Kapitel 1.

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"Gott verdammter Wichser." Knurrte Christin und schmierte sich ihr Messer an ihrer Hose ab. Vor ihr auf dem Boden lag ein Klappergesicht zusammengesackt und stank bestialisch. Damals war sie Ärztin oder besser gesagt angehende. 
Beim Ausbruch der Seuche war sie auf der Arbeit, während andere ihre  Sachen packten, musste sie sich durchs Krankenhaus  kämpfen.  Schon in den ersten 48 Stunden verlor sie so gut wie alle ihre Liebsten. Der einzig Verbliebene war ihr kleiner Bruder Ben, ein kleines Miststück,  was Christin das Leben zur Hölle machte.  "Ich hab doch gesagt du sollst nicht schießen." Keifte sie ihren Bruder an, dieser nur mit den Schultern zuckte.
"Und ich hab dir gesagt du sollst mein Gras in Ruhe lassen. Hast du auch nicht  gemacht, stattdessen hast du es wegschmissen."
"Du bist 20 Jahre alt. Verdammt nochmal Ben, verhalte dich auch so! "
Sie entfernte sich aus der Situation, in dem sie in einen anderen Raum ging.

Schon seid etlichen Monaten irrte sie umher, bedacht sich und ihren Bruder durchzukämpfen. Doch genau dies war eine größere Herausforderung als gedacht, denn ihr liebster Bruder verbachte die meiste Zeit damit ihr mächtig auf den Sack zu gehen. Mit erhobenem Messer scannte sie den Raum, in den sie gerade geflüchtet war. Keine Matschbirne zu sehen, oder zu riechen und außer einer fetten Staubschicht auf sämtlichen Garnituren war hier nichts zu erkennen. Christin riss sämtliche Sideboards und Schränke auf, nur  um enttäuscht zu werden. Es war ja schon zu erahnen, von einem Haus in diesem Zustand konnte man nicht viel erwarten. Doch die Hoffnung stirbt ja angeblich zuletzt und tatsächlich  fand sie im Kleiderschrank ein paar T-Shirts, einen Pulli und einen Schal.  War jetzt kein Hauptgewinn, aber besser als gar nichts. Der Traum,dass die Wasserleitung noch funktionierte  war geplatzt, gleich nachdem sie das Haus betraten. So waren sie gezwungen weiter zu müffeln, da sie kein Wasser verschwenden durften, weil es langsam knapp wurde.

Langsam dämmerte es und sie entschied sich dafür die Nacht heute in einem der Zimmer auszusitzen. Gerade als sie sich dem Fenster näherte, erkannte sie eine  Gruppe von diesen widerlichen Untoten , die direkt auf die kleine Häuserreihe zu torkelten.
"Verdammt." Murmelte sie und verließ das Zimmer. Während sie die alte knarzende Treppe hinunterging, hörte sie Ben,  der  anfing Bücher aus den Schränken zu reißen und hinter sich zu schmeißen.
"Matschbirnen!  Hör auf mit dem Lärm und komm mit nach oben."  Die Toten waren zwar nicht schnell,  aber in Gruppen könnten sie zu einem großen Problem werden. Zudem konnten sie gut riechen und hören und eine Konfrontation mit diesen würde den beiden, in ihrem Zustand, zu viel Kosten. Ben polterte die Treppe nach oben, als er an ihr vorbei ging roch sie bereits den Whiskey. -Das darf doch nicht wahr sein.- Dachte sie  während sie ihm folgte und danach die Tür schloss. 
Die Geschwister setzten sich auf den Boden und lauschten den widerlichen Geräuschen der Toten. Beide blieben ruhig, kein Wort wurde gewechselt.  Während die 28 jährige gedankenverloren mit ihrem Messer spielte, fing  ihr Bruder an die Whiskeyflasche aufzuschrauben.
"Lass den Scheiß Ben. Ich mein das Ernst." Ihre Worten waren nichts weiter als ein zickiges hauchen und tatsächlich ließ er es bleiben. Ben war schon seit Beginn der Katastrophe ein Hoffnungsloser Fall. Nicht selten musste Christin miterleben wie er sich immer weiter in den Ruin trieb. Sie hatte bereits aufgegeben ihn wieder auf den richtigen Weg zu bringen, doch sterben lassen konnte sie ihn nicht. Doch wenn das so weiter geht wusste sie ,dass die beiden draufgehen würden. Wenn sie es schaffen  wollen, müsste er sich endlich aufraffen.
"Hätte jetzt was rauchen können." Erwiderte er doch die Antwort blieb aus. Mit einem mürrischen schnalzen wandte er sich von ihr ab und schloss die Augen. Es vergingen bestimmt einige Stunden und das Grölen und Stöhnen nahm man kaum noch wahr. Als es hell wurde rüttelte Christin ihren Bruder wach und  überreichte ihm eine Dose mit Pfirsichen, ehe sie sich wieder gegen die Wand fallen lies.

Sie hatte keine Ahnung was sie nun tun sollte. Sie hatten schon viel verloren noch einen Rückschlag würde sie nicht mehr gut  wegstecken können.  Etwa fünf Monate ist es her und die Bilder gingen ihr immer noch nicht aus dem Kopf, doch so erging es jedem. Der Erste der  erwischt wurde, war ihr Ausbilder, Doktor Prühl, ein netter Mann mit einem großen Herz.  Sie musste ihn , auf Wunsch von ihm, zurücklassen. Der erste Verlust war ihre gute Freundin und Kollegin  Sandra. Sie wurde  von einem Toten erwischt , der unter einem Auto lag, als die Beiden flohen. Später bekam sie hohes Fieber und dann griff sie an. Sandra war die Erste, die Christin töten musste.  Zu Anfang lebten sie in einer Tankstelle doch wie man schnell feststellte, waren Städte nicht sicher.  Die Mitmenschen konnte man vergessen, entweder flohen sie oder liefen Amok , also schnappte sie sich ihren Bruder und suchte das Weite.  Ihren Erinnerungen nachzuhängen nützte ihr jetzt nichts, also stand sie auf und verließ das Zimmer. In einem Auto hatte sie eine Machete gefunden, diese sie hauptsächlich benutzte, da sie wesentlich leiser war.

The Walking Dead Daryl Dixon x OC ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt