| Lorenzo
Es war nun also so weit.
Ich saß jetzt mit Lucy, die sich während der ganzen Fahrt unruhig und nervös gezeigt hatte, vor unserer Villa, im Auto.
Sie wackelte die ganz Zeit mit ihrem Bein, richtete ihre Blicke, die ganze Fahrt über, aus dem Fenster und redete auch nur, selten mal mit mir. Aber mehr als meine Hand auf ihren Oberschenkel zu legen und mit mehreren Sprüchen, Versuchen sie zu beruhigen, konnte ich nicht mehr machen.
So parkte ich mit Alessandro vor der Villa und Luciana schien mir immer noch in Gedanken zu sein. So machte ich als Erstes das Auto aus und schnallte mich ab, bevor ich mich dann auch schon ein wenig zu ihr drehte und mich schließlich zu ihr leicht rüber lehnte.
Ich strich ihr eine Strähne, die leicht vor ihrem Gesicht hing, hinter ihr Ohr und konnte es nicht lassen, sie eine Weile so zu betrachten. Ein schlechtes Gefühl machte sich blitzartig in meinem Magen breit.
Sie sah so aus, als hätte ich sie hier her entführt. So voller Sorgen, voller Bedenken und Angst vor dem, was jetzt auf sie die nächsten Tage, zukommt.
Und wer könnte es ihr schon verübeln? Ich war der Grund, weshalb sie umziehen musste. Meinetwegen, verlor sie von einem Tag auf den anderen ihren Job, ihre Wohnung, ihren Rückzugsort und ein Stück ihres selbstständigen Lebens.
Doch ich konnte nichts dafür, richtig? Oder doch?
Hätte ich mir mehr Gedanken, vorher machen müssen?
Hätte sie ihren ersten Kuss mit mir, nicht in einem öffentlichen Strand gehabt.Sie war introvertiert.
Und wo schleppte ich sie hin?
Zu einem vollen Strand, am Samstagabend.Sie hatte jedes Recht dazu, mich zu hassen. Wäre ich sie, würde ich wahrscheinlich das Gleiche empfinden.
Und jetzt schleppte ich sie auch noch zu meiner Familie, um ihr diese vorzustellen. Ich musste ihr Zeit lassen. Sonst würde sie sich noch früher oder später vor mir verschließen.
Mich hassen.
Mich nie wieder sehen wollen.
Mich nie wieder, mit ihrem süßen Lächeln anlächeln.Ich meinte erst noch zu ihr, dass ich jeden umbringen würde, der sie auch nur ein Hauch von Unwohlsein fühlen lassen würde. Doch jetzt war ich der, der sie unwohl fühlen lassen hat?
So war auch ich jetzt also mittlerweile in Gedanken, mit meinem Blick, natürlich noch bei ihr. Aber ich hatte es, wie auch immer, hinbekommen wieder im Hier Und Jetzt, zu sein.
Doch die Schuldgefühle, die ich hatte, sollten so schnell dann doch nicht wieder weggehen.
Auch Alessandro und Filippo waren mittlerweile schon in der Villa. Sie wollten uns wohl nicht stören. Sie mussten gemerkt haben, dass wir noch Zeit brauchten und dass ich vor allem mit ihr, alles ganz langsam machen wollte. Richtig machen wollte. Ihr Zeit lassen will.
Doch nachdem ich mich dann kurz gesammelt habe, entschied ich mich dafür, sie aus ihren Gedanken zu holen. Immerhin wäre unsere Beziehung nun mal, niemals für immer privat geblieben.
„Bellissima, wir sind jetzt da", flüsterte ich ihr jetzt also nun entgegen. Ich wusste, dass sie mich verstanden haben musste.
Und ihre Körpersprache verriet mir mal wieder, das ich recht hatte. Denn langsam hebt sie ihren Kopf inzwischen also von der Fensterscheibe und realisierte dann auch schon mit ihren eigenen Augen, dass wir vor meinem zu Hause stehen.
„Heilige scheiße", murmelte sie also mit großen Augen und schaute sich die Villa, von außen genau an.
Als sie diese Worte dann auch schon ausgesprochen hatte, musste ich automatisch anfangen zu grinsen. Von einer Wohnung zu einer Villa. Klar war es für sie, also ein riesen Unterschied.
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𝘓𝘰𝘷𝘦 𝘢𝘯𝘥 𝘎𝘶𝘯'𝘴
Teen Fiction𝐀 𝐌𝐚𝐟𝐢𝐚 𝐑𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 [𝙶𝚎𝚏ä𝚑𝚛𝚕𝚒𝚌𝚑𝚎 𝙱𝚎𝚔𝚊𝚗𝚗𝚝𝚜𝚌𝚑𝚊𝚏𝚝] ♡ 𝐋𝐮𝐜𝐢𝐚𝐧𝐚 𝐒𝐚𝐧𝐭𝐨𝐫𝐨 eine ganz normale Frau, mit einem anständigen Leben. Sie hat keine Vorstrafen...