- Oneshots -

-Oneshot 10 -

Ihre Atmung war Gleichmäßig, doch sie schlief nicht. Das wusste ich genau. Sie würde alles versuchen um nicht einzuschlafen. Sie vertraute mir nicht und es war ihr zu riskant mir ihren wehrlosen Körper so leicht zugänglich zu machen. Ich bin mir sicher sie wäre die ganze Nacht stehen geblieben, wenn es ihr Stolz erlaubt hätte. Ich hatte sie geärgert, sie herausgefordert. Nun schlief sie in dem großen Doppelbett. Mit mir. Ich grinste vor mich her. Das Wellenrauschen beruhigte sie bestimmt, durch das offene Fenster war es gut zu hören. 

Ich ließ meinen Blick über den üppigen Körper streifen der mit dem Rücken zu mir gekehrt war. Ich tat es ihr nach. Wir brauchten die Energie, sie die ganze Nacht anzustarren konnte ich mir nicht leisten. Ihr Geruch und das Meer ließen mich dann tatsächlich in einen leichten Schlaf gleiten. Allerdings nur bis mich ein Geräusch wieder hoch fahren ließ. Es war nur ein Vogel, eine Eule oder so etwas, der sich sofort wieder verpisste als er mich bemerkte. Ich brauchte kurz um mich wieder zu orientieren und mein Blick viel auf die sonst so übellaunige Brünette, die im Schlaf viel jünger aussah. Keine angespannten Falten auf ihrer Stirn und keine spöttisch oder skeptisch erhobenen Augenbrauen. Kein verächtliches Schnauben und kein höhnischer oder missbilligender Zug um ihren Mund. Sie sah friedlich aus und ich verlor mich in dem Anblick ihres Gesichts. Das dämmrige Licht im Raum und die Ruhe die herrschte machte  es noch unwirklicher. 

Nun viel mir allerdings erstmals wirklich auf, was ich schon gewusst hatte. Sie war schön. Eine simple Feststellung die mich nicht so aus dem Konzept bringen sollte. Diese Frau viel auf, allerdings nicht wegen ihrem Aussehen. Es war ihre Ausstrahlung. Sie war eine kleine Diva, etwas das dem Klischee der Italienerin, das die kleine Brünette sowieso schon zur Genüge erfüllte, noch offensichtlicher machte. 

Ohne den Feindseeligen Blick sah sie verletzlich aus und auch wenn ich eigentlich auf zierliche Blondinen stand, konnte ich nicht bestreiten das sie schön war. Das sie mich reizte, in mehr als nur einer Hinsicht. Die Diva die so viel Zeit im Gym verbrachte um ihre Körpergröße wieder wett zu machen, gefiel mir. Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde breiter als ich mir vorstellte wie sie Morgen reagieren würde wenn sie in meinen Armen aufwachte und ich ihr erzählte wie sie sich an mich geklammert hatte. 

Es würde eine Lüge sein, doch sie würde sich lohnen. Ich zog sie vorsichtig, um sie nicht zu wecken an mich. Vielleicht nicht nur um sie zu ärgern. Vielleicht wollte ich sie auch spüren, vielleicht. Doch das musste sie ja nicht wissen. 

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