich aus seiner Türe und sah mir traurig nach.

Das Herz eines Vampirs schlägtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt