Kapitel 19,Flashback Min Yoongi [end of year chicken Part 3, Neujahr 2011]

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Kapitel 19

Flashback Min Yoongi, Seoul, Gangnam-gu, 03.08.2020 [end of year chicken Part 3, Neujahr 2011]

Hallo meine Lieben,

weiter geht es mit Hobi und Yoongi, die eine tolle Zeit miteinander verbringen und sich näher kennenlernen. Ich hoffe euch gefällt der Flashback und gibt euch ein paar schöne Vibes.

Lg Nick [Hobi]

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Min Yoongi [Flashback]:

Ich konzentriere mich erst einmal auf die Pfanne und verteile die Masse gleichmäßig zu einem runden Pfannkuchen und frage Hoseok beiläufig wie er sich den Tag vorgestellt hat, wo er hingehen will. Doch einen so rechten Plan scheint er noch nicht zu haben. Aber ehrlich... sich treiben lassen klingt fantastisch. Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal wirklich einfach nur so hinausgegangen bin. Ist ewig her.

„Hmhm... gut. Dann schauen wir einfach. Also ich kenne zumindest in Hongdae ne Ecke wo immer Tänzer oder Straßenkünstler auftreten. Ist echt cool." Hoseok hat recht. In Hongdae ist immer was los. Es ist eines der It-Viertel für Studenten. Neben Itaewon, wo es auch viele Clubs gibt.

Ich nicke, als er sagt, dass die Suppe fertig ist und er duschen gehen will und widme mich dann wieder den Pfannkuchen. Ich streiche mit der Kelle das Gemisch glatt und warte noch zwei Minuten, bevor ich ihn gekonnt einfach durch einen Schwenk mit der Pfanne wende. So mache ich es auch mit dem zweiten und einem dritten. Zwischendrin rühre ich immer mal wieder in der Suppe. Es ist echt ein einfaches Essen, aber immerhin selbst gekocht. Unter der Woche kommen wir kaum dazu wirklich zu kochen. Der Tag ist einfach zu lang und es endet meist mit einem hastigen Besuch im nächsten Seveneleven.

Schnell decke ich noch den Tisch mit zwei Tellern und Schüsseln ein, als ich auch schon höre wie die Badtür sich öffnet. Der Duft von frischer Meeresluft weht mir entgegen, als Hoseok den Raum wieder betritt. Seine Haarspitzen sind noch ein kleines bisschen nass und ein paar Wasserperlen sind noch auf seiner Haut zu sehen. Er ist angezogen, was heißt, dass wir nachher direkt loskönnen.

Wir frühstücken in Ruhe und ohne Hast. Es ist ein stilles Miteinanderessen und echt angenehm. Ich rede wirklich nicht so viel, höre eher zu. Stille kann angenehm sein, wenn es eine schöne Stille ist. Und hier ist sie das. Hoseok macht zwischendrin immer wieder leise Geräusche, kommentiert damit sein Essen und ich muss schmunzeln. Das ist mir schon öfter aufgefallen. Er mag Stille nicht, macht immer wieder Geräusche um die Dinge zu begleiten, die er tut. Es ist etwas seltsam, aber auch irgendwie liebenswert. Er ist echt schräg, aber ich mag das.

Nach dem Frühstück räumen wir auf und ziehen uns dann an. Es ist kalt draußen, Minusgrade. Ich hasse Kälte, weil sie so endgültig ist. Und dennoch sind es manchmal genau diese sonnigen Wintertage, die die schönsten Tage des Jahres sind. Die Kälte vertreibt den Smog, macht die Luft frisch und manchmal kann man sogar das Meer in ihr schmecken. Aber das sind echt die seltenen Tage.

Die Luft ist kalt und der erste Atemzug sticht in meinen Lungen. Ich schlinge sofort den Mantel enger um mich und ziehe den Kopf tiefer in den weiten Schal, den ich mir gleich dreimal um den Hals gewickelt habe. Selbst Handschuhe und Mütze müssen mit, denn obwohl die Sonne von einem wolkenlosen Himmel scheint, ist es echt verdammt kalt. Hoseok scheint damit weniger Probleme zu haben. Er strahlt über das ganze Gesicht und es dauert nicht lange bis seine Wangen rot sind. Es steht ihm, lässt ihn beinahe glühen. Ich grinse in mich hinein.

Mit der Bahn fahren wir nach Hongdae und es ist beinahe angenehm wie leer die Straßen sind. Normalerweise drängt sich hier alles, aber erst in den Abendstunden. Tagsüber ist es manchmal so tot, dass man glauben könnte die Stadt hätte innegehalten. Aber das ist nicht so. Diese Stadt pulsiert. Am Tage unterschwellig in den wolkenhohen Gebäuden, wo die Menschen herumwuseln, wie in einem Ameisenhaufen und erst wenn die Dunkelheit sich über Seoul legt, strömen sie daraus hervor. Und dann ist es immer noch hell. Der Himmel glüht selbst in der finstersten Nacht von all dem Licht und dem dicken Smog. Doch jetzt ist es klar und kalt und wir ziehen etwas durch die Straßen. Solange bis Hoseok wohl einen passenden Ort gefunden hat. Es ist mitten auf einer breiten Einkaufsstraße. Von überall her schallt Musik aus den Läden und doch zückt er seine Musikbox und spielt ein Lied an. Ein Beat von irgendeinem amerikanischen Künstler. Ich kenne ihn nicht, aber brauch ich auch nicht.

You are me, I am you - Das Ende einer Ära [JiKook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt