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Voller Schmerz krümmte ich mich.
Bei meinem letzten Auftrag hatte ich daneben geschossen, weswegen ich jetzt die Konsequenzen dafür tragen musste.
Ich schaute auf den Beton-Boden, wobei meine Augen langsam nach links zu meinen weißen Haaren wanderten.

Sie waren dreckig und leicht rot gefärbt, so wie der Rest meines Körpers ebenfalls. Meine Hände waren aufgesprungen und ebenfalls voller Dreck und Blut.
Sie zu bewegen war ein Fehler, wie ich an meinem ganzen Körper wenige Sekunden später feststellen musste.
"Argh... Fuck..." gab ich leise von mir.
Ein paar Sekunden blieb ich noch in meiner Position, setzte mich dann aber doch langsam auf.

Mein Herr war bereits vor etlichen Minuten aus der Kammer gegangen, doch ich hatte Angst, mich zu bewegen, falls er wiederkommen würde.

Schon der Gedanke an ihn ließ meine Wut im inneren steigen, unbewusst ballte ich meine Hände zu Fäusten. Den Schmerz bemerkte ich kaum noch, alles war taub, selbst weinen konnte ich nach diesen Jahren nicht mehr.
Oft hatte ich es versucht, da ich merkte, dass sich die ganze Wut, der Frust und die Trauer in mich hinein frisst, aber es funktionierte nie.

Langsam stand ich auf und ging Richtung Tür. Mit meiner ganzen Kraft drückte ich die Klinke herunter und zog die Eisentür in meine Richtung.
Als wäre nichts passiert lief ich den Gang hinunter, ging die Treppe hinauf und drückte meine Zimmertür auf. Als Tür kann man das eher nicht bezeichnen.
Es ist eher ein Stück Holz, was mehr oder weniger an dem Türrahmen hing und drohte, herunterzufallen, sobald man zu dolle zog.

Grund dafür waren die Freunde meines Herren. Wenn sie mich nachts noch besuchten, mich auszogen, an mir beglückten und sonstiges, obwohl ich schlief, brachen sie in ihrem Alkoholrausch oft die Tür ein.

Müde von diesem Tag ließ ich mich an der Wand hinunterrutschen, während meine Füße auf der Matratze lagen.
Sie war dreckig und an einigen Stellen sogar verschimmelt, weswegen ich des öfteren den Boden bevorzugte.

Noch im Sitzen schlief ich ein, wachte aber kurze Zeit später mit Herzrasen und Schweißtropfen auf meiner Stirn auf.








"Tris! Schwing deinen Arsch runter, sofort!"
Ich war bereits wach und gerade dabei, mir den Arm abzubinden um mir die Spritze rein zu jagen.

'Ohne schaffe ich das nicht... Schnell...'

Zitternd suchte ich meine Vene, die durch das Abbinden einige Zeit später besser sichtbar wurde. Da ich mir vor Kurzem erst neues Besteck (Spritze) gekauft hatte, durchdrung die Spitze sofort meine Haut.
Leise stöhnte ich auf, da es sofort anfing zu wirken. Ich zog die Spritze langsam heraus, tupfte die Einstichstelle kurz ab und öffnete den Gürtel, der an meinem Oberarm befestigt war.

Schnell rannte ich nach unten, wobei ich die Stufen kaum wahrnahm und sich alles ein wenig bewegte, selbst wenn ich den Kopf still hielt.

"Wurde auch Zeit. Was hast du so lange gemacht?" fragte er mich sauer, wobei sich mehrere Falten an seiner Stirn bildeten.
"E-Entschuldigung" sagte ich schnell und verbeugte mich.

"Heute Abend. Du hast einen neuen Auftrag." sagte er bestimmerisch und lief um den großen Tisch herum, an dem einige Freunde meines Herren saßen.
Er setzte sich auf seinen Stuhl, lehnte sich zurück und betrachtete mich ganz genau.
"Bonten. Sie brauchen einen Scharfschützen, der ihren Drogendeal überwacht. Sei um 22 Uhr an der Tür"

Ich verbeugte mich zu ihm, drehte mich ein wenig und verbeugte mich erneut zu seinen Freunden.
Zügig verließ ich das Zimmer, in den es übrigens nach Urin und Alkohol stank und begab mich wieder in mein Zimmer.
Die Uhr neben meiner Matratze zeigte 7:36 an, was bedeutet, dass ich noch viel Zeit totschlagen muss.

Rausgehen darf ich nicht und die Bücher, die ich besitze habe ich schon alle mindestens 4 mal gelesen.
'Ich könnte duschen gehen... Ja, das sollte ich...'
Der Schwindel nahm zu und mein Herz hüpfte ein wenig, was bedeutete, dass das Heroin seine volle Wirkung entfaltet hat.

Auf dem Weg zur Dusche lief ich an ein paar Männer vorbei, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Einer davon klatschte mir auf den Hintern, was ich aber nicht beachtete.
Das würde es nur schlimmer machen.
Schnell lief ich weiter, öffnete die Tür zum Bad und schloss sie sofort.
Mich überkam ein Würgereiz. Es stank nach allem möglichen, aber es war nicht gesund was ich hier einatmete.

'Sagt die, die sich gerade einen Schuss gegeben hat.'

Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Die Socken behielt ich an, wer weiß, welche Krankheiten man hier bekommt.

Das kalte Wasser ließ mich aufzischen, da ich die Wunden von gestern Abend total verdrängt hatte.

Schnell trocknete ich mich ab, zog mich wieder an und lief schnell in mein Zimmer, sodass mich niemand mitbekommt.
Ich hasse Menschen.





Joa, das war das erste Kapitel. Hoffe euch hats gefallen irgendwie
Bissl heftig für den Anfang, aber fand es ganz gut

Drugs 'n happiness / Tokyo revengers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt