✧˚ · . 𝐎𝐍𝐂𝐄 𝐔𝐏𝐎𝐍 𝐀 𝐃𝐑𝐄𝐀𝐌┃» Was wären wir nur ohne unsere Träume, meine süße Sterbliche? «
𝗔𝗨𝗥𝗢𝗥𝗔 war das Mädchen, welches jeder nur als das Dornröschen kannte. Sie war die Inspiration gewesen, die Muse und das uralte Märchen - d...
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ES WAR UNMÖGLICH DEN LETZTEN TRAUM ZU VERGESSEN. Die Frage, was hätte sein können, verfolgte mich unaufhörlich. Verlor ich meinen Verstand? Vielleicht hatten die anderen ja recht, vielleicht wurde ich wirklich langsam verrückt. Doch wenn das alles nur in meinem Kopf geschah, warum fühlte es sich dann so echt an?
Ich saß auf einem weichen Kissen in einem ruhigen Eck der Dorfbibliothek, während Dante und Gaston die Bücherregale durchstöberten. Normalerweise war ich sehr gerne hier, doch heute waren meine Gedanken, leider völlig wo anders.
„Na-Nu, du hast ja kaum ein Kapitel gelesen", kam die sanfte Stimme des Bibliothekars, der plötzlich vor mir stand und seine Brille auf der Nase zurechtrückte. Ich hatte ihn nicht einmal kommen hören. „Ist das Buch einfach nur öde, oder muss ich mir ernsthafte Sorgen um dich machen, Miss Hawthorne?"
Ich seufzte leise und hob meinen Kopf, sicherstellend, dass Dante und Gaston beschäftigt waren. Das Letzte, was ich wollte, war, eine Last zu sein. „Ich denke, es wäre besser, wenn ich eine Pause von den Fantasiegeschichten nehme, Sir", begann ich und klappte das Büchlein zu. „Ich fürchte, ich bin leider ein wenig zu alt für sie geworden."
Der alte Mann lachte nur: „Man ist niemals zu alt für Märchengeschichten, Aurora." Die meisten hätten ihn vermutlich verhöhnt, ihn keineswegs ernstgenommen, doch ich fand eine Art Ruhe in seinen Worten. Er war einer der wenigen, die mich stets ermutigt hatten, die Meinungen der anderen zu ignorieren. „Sie stecken voller Magie und Abenteuer, sie bergen Lektionen, die uns helfen, die Wirklichkeit zu ertragen. Und manchmal, Miss Hawthorne, braucht die Seele einen Ort, an den sie flüchten und sichverlieren kann, auch wenn es nur für einen Moment ist. Diese Geschichten können Trost spenden, Freude bringen und dir erlauben, für kurze Zeit zu vergessen."
Doch genau das, war mein Problem.
„Was, wenn ich mich zu sehr in eine dieser Geschichten verliere?", fragte ich ratlos.
Der Bibliothekar schmunzelte, ein sanftes, weises Lächeln zog sich über sein faltiges Gesicht. „Und wäre das, denn wirklich so furchtbar?" Er ließ die Frage in der Luft hängen, als er sich langsam umdrehte, damit ich gezwungen war über seine Worte nachzudenken.
