10. Kapitel

137 3 3
                                    


Viel konnte ich nicht schlafen. Zu verletzt war ich durch das Spiel von Rooster. Wie konnte man so sein. Vor allem wie konnte es sein, dass er mir solche Sachen gestand, dass er mich schon damals in der Akademie wollte. Ich beschloss schon aufzustehen. Den Kopf frei zu bekommen. Ich zog mir meine Sportsachen an, steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und marschierte raus. Je weiter ich lief desto mehr fand ich mich damit ab. Meine Gedanken wurden immer mehr davon befreit und ich fokussierte mich wieder auf die Mission. Ich durfte mir keine Ablenkungen erlauben. Nachdem ich meine Kopf bereinigt hatte, machte ich mich wieder auf in mein Zimmer, wo ich duschte, mich anzog und zum Besprechungszimmer ging. Ich war die erste und setzte mich daher in die erste Reihe. Nach und nach kamen die Anderen ebenfalls herein. Als Rooster dann kam und sich auch noch neben mich setzte, loderte wieder die Wut in mir. Dieser Mann treibt mich in den Wahnsinn. <<Wo warst du vorhin. Wollte dich abholen kommen>>, flüsterte er mir in mein Ohr, was mir eine leichte Gänsehaut machte. Ich erwiderte jedoch nichts drauf und versuchte ihn zu ignorieren. Der Admiral kam ans Pult und mein Augen lagen auf ihm. <<Guten Morgen.>>, begann er. Seine Stimme klang Ernst. Es sollten keine guten Neuigkeiten sein, die er Admiral uns mitteilen würde. <<Die Urananreicherungen, Ihr Ziel, wird früher Betriebsbereit sein als erwartet. In zehn Tagen wird Rohuran nur Anlage geliefert. Das bedeutet ihr Mission wird um eine Woche vorverlegt, um zu verhindern das das gesamte Tal durch Strahlung kontaminiert wird.>> Uns allen stockte der Atem. Wie sollte das innerhalb einer Woche möglich sein. Coyote, der seine Stimme wieder fand, äußerte sich dazu direkt: <<Sir, bisher ist noch keiner von uns die Tiefflugstrecke erfolgreich geflogen.>> <<Dennoch lautet der Befehl weiterzumachen. Captain.>> Keiner konnte so Recht damit umgehen, wie sie den weiter machen sollten. Ich blickte mich um und sah in verständnislose Gesichter. Maverick der nun vortrat erweckte wieder unsere Aufmerksamkeit. <<Wir haben noch eine Woche, um uns auf Phase zwei zu konzentrieren. Den schwierigsten Teil der Mission. Angriff mit extremen Steig- und Sturzflug, für den nicht weniger als zwei Wunder nacheinander nötig sind. Zwei F-18-Rotten fliegen hintereinander in enger Zweierformation. Teamwork. Die präzise Koordination der Maschinen ist entscheidend für den Erfolg der Mission und ihr Überleben. Wie sie wissen befindet sich die Anlage zwischen zwei Bergen. Im Endanflug gehen sie sofort über in den Rückensturzflug. So können sie mit geringstmögliche Höhe fliegen und im einzigstem möglichen Angriffswinkel. Ihr Ziel ist ein Einschlagpunkt von nicht einmal drei Meter Breite. Der Doppelsitzerjet markiert das Ziel mit dem Laser. Die erste Rotte durchbricht die Armierung mit einer Lasergelenkten Bombe auf eine Lüftungsluke. Dadurch entsteht ein Öffnung für die zweite Rotte. Das ist Wunder Nummer eins. Die zweite Rotte setzt den finalen Schuss. Und zerstört das Ziel. Das ist Wunder Nummer zwei. Wenn eines der Teams das Ziel verfehlt ist die Mission gescheitert. Der Abflug ist ein extremes Steigflugmanöver, um nicht gegen den Berg zu prallen.>> Hangman unterbrach Maverick: <<Ein so steiler Aufstieg bei der Geschwindigkeit heißt mindestens 8G. >> <<9 Minimum>>, verbesserte er Hangman. Doch war das nicht das was wir hören wollten. Jeder atmete tief ein. <<Die Belastungsgrenze der F-18 liegt bei 7,5>>, erwähnte ich noch bevor Maverick fortfahren konnte. <<Das ist die offizielle Grenze. Um die Mission zu überleben müssen sie sie überschreiten, auch wenn sie ihr Flugzeug dabei verbiegen. Die G-Kräfte sind so stark, als würden sie 1000 Kilo wiegen. Ihr Schädel staucht ihr Wirbelsäule. Ihr Lungen implodieren als säße Ihnen ein Elefant auf der Brust. Sie werden bis zum Äußersten kämpfen müssen, um nicht Ohnmächtig zu werden. Und genau dann sind sie am Verwundbarsten. Das ist die Todeszone. Wenn es schaffen nicht in den Berg zu fliegen, steigen sie geradewegs in den Bereich feindlichen Radars, während die sie an Geschwindigkeit verlieren. Innerhalb von Sekunden werden sie von Raketen beschossen. Sie alle kennen länger anhaltende G-Kräfte, aber das hier bring sie und ihr Flugzeug an die Belastungsgrenze.>> Phönix, die nicht gerade nachvollziehen konnte was er da gerade sagt, fragte Maverick, die Frage, die wir uns alle stellten:<<Ist das überhaupt machbar?>> <<Die Antwort auf diese Frage liegt alleine beim Piloten im Cockpit.>> Diese Ansprache mussten wir alle erst einmal verdauen. Jeder war geschockt. Nachdem Maverick uns aufforderte unser Jets Startklar zu machen, erhoben sich alle und gingen Richtung Ausgang. Rooster hielt mich am Arm fest, damit ich wartete bis alle gegangen waren. <<Was ist los?>>, fragte er sofort. <<Ist irgendwas passiert?>> <<Die Mission ist passiert. Ich konzentrier mich lieber darauf. Und das solltest du auch besser, anstatt dich auf irgendwelche Wetten zu fokussieren.>> Mit dem Satz riss ich mich von ihm los und trottete ich davon. Rooster stand immer noch im Besprechungszimmer. Nach kurzer Zeit folgte er mir mit schnellen Schritten. <<Wovon redest du bitte? Was für eine Wette? Fine!>>, schrie er mich schon fast an. Ohne mich umzudrehen sagte ich: <<Frag doch deine Freunde Hangman und Coyote. Sie schulden dir anscheinend ja noch Geld.>> Die Tränen bildeten sich wieder in meinem Augen. Warum wurde ich wieder so emotional. Ich hatte mich doch damit abgefunden, dass er mich verarscht hat. Auf dem Rollfeld angekommen machte ich mich an meine Maschine, als ich sah wie Rooster auf Hangman los ging und ihn anfing zu schubsen. <<Was hast du ihr erzählt Hangman? Hmm?>> Hangman der anfing zu lachen, da ihn Rooster so attackiert hatte machte keine Anstalten ihm zu antworten, bis Bradshaw ihn erneut nach hinten schubste. Seine Wut stand ihm ins Gesicht schrieben. Seine Wangenknochen standen heraus, was darauf hindeutete, dass er seinen Kiffer vor Wut zusammenpresste. Am Hals zeichnete sich seine Anspannung ab, da eine keine Wutader heraussprang. Sollte ich dazwischen gehen? Wohl eher nicht. Die zwei sollten ihre dummen Spielchen alleine austragen. <<Ich hab ihr die Wahrheit gesagt mein Lieber. Das arme Mädchen soll ja nicht denken, das du tatsächlich Gefühl für sie hast.>> Bei diesen Worten wendete ich mich wieder meinem Jet zu, denn sowohl Hangman als auch Rooster hatten den Blick auf mich gewandt. Meine Augen wurden erneut feucht. Tiefer konnte ich nicht mehr sinken. Ich spürte einen Arm an meiner Schulter. Nicht jetzt. Es machte die Situation nur schlimmer. <<Was willst du?>>, brachte ich gerade noch so hervor, doch man hörte die Unsicherheit in meiner Stimme. <<Fine, ich hatte nichts damit zu tun, ich...>>, doch meine Wut und Trauer überkam mich. <<Willst du mich vielleicht verarschen! Wieso sollte ich dir glauben? Du hast mich, seit ich dich kenne, herunter gemacht, beleidigt, schikaniert! Du hast mich benutzt und einen schwächen Moment von mir ausgenutzt. Glückwunsch! Aber nochmals falle ich nicht darauf herein. Wir können also wieder damit fortfahren, dass wir uns wieder ignorieren und aufziehen. Konzentrier dich auf deine Mission! Und jetzt verpiss dich du dummes Arschloch!>> Wassertropfen rollten meine Wangen herunter. Ich hatte nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen. Meine Ansprache war zu Ende und ich drehte mich wieder zu meiner Maschine herum. Ich hörte Hangman hinter mir leicht lachen. Rooster, der immer noch hinter mir stand, sagte kein Ton. Seine Anwesend spannte meine ganzen Körper an, bis er endlich verschwand. <<Nah los Dramaqueen. Wir wollen endlich los>>, zieht mich Hangman auf, immer noch mit einem schelmischen Grinsen. Doch bevor ich in meinen Jet einsteigen wollte, kam Fanboy zu mir. <<Sag mal, denkst du wirklich, dass du bereit bist jetzt zu fliegen? Mit so viel Emotionen sollte man nicht fliegen>>, ermahnte er mich. <<Mir geht es gut>>, widersprach ich ihm und wischte mir die letzte Träne aus dem Gesicht. <<Los schwing deinen Arsch hier rein.>> Fanboy tat was ich sagte und in der nächsten Sekunde war ich in der Luft. Doch meine Gedanken wurden diesmal nicht befreit von den Problemen, die ich auf dem Boden hatte. Bradshaw schwirrte in meine Kopf herum. Fanboy holte mich wieder auf die Strecke zurück:<<Angel. Wir müssen uns beeilen. Wir hängen hinterher.>> Hangman der vorgeprescht war, ohne das ich es mitbekam, war bereits beim Steigflug, des ersten Berges. <<Shit>>, kam es nur von mir. Ich zog den Flieger hoch und drehte mich. <<Wo bleibt der Laser? Fanboy! Ich brauch den Laser!>>, brüllte hangman in das Mikro. <<Wir sind noch nicht da. Wir kommen!>> Doch zu spät. Hangman musste blind feuern. <<Verfehlt>>, kam es von Hangman, der zum extremen Steilflug ansetzte. Kurz danach setzten wir ebenfalls zum Steigflug an. Maverick hatte nicht übertrieben. Meine Brustkorb wurde schwer. Ich konnte kaum atmen. Meine Sicht verdunkelte sich, da ich fast das Bewusstsein verlor, mich aber im richtigen Moment fangen konnte. Nach dem Manöver flogen wir zurück zur Basis. So was schlechtes. Ich sollte nicht in diesem Programm sein. Ich schämte mich für meine Inkompetenz. Fanboy war sauer, was er mir auch beim vorbeigehen deutlich machte: <<Ich hab gesagt, du hättest so nicht fliegen sollen. Wenn wir wegen dir nicht fliegen, weil du deine scheiß Gefühle nicht unter Kontrolle hast, dann raste ich aus.>> Nicht nur er war wütend auf mich, sondern auch ich selbst. Wie konnte mir das nur passieren. Ich stand noch ein wenig an meiner Maschine und dachte an meine Mutter. Was hätte sie in einer solchen Situation gemacht? Wäre sie so etwas überhaupt eingegangen? <<Das war heute nicht dein bester Flug>>, erklärte mir jemand der auf mich zu kam. Es war Maverick. <<Jeder hat mal einen schlechten Tag. Du lässt es einfach hinter dir und startest Morgen erneut.>> Damit wollte er mich zwar aufmuntern, doch war es schwerer als es aussah. <<Sir?>> <<Ja, Angel?>> <<Wissen sie wie meine Mutter es geschafft hat, während dem Flug nicht an ihre Familie zu denken oder die Menschen die sie liebt?>> <<Nein leider nicht. Doch ich kann dir sagen, dass sie immer zu euch zurück wollte. Bei jeder Mission hat sie dich und deine Schwester vermisst. Es hat sie oft sehr traurig gemacht so weit weg von euch zu sein>>, er machte eine kurze Pause, um mich kurz in eine Umarmung zu schließen. <<Ich kann dir nur sagen wie ich mit Emotionen in der Luft umgehe. Denken dort oben ist Gift. Du musst versuchen das negative zu positiven umzulenken. Wenn du das schaffst und dann noch deinem Instinkt vertraust, kann dich so gut wie nichts aufhalten. Glaub mir.>> Die Worte halfen mir mehr als ich zugeben mochte. Ich konzentrierte mich darauf wieder zu meiner Schwester zu kommen. Ich liebte sie und wollte sie nicht im Stich lassen.  

Hallo zusammen

Es ist wieder soweit. Ich hoffe es macht euch Spaß das Kapitel zu lesen. Wie findet ihr die Reaktion von Angel auf Rooster. Zu übertrieben oder gerechtfertigt? Was meint ihr wie es weiter geht.

Eure Katherina0903

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 14, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Top Gun -New MissionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt