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Arian

Ich wusste nicht was los war. Sie war aufeinmal so still. Sie blickte in die Leere und zitterte ein wenig. Ich habe mir sehr sorgen gemacht, also habe ich sie versucht ,wach' zurütteln. Ich bereu es.

Sie war wütend. Ich weiß nicht wieso.

Vielleicht hat sie sich an etwas erinnert und ich habe es ihr wieder weggenommen.

Ich beschloss auf freie Gedanken zukommen und mit meinen Motorrad zufahren.

Meine Oma sagt zwar immer es sei viel zu gefährlich, aber es macht mir Spaß. Besonders am Abend wenn die Sonne untergeht oder wenn der Sternenhimmel zusehen ist.

Der Sternenhimmel erinnert mich wie mein Stern. Adea. Sie ist der einzige Stern, der für mich leuchtet. Der einzige Stern, der meine Existenz Sinn gibt. Der einzige Stern, der mich zum leuchten bringt.

Sie ist manchmal wie der Mond, aber auf der anderen Seite ist sie wie die Sonne. Sie leuchtet hell. Doch versteckt sie in der Dunkelheit. Sie will nicht zugeben das es ihr nicht gut geht, solange es ihre Mitmenschen gut geht. Sie hat ein zu reines Herz. Was oft nicht gut ist. Stärke besitzt sie. Doch schwäch ebenso.

Die schwache ist für sie der größte Feind. Für jeden. Niemand will sie zeigen. Besonders Menschen, die damals in ihrer Kindheit es verboten wurde zu zeigen.

Mir kamen plötzlich Erinnerungen auf. Ich krallte meine Hände dolle an mein Motorrad und führ schneller. Die Autos hupten, doch das ist mir jetzt egal.

Die Stimmen kommen zurück.

Die Geräusche kommen wieder.

Die hupende Autos holen mich wieder zurück. Doch immer wieder fuhr ich schneller und achte nicht auf die Ampeln oder Autos.

Sie zogen mich mit ihnen. Ich sah nur wie meine Mami schrie und versuchte sich aus den Griffen der Soldaten zu befreien. Erfolglos. "Arian!" schrie sie immer wieder. Ich zappelte herum und versuchte die serbischen Soldaten weg zu treten.

Meine Augen scannte die Menge durch und suchten meinen Vater.

Ein ohrenbetäubender Knall ertönte. Ich versuchte meine Ohren zu schließen mit meinen kleinen Händen, um das piepen zu entkommen. Meine Augen drückte ich fest zu, sodass es schmerzte.

Es hörte langsam auf. Das hieß für mich, weiter nach meinen Vater zu gucken.

Jemand wurde vor meinen Augen geschmissen. Babi. Mein Vater. Die Leiche meines Vaters.

Überall floss sein Blut. Eine groß Blutwelle kam zu meinen Füßen. Ich blickte nur auf die Leiche meines Vaters.

Pure Angst spiegelte sich in meinen Augen.

Doch so schnell die Angst da war, vermischte sie sich langsam in Reue.

Sie nahmen mir mein Vater, also nahm ich ihr Leben.

Sie vergewaltigten meine schwangere Mutter, also folterte ich sie.

Schwer Atmend schossen meine Augen auf. Ich habe nichts mehr in Kontrolle! Mir wurde schwindelig, mein Kopf wippte hin und her. Ich bin so kurz davor mein Bewusstsein zu verlieren. So kurz, das ich meine Hände vom Motorrad löste und fiel.

𝑽𝒆𝒓𝒍𝒐𝒓𝒆𝒏𝒆 𝑺𝒆𝒆𝒍𝒆𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt