Überraschender Besuch

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Langsam versiegten meine Tränen und ich konnte Thomacles anschauen. Er saß immer noch an meiner Seite und streichelte meinen Rücken.
"So wie es scheint, werde ich nie seinen Platz ein nehmen können. Doch ich hoffe, dass wir eine harmonische Beziehung führen können. Wenn nicht für uns, dann doch vielleicht für unser Volk."
Er sprach ruhig und behutsam. so als könnte ich jeden Augendblick in tausend Scherben zerspringen.
Ich setzte mich auf und nahm seine Hand in meine. "Es tut mir leid, dass ich dir so viele Sorgen bereitet habe."

"Mach dir darum keine Gedanken. Was jetzt ersteinmal wichtig ist, bist du."
In dieser Nacht wollte ich ihm etwas zurück geben. Und nach seinem Ausdruck, hatte es ihm wohl ziemlich spaß gemacht.
Mit der Zeit konnte man an meiner Mutter erkennen, wie die Zeit verflog. Ihr Bauch wurde immer runder und sie immer überfürsorglicher. Jeden Tag nahm ich an den Audienzen teil. Königin Nefertarie war sich sicher, wenn ich an allem Teilnehme, dass ich, dass was mir von klein auf beigebracht wurde, besser verinnerlichen kann.
Es wurde mir eine weitere Aufgabe auferlegt. An einem Morgen kam mein Vater mit alten Schriftrollen und einer Externen-Festplatte in mein Arbeitszimmer. "Das dürfte alles sein, woran du und ich in den letzten Jahren gearbeitet haben."

"Hä?" Ich schaute ihn sehr irritiert an.

"Es handelt sich um eine alte Prophezeiung, die sich alle 2-Tausend Jahre wiederholt. Die letzte Aufzeichnung wurden in Ägyptischen Hyroglyphen nieder geschrieben."
"Ach, deswegen durfte ich zwei Simester in Alexandria Studieren. Ich dachte schon du wolltest mich dort abschieben." scherzte ich.
"Klar als würde ich so etwas machen." Wir beide lachten. Ich nahm mir dann eine der Schriftrollen und breitete sie auf meinem Schreibtisch aus. Ein langer Text aus Hyroglyphen war zu sehen, wie es mir schon mein Vater erzählt hatte. Schnell rannte ich an meinen Leptop und steckte die Festplatte an. Es waren viele Daten vorhanden. Unter anderem auch Kopien der Texte.
Mein Vater stellte sich hinter mich und zeigte auf eine der Dateien. "Hier, dass ist deine Übersetzung!" Schnell las ich sie mir durch und ich war geschockt. Es handelte sich um das Ungeborene meiner Mutter. Ein Kind, dass noch nicht geboren war.
Wenn ich alles richtig sah, dann würde noch eine verdammt schwere Zeit auf sie zukommen. Und wofür? Damit alle wieder in Frieden leben können. Aber ist es gut dafür, ein Leben so auf den Kopf zu stellen?

Tagelang arbeitete ich mich durch und abends stieg ich zu Thomacles ins Bett. Was dort passierte... naja... Ich denke mal ihr wisst was wir dann dort trieben.

Doch nach jedem mal, egal wie gut es war, hatte ich ein schlechtes gewissen.

Die zeit verging und der Geburtsttermin meiner Mutter rückte näher. Jeden Tag ging ich zu den Trainings Hallen und trainierte mit den Soldaten. Als mir plötzlich ein Eindringling gemeldet wurde.
Sofort rannte ich hin und beobachtete die Umgebung um ihn zu entdecken. Und dann sah ich ihn. Ein groß gewachsener Mann mit braunen Haaren und einer Brille. Ich rannte leise zu ihm und blieb in Deckung, so dass er mich nicht entdecken konnte. Als ich hinter ihm stand hielt ich ihm meine Waffe in den Rücken und flüsterte. "Was will ein Werwolf hier im Palast." Woher ich wusste, dass er ein Werwolf ist? Ich habe immer ein kribbeln unter meinem Muttermal auf meinem Schulterblatt, wenn einer in der nähe ist.
Langsam drehte er sich um und ich erkannte wer es war. Ich steckte meine Waffe wieder weg und holte mit meiner rechten aus und traf seinen Kiefer. "Das du dich traust, hierhin zu kommen. Nachdem du meine Schwester entführt hast." Schrie ich ihn an. Ich kniete mich über ihn und packte seinen blauen Hemd Kragen. Mein Faustschlag hatte ihn so überrascht das er zu Boden ging. "Sprich Nick oder ich bringe dich um. WAS TUST DU HIER?"
Er schnappte nach Luft und stotterte leicht. "Deine Schwester schickt mich!"
Ich ließ ihn sofort los und stand auf. Mein Zeigefinger presste ich auf meine Lippen.
"Pscht... Nicht hier." Ich half ihm hoch und rannte mit ihm über einen schmalen Pfad zur Straße, wo ich meine Maschine geparkt hatte. "Steig auf. Wirds wohl..." Ich saß schon drauf, als er sich hinter mich setzte.

Nach nicht so langer Zeit hielt ich vor einem Café und zog ihn rein. In einer hinteren Ecke setzten wir uns hin.
"Was heisst jetzt, dass dich Miha-Mona schickt? Wie kann sie dir einen Auftrag geben?" Ich war wütend und sichtlich verwirrt.
"Sie sagte schon, dass du dich nicht mehr erinnern wirst.
Deine Schwester und ich sind seid 2 Jahren verheiratet und du warst mit deinem Vater auf unserer Hochzeit."
Mein Kopf schmerzte und ich bekam eine meiner Erinnerungen zurück. Ich sah meine kleine Schwester in einem Zimmer auf einem Stuhl sitzen. Ihre schwarzen Haare lagen glatt über ihre Schultern. Sie trug ein weisses langes Hochzeitskleid mit roten Rosen drauf. In ihren Augen begannen sich Tränen zu bilden und ich rannte auf sie zu, um ihr schnell mit einem Tuch die Tränen weg zu tupfen. "Nicht weinen, dein Makeup verschmiert sonst."
Sie lächelte mich an und erzählte mir wie glücklich sie ist und das sie sich das auch für mich wünscht.
Ein Mann kam herein und erzählte uns, dass es gleich los geht. Es war der gleiche Mann wie ich schonmal in meinen anderen kurzen Erinnerungen gesehen hatte. Er hatte blauschwarze Haare und er war groß. Aber wie vorher konnte ich seine Gesicht nicht erkennen. Es sah aus wie ausradiert. Er kam auf mich zu und gab mir einen leichten Kuss.
Nick musterte mich besorgt. "Mira ist alles in Ordnung?"
Ich hielt mir den Kopf und verzog mein Gesicht vor Schmerzen. "Wer war der Mann auf eurer Hochzeit?"
Er schaute mich sichtlich verwirrt an. "Von wem redest du?"
"Er hatte schwarze lange Haare und war recht groß. Er schien mit mir so vertraut zu sein."
An Nick's Gesicht erkannte ich, dass er genau wusste, wem ich ihm beschrieb. Aber er schien mit sich zu ringen es mir zu verraten.
"Verdammt noch mal. Ich darf es dir nicht sagen. Miha-Mona hat es mir verboten."
"Keine sorge. Ich verstehe es...
Aber sag mir jetzt warum du hier bist?" Ich wollte schnell das Thema wechseln. Da ich verstand, dass es mir sowieso keiner sagen wird. Und das nur, weil ich es allen verboten habe. Innerlich verfluchte ich mich dafür.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12, 2016 ⏰

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