Feuerteufel - Kapitel 3

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„Also hattet ihr kein Date, weil ihr wegen Aaron im Aufzug festgesteckt habt?", sagte Keith und schaute seinen Freund an.

„Ich würde nicht primär sagen, dass es an Aaron lag, es war einfach nur Pech", erwiderte der Feuerwehrmann. Keith hingegen warf ihm einen eindeutigen Blick zu.

„Wie dem auch sei, warum bist du so früh hier?", fragte Aaron seinen Liebsten, der seine Hand genommen hatte und diese mit dem Daumen streichelte. Connor lächelte. „Naja, es ist Zeit. Ich werde nun mein Versprechen einlösen."

Aaron schaute ihn überrascht an. „J-Jetzt?", stotterte er und sein Liebster nickte nur.

Keith grinste und verabschiedete sich, während Connor seinen kleinen Feuerteufel mit verschränkten Händen mit sich zog. Das verletzte Bein war nun endlich geheilt, die Schiene war eigentlich auch nur zur Sicherheit noch dran gewesen.

Sie stiegen in Connors Auto und Aaron wünschte sich in diesem Moment, dass er etwas Besseres angezogen hätte als einen quietschgelben Hoodie mit Enten drauf und einer olivgrünen Jeans. Sie fuhren etwa eine halbe Stunde, bis sie in die Auffahrt eines Einkaufszentrums fuhren. Hand in Hand fuhren sie die Rolltreppe hoch und liefen zu einem Kleiderladen.

Sie traten ein und Aaron begutachtete den Laden. Die Wände waren in einem hellen Orange und alle Kleiderständer und Kleidertische waren in Schwarz. Dort hingen zahlreiche Hemden, Polo-Shirts und Hosen von bekannten Marken. Im Hintergrund lief Musik. Was machen wir hier?

„Der erste Teil, wir werden dir ein Outfit zusammenstellen", erklang Connors Stimme hinter ihm.

Der Verkäufer hatte einen lässigen Kleidungsstil und begrüßte sie freundlich. Wow.

Die nächste halbe Stunde probierte Aaron zahlreiche Outfits und entschied sich für eine schwarze Jeans, ein weinrotes Hemd, dessen Ärmel er bis zu der Mitte seiner Unterarme zurückgeschlagen hatte und eine graue Weste darüber. Dazu trug er einen grauen Hut, der zu der Weste passte.

Connor trat neben ihn und nahm sein Handgelenk. Um dieses band er ein schwarzes Lederarmband, das passende Gegenstück trug er selbst an seinem Handgelenk. Paarbänder. Aarons Herz schlug schneller. Sein Liebster bezahlte es, auch wenn er es eigentlich selbst tun wollte. Dieser sagte nur: „Date mit allem Drum und Dran, schon vergessen?"

Grinsend liefen sie gemeinsam aus dem Laden, Aarons vorherige Klamotten in der Einkaufstüte verstaut. Nun kam er sich neben Connor, der ein schwarze Hemd und eine hellgraue Hose trug, nicht mehr underdressed vor.

Sie stiegen ins Auto und fuhren weiter. Nach etwa zwanzig Minuten waren sie da. Es war ein großes Hochhaus, das von außen sehr edel aussah. Gemeinsam traten sie ein und Aaron folgte seinem Freund staunend. Sie stiegen in einen Aufzug, vor dem ein Türsteher stand und sie erst einließ, nachdem er Connors Name auf der Liste bestätigt hatte. Sie fuhren hoch und Aaron betete, dass er nicht erneut stehen blieb. Zu seiner Erleichterung öffneten sich die Türen und sie traten heraus.

Vor ihnen erstreckte sich ein großes Restaurant. Der Boden hatte ein Schachbrettmuster aus weißen und schwarzen Fließen. Überall waren schwarze, runde Tische, die von runden roten Sitzbänken mit sehr hohen Lehnen umschlossen waren, sodass man in diese „Kapseln" nicht hineinsehen konnte. Es gab immer nur einen Eingang zu jedem Tisch und über jedem hing ein heller Leuchter, bei dem eine beliebige Farbe eingestellt werden konnte. Was jedoch das Beeindruckendste war, alle Wände waren große Fensterscheiben, von denen man die ganze Stadt überblicken konnte. Die Öffnungen der an den Fenstern befindlichen Tische war alle zu den Fenstern, sodass man einen exklusiven Blick genoss.

Die beiden wurden zu einem Tisch am Eck geführt, von der sie zu zwei Seiten aus dem Fenster schauen konnte. Sie machten es sich beide gemütlich und sein Liebster stellte ein etwas dunkleres, orangenes Licht ein, das eine romantische Stimmung erzeugte.

Aaron kam aus dem Staunen nicht heraus. Der Kellner nahm ihre Bestellung auf und verschwand.

„Gefällt es dir?", fragte Connor und sein süßer Feuerteufel nickte mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht. Liebevoll ergriff er Aarons Hand und zog sie an seine Lippen, um einen Kuss darauf zu drücken.

Bald schon kamen die Getränke und der Kellner zündete eine Kerze an. Sie redeten über die vergangenen Tage, in denen Connor leider sehr beschäftigt gewesen war. Er war bei zwei Großeinsätzen dabei gewesen.

Das Essen wurde serviert und Aaron griff nach dem Salz. Leider war er etwas abgelenkt und stieß mit dem Unterarm gegen die Kerze, die daraufhin umkippte. Die Flamme traf, kurz bevor sie ausging, auf die Serviette, die sich sofort entzündete. Erschrocken zog Aaron die Hand zurück, die gegen das Wasserglas vor Connor stieß, sodass dieses ebenfalls umkippte und sich in dessen Schritt ergoss.

Während in Aaron Panik und Scham aufstiegen, blieb sein Feuerwehrmann ruhig, nahm seinen Teller und stellte ihn auf die brennende Serviette, um das Feuer zu löschen.

„Oh Gott, t-tut mir leid", stotterte Aaron.

Connor lachte nur und zog seinen Pechvogel zu einem Kuss an die Lippen, um ihn zu beruhigen, dann nahm er seine eigene Serviette und trocknete seine Hose, so gut es ging. Sein Feuerteufel hatte rotglühende Wangen und biss sich auf die Lippe.

Ein Kellner, der das ganz Spektakel unfreiwillig beobachtet hatte, kam mit ein paar Servietten, die Connor dankend annahm und nahm die Kerze und verbrannte Serviette mit.

„Gut, keine Kerzen mehr für dich, kleiner Feuerteufel. Nun lass uns essen", sagte er mit weicher Stimme und Aaron nickte einfach nur. Das Essen war köstlich und verlief zu dessen Erleichterung ohne weitere Zwischenfälle.

Feuerengel & FeuerteufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt