Heat (Kageyama)

Kapitel 8: Neidisch?

"Kageyama, zu mir!" Ich spielte den Ball so präzise, dass der Volleyball direkt in Hinatas Hand landete und kurz darauf mit einem Swusch im gegnerischen Feld auf dem Boden landete. Es war immer wieder ein unbeschreibliches Gefühl, ihm diesen Ball zuzuspielen.

"Yes", sagte ich und grinste breit. Hinata hatte es geschafft, den Block von Tsukishima und Asahi zu umgehen.

"Woah! Das ist immer wieder so ein großartiges Gefühl!" freute sich Hinata.

"Das war super ihr zwei." Daichi war in diesem Übungsspiel in unserem Team und rief zu uns herüber.

"Ts, unglaublich, dass der König einen Bauern gefunden hat, der mit seinen egoistischen Vorlagen klar kommt." Tsukishima war ein schlechter Verlierer.

"Von wegen egoistisch. Du bist doch nur neidisch!" Hinata stand vor Tsukishima auf unserer Seite des Netzes.

"Worauf sollte ich denn bitte neidisch sein?"

"Na, weil ich durch ihn um einiges besser geworden bin und du nicht."

"Träum weiter. Auf dich Knirps bin ich ganz sicher nicht neidisch."

"Das reicht jetzt." Ukai unterbrach die Unterhaltung.

"Für heute ist das Training offiziell beendet."

"Och, menno. Nur noch ein Satz!" Hinata war noch nicht ausgelastet. Auch ich hätte gerne noch weitergemacht, doch die Lernkontrolle rückte unaufhaltsam näher. Daher hieß es weiter lernen. Ich packte sofort mit an und begann die Geräte wegzuräumen. Als wir so gut wie fertig waren, hörte ich Hinata rufen.

"Kageyama, lass uns noch ein paar Aufsteiger üben!"

"Nein, ich muss noch lernen."

"Och komm schon!"

"Nein."

"Bitte."

"Nein,"

"Bitte, bitte, BITTE!"

"Nein, nein und nochmals NEIN!" Wir waren beide immer lauter geworden.

"Bakayama!" rief er schließlich. Bitte? Wie hatte er mich gerade genannt? Ich schaute Finster:

"Jetzt erst recht nicht mehr", schnauzte ich ihn an.

"Sorry", sagte er kleinlaut und schaute bedrückt zu Boden. Er sah so niedergeschlagen aus, dass er mir fast schon leid tat.

"Es ist ja nicht so, dass ich keine Lust hätte, weiter zu trainieren. Aber ich möchte nicht durch die Lernkontrolle fallen und dadurch das Camp verpassen."

Hinata schwieg. Ich seufzte. Die anderen hatten bereits die Halle verlassen.

"Ok, einen letzten. Dann muss ich aber los."

"Wirklich?" Seine Augen strahlten. Ich schnappte mir einen Ball und warf ihm diesen zu. Er lief zum Ende des Spielfelds und spielte den Ball zu mir. Ich brachte mich in Position und zielte ein weiteres Mal genau auf Hinatas Schlagpunkt. Auch diesen Ball traf er perfekt.

"Klasse!" jubelte Hinata, "Noch einen!" Seine Augen leuchteten hoffnungsvoll. Ich ging zum Ball und hob ihn auf. Hinata hibbelte aufgeregt auf seinem Platz herum, doch anstelle seiner Aufforderung nachzukommen, brachte ich den Ball zum Ballkorb und legte ihn dort hinein.

"Was machst du?" rief er enttäuscht.

"Das, was ich gesagt habe."

"Aber..."

"Nichts aber", unterbrach ich ihn.

Wieder schwieg er. Mir wurde schwer ums Herz. Ich ging zu ihm hinüber und legte meine Hand auf seinen Kopf. Seine Haare waren ganz weich. Er hob seinen Kopf etwas an.