єιиѕ

724 44 31
                                    

MARRYS SICHT

"Komm schon Marry, wir sind schon viel zu spät dran. Der Coleman wird uns wieder einmal die Hütte heiß machen," zischte Ben hinter zusammengebissenen Zähnen.

Ben's strubbelige Haare waren nass geschwitzt, seine Schritte wurden immer schwerfälliger, bis er in ein abgehacktes Tempo verfiel und schlussendlich stehen blieb. Sein Atem war laut und deutlich zu vernehmen, er rasselte richtig. Nun stützte er seine Hände auf die Knie und verharrte so einige Sekunden. Dann atmete er tief ein und aus, inhalierte und bündelte noch einmal all seine Kräfte.

Mir ging es nicht sehr viel besser, meine flüchtig zu einem Zopf gebundenen Haare trieften vor Nässe und mein kurzärmliges, mit gelblichen Schweißflecken versehenes T-Shirt hatte einen deutlichen Geruch.

Einen deutlichen Geruch? Du stinkst wie ein Wildschwein, das im Schlamm gewühlt hat! Ich meine das mit den Schweißflecken ist ja nichts Neues, du schwitzt ja wie ein tobender Affe.

Ach, wie mich der Kampf mit meiner inneren Stimme aufregte, sie musste immer Recht haben!

Hab ich ja auch immer! Stimmt's oder hab ich recht ? Ich muss dich zur Vernunft bekehren, ohne mir wärst du schon in der Irrenanstalt.

Du hast ja Recht, trotzdem bist du besserwisserisch, und in der Psychiatrie wäre ich bestimmt nicht !

Plötzlich riss mich eine genervte Stimme aus meinen Gedanken, die sich schon längst nicht mehr auf Schulisches bezogen. "Komm Bienchen, beweg deinen Allerwertesten, wir haben nur noch 3 Gänge bis zu unserem Klassenzimmer. Das schaffen wir," spornte mich Ben's dunkle Stimme an.

Er gab mir einen liebevollen Klaps auf den Hintern und drückte meine Hand kurz und intensiv. Unsere Augen begegneten sich und für kurze Zeit konnten weder ich, noch er den Blick voneinander abwenden.

Dann sprinteten wir bis zum Ort der Hölle, in dem das Fegefeuer auf uns wartete, nämlich Mr. Coleman, unser Mathematik-und Physiklehrer, von allen Blumenkohl genannt.

Cole soll für Kohl stehen, seine Haare erinnerten an sprießende Blumenknospen. Er war die typische Erscheinung eines spießigen Lehrers. Seine Nase hatte die Form einer Knolle und die Spitze war ein Dreieck, das nach unten wies, als würde eine tiefe Stimme "LOOOOOOSEEER" brüllen. Das machte mir schon immer Angst!

Oooh Baby, pass auf , dass du dir nicht in die Hose machst !

Halt die Klappe, du langweilst mich ! So wo war ich stehen geblieben? Ah ja Nase, dann der Mund, bei dem die Mundwinkel schräg nach unten wiesen, selbst wenn er lächelte oder es zumindest versuchte. All das, was er in seinen ich schätze mal 6 Jahrzehnten schon erlebte, hatte tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Aus seinem Gesicht stachen seine dunkelbraunen Augen hervor, die eine solche Eiseskälte ausstrahlten, als würden Eiskristalle die Luft erfüllen. Sein Blick war hart und ohne jegliches Mitgefühl, seine Augen oftmals zu Schlitzen gepresst. Die Haarpartie ließ trotz passablem Haarschnitt große Ehewinkel erscheinen, die braunen Haare waren dünn und fettig und das jeden Tag. Das typische Bild eines Vorgesetzten rundete noch die strebermäßig graue,mit dicken Gläsern versehene Brille ab. Und dann war da noch der Bierbauch vom vielen Kaffee trinken, schlemmen und Sünden begehen. Alle tuschelten, ob er denn nicht bald ein Kind gebären würde.

Wir atmeten noch einmal tief und aus, warfen uns entschlossene Blicke zu, klopften an der schweren Tür und betraten die Höhle des Löwen.

So, das war mein erstes Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch halbwegs :). Bitte gebt eure Meinung ab :).
Danke für's Durchlesen! Wenn ein paar Meinungen angekommen sind, kommt mein 2. Kapitel.
Hab euch lieb, Nadine

Fire and Ice - UntouchableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt