| 41 | 𝐌𝐢𝐥𝐞𝐬

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Alec und Damien rissen verdutzt die Augen auf. Die Neuigkeit kam logischerweise nicht gut an. Eine weitere Gang in San Diego konnte nichts Gutes bedeuten, denn Verbündete würden sie sicher nicht werden. Eher Konkurrenten. Und die Armenia würde sich definitiv niemals mit der Hydra verbrüdern wollen. Vor allem wenn sie von meiner Mitgliedschaft erfuhr.

„Wie kommst du darauf?", verlangte Alec zu wissen, dessen Gesicht so zerknautscht wirkte als hätte er in eine Zitrone gebissen.

Jackson gab einen genervten Laut von sich. „Miles hatte mit ihnen Probleme in der Nacht des Straßenrennens. Sie haben ihn angegriffen, kamen mit Motorrädern und der Typ hat sich nicht an die Abmachung gehalten."

„So definierst du eine Gang?" Matt massierte sich das Nasenbein.

Unbekümmert sprach der Anführer weiter. „Eine neue Gang ist also in der Stadt und da sie noch neu ist-"

„Können wir sie zerstören!", wurde er von Ryan unterbrochen.

Missbilligend seufzte Jackson auf. „Können wir sie verjagen."

„Hä wieso?" Ryan verzog das Gesicht. „Ehe sie sich hier ausbreiten und ein Revier beanspruchen, am Ende sogar noch unseres, sollten wir sie zerstören. Vernichten. Bevor sie zu einer Gefahr für uns werden."

„Wir wissen nichts über sie", hielt Jackson dagegen. „Wir haben keine Ahnung wie viele sie sind. Welche Waffen oder Ressourcen sie zur Verfügung haben. Woher sie kommen und wie ihre Strategien sind. Außerdem sind wir sechs Mann. Denkst du allen Ernstes, dass wir sie in unserer momentanen Verfassung angreifen sollten?"

Doch Ryan ließ sich nicht überzeugen. „Wie willst du sie dann verjagen?"

„Mit Terror", war die simple Antworte und ich wünschte mich schnell an einen anderen Ort. Die Lage spitzte sich zu, das war mir klar, nur sorgte das Gespräch für Übelkeit. Eine Konfrontation beider Gangs ließ sich scheinbar nicht vermeiden und wenn der Augenblick gekommen wäre, dann sollte ich schleunigst verschwinden. Oder aber ein Zusammentreffen ließe sich verhindern. Dafür müsste die Armenia auf schnellstem Wege nach New York zurück. Und der Grund, weshalb sie hier waren, durfte kein Grund mehr zum Bleiben sein. Und der Grund war ich.

Ich musste dringend mit Kian reden.

„Leute, hört mal", mischte sich nun auch Alec wieder ein. „Wie du schon sagtest, wir wissen nichts über sie. Außer dem Helm, den wir an der Tankstelle gefunden haben, haben wir nichts. Wie kannst du anhand der wenigen Infos überhaupt so sicher sein, dass es eine Gang ist? Du hast sie doch noch nicht einmal gesehen. Vielleicht ist alles gar nicht so dramatisch und wir machen uns grundlos verrückt."

„Grundlos?" Eisig durchbohrte Jacksons Blick Alec. „Sie haben unseren Beta angegriffen und mich um mein Geld betrogen."

Abwertend verdrehte Alec die Augen. „Da ging es auch ums Geld. Wer wird da nicht kriminell oder rücksichtslos, hm? Das macht sie noch lange nicht zu einer feindlichen Organisation, die wir beschatten und angreifen müssen. Momentan haben wir echt besseres zu tun. Zum Beispiel uns Gedanken ums Überleben zu machen bei unserer finanziellen Lage."

„Das schaffen wir auch nebenbei", entgegnete Jackson unbeeindruckt.

„Willst wohl für immer deine Eltern anpumpen?"

Für einen Moment war es still. Bisher hatte ich nur schweigend zugehört und sah auch keinen Grund mich einzumischen, doch langsam wurde es zu hitzig. Wir sollten zusammenhalten und uns nicht gegenseitig angreifen.

„Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun."

Alec verschränkte die Arme vor der Brust. „Oh doch. Wir sollten uns keine neuen, teilweise selbstgemachten, Probleme aufhalsen, sondern Prioritäten setzen."

RIDERS ~ Lost MemoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt