𝐔𝐧𝐤𝐧𝐨𝐰𝐧 𝐍𝐮𝐦𝐛𝐞𝐫 | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

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Jungkook POV

„Komm schon, so schlimm wird es nicht", redet mir Yoongi ein, als wir in der Pause nebeneinander den Schulhof betreten. Sogleich lässt er seinen Blick suchend durch die Gegend schweifen und hält nach Taehyung und Jimin, zu denen wir diese Pause gehen, Ausschau.

Ob ich diese Idee immer noch gut finde, weiß ich nicht. Ich bin schon wieder viel zu aufgeregt, schließlich hat mir Taehyung, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, geschrieben, dass er mich küssen wollte. Wie soll ich das nur überleben?

„Ich werde sterben Yoongi", jammere ich weiter und sehe ihn bettelnd an. „Lass uns lieber nicht zu ihnen gehen", flehe ich, doch er packt nur meine Hand und zieht mich weiter hinter sich her. „Hör auf zu jammern! Du wolltest dahin, nicht ich. Jetzt stell dich nicht so an, du schaffst das schon. Ich bin doch auch da." Ergeben nicke ich.

Da er immer noch nach den beiden Jungen sucht, meine ich: „Die sind bei der Bank neben den Tischtennisplatten." Daraufhin schießt dein Kopf zu der Bank, auf der er Jimin und Taehyung erkennt, die genau in dem Moment zu uns sehen.

„Woher wusstest du das Kookie?" „Yoongi, du weißt doch, dass ich die beiden stalke", seufze ich und versuche meine Nervosität zu überspielen, denn Yoongi steuert zielstrebig auf Taehyung und Jimin zu. „Stimmt ja, du zwingst mich schließlich immer mitzumachen", lacht er.

Den ganzen Weg zu Taehyung und Jimin über, spüre ich die Blicke der beiden auf uns. Ich traue mich aber nicht, ebenfalls zu ihnen zu sehen. Yoongi hingegen scheint das nichts auszumachen. Währenddessen hält Yoongi immer noch meine Hand, so, als habe er Angst, dass ich im letzten Moment doch noch weglaufen würde. In gewisser Weise gibt mir das aber auch Sicherheit, was er sicherlich weiß.

Bei der Bank angekommen, überwinde ich mich endlich dazu, den Kopf zu heben und Taehyung und Jimin ins Gesicht zu schauen. Allerdings treffen sich unsere Blicke nicht wie erwartet. Stattdessen liegen die Augen der Jungen vor Yoongi und mir auf unseren Händen.

Mit roten Wangen lasse ich Yoongis Hand los und räuspere mich leise. „Hallo?", unterbricht Yoongi verwirrt die Stille. „Hi", antwortet Jimin etwas stockend, sieht Yoongi aber nicht in die Augen. Neugierig mustert mein bester Freund Jimin, der irgendwie schüchterner ist, als ich dachte.

Auch Taehyung begrüßt Yoongi und richtet seine Aufmerksamkeit, nachdem er meinen besten Freund skeptisch musterte, einzig und allein auf mich. Verlegen lächle ich ihn an. „Hey Jungkook." „Hi", nuschle ich und sehe wieder auf den Boden.

Nebenbei bemerke ich, wie Jimin und Yoongi ein Gespräch aufbauen. Yoongi fällt sowas einfach leichter als mir. Erst, als mich Taehyung aus meinen Gedanken reißt, sehe ich auf.

„Alles gut?", fragt er nachdenklich. „Klar, sorry", gebe ich zurück und schaue in sein Gesicht, das wie immer makellos aussieht. „Du bist aber so still. Fühlst du dich unwohl? Ist es dir unangenehm?", hakt Taehyung weiter nach und kommt mir besorgt einen kleinen Schritt entgegen.

„Nein. Ich fühle mich nicht unwohl und mir ist es auch nicht unangenehm. Ich hab nur ein bisschen Angst", haspel ich. „Wovor hast du Angst?" „Davor, dir ins Gesicht zu gucken, du weißt schon. Wegen der Kuss-Sache", nuschle ich und schaue überall hin, nur nicht zu Taehyung.

Ehe ich mich versehen kann, spüre ich zwei Hände an meinem Kinn, die mich dazu bringen, in Taes Augen zu gucken. „Davor musst du doch keine Angst haben", lächelt er. „Hast recht", erwidere ich und sehe wie gebannt in seine Augen.

„Wie hast du das gerade überhaupt genannt? Kuss-Sache?", lacht er und kneift mir in die Wangen. Ich spüre sofort, wie ich rot anlaufe, was Taehyungs Augen zum leuchten bringt. „Oh gott, ich liebe es wenn du rot wirst, das sieht so süß aus", stößt er begeistert aus.

Unfähig irgendwie zu reagieren, reiße ich die Augen auf. Hat er gerade gesagt, dass er mich süß findet? „Kann ich dich umarmen?", fragt Taehyung hoffnungsvoll. „K-klar", antworte ich überrumpelt.

Sofort werde ich in eine Umarmung gezogen. Er riecht so gut. „Danke, du auch", flüstert Taehyung in meine Halsbeuge. Oh fuck! Habe ich das gerade laut gesagt? Mein Herz schlägt ganz schnell und ich glaube, dass ist eine der besten Umarmungen in meinem Leben.

„Die sind schon ziemlich schwul", meldet sich Yoongi zu Wort. „Du bist selber schwul", kontere ich zurück. „Du bist schwul?", höre ich Jimins Stimme. Zeitgleich löst Taehyung unsere Umarmung. „Jap", antwortet Yoongi locker.

„Das weiß man doch eigentlich", wundert sich Yoongi über Jimins Unwissenheit. Jimin, der mittlerweile ziemlich verlegen aussieht, guckt mich hilfesuchend an.

Schnell helfe ich ihm: „Woher soll Jimin das denn wissen? Er hatte doch bis vorhin gar nichts mit dir zu tun." Jimins Lippen formen ein lautloses „Danke". „Stimmt", meint Yongi.

Die ganze Pause lang unterhalten wir uns und merken, dass wir uns sehr gut verstehen. Außerdem bemerke ich, dass zwischen Jimin und Yoongi irgendwas ist. Zumindest beobachten sie sich die ganze Zeit und schauen dann immer schnell weg, wenn der jeweils andere einen beim starren erwischt.

Glücklich verabschieden Yoongi und ich uns und laufen zurück zu unserem Klassenzimmer, als die Klingel ertönt und uns mitteilt, dass die Pause vorbei ist. Fröhlich lächelnd lasse ich auf meinen Platz fallen und denke an Taehyung.

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