- Früher -
Charlie drehte sich erschrocken um.
Zwischen den Obstbäumen stand Garwin und starrte sie mit einer Mischung aus Schock und Ärger an.Sie erhob sich mühsam und fuhr sich mit dem Handrücken über die verweinten Augen.
Mit bedrohlichen Schritten kam er auf sie zu. „Ist dir eigentlich klar, was du getan hast?", zischte er sie an.Sie schluckte, doch bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Garwin wütend fort: „Du hast alles kaputt gemacht! Du hast die Zukunft geändert!" Er fluchte laut.
„Aber ich...", setzte Charlie leise an.
Als Garwin sah, dass sich erneut Tränen in ihren Augen sammelten, schluckte er die nächsten Worte verkrampft herunter.
Entmutigt fuhr er sich über das Gesicht.„Ich wollte das doch nicht!", jammerte Charlie, die die Tränen nun nicht mehr zurück halten konnte, „Es ist einfach passiert, Garwin, ich.." Die letzten Worte gingen in ihrem Schluchzen unter.
Garwin seufzte schwer. Das wusste er doch. Charlie hatte nicht mit Absicht die Geschichte verändert.
Zaghaft nahm er das Mädchen in den Arm.
„Ich weiß, Charlie", sagte er leise, während er ihr beruhigend über den Rücken strich.
Sie schluchzte. „Es tut mir leid", rief sie mit bebender Stimme, „wirklich!"Garwin zwang sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, doch die Gedanken an die nun ungewisse Zukunft, ließ langsam Panik in ihm aufsteigen.
Er musste an Patrizia denken.
Was, wenn sie sich nie begegnen würden?
„Was zum Henker ist denn hier los?"
Jennys Stimme ließ Garwin und Charlie zusammenzucken.
Unsicher versuchte Jenny den Anblick, der sich ihr hier bot, einzuordnen: eine komplett verheulte Charlie und ein leicht panisch wirkender Garwin, die sich in den Armen lagen, war nicht das, was sie erwartet hatte.
Garwin öffne den Mund, doch Charlie schüttelte den Kopf. Es war ihr Fehler, sie musste Jenny erklären was los war.
Jenny fluchte laut, nachdem sie gehört hatte, was zwischen Charlie und Arman vorgefallen war. Und dann noch ein zweites mal, als Garwin erzählte, was sich zuvor am Flussufer zugetragen hatte.
„Puh, wir haben wohl echt verkackt", stellte sie resigniert fest. Dann schien ihr etwas einzufallen. Nachdenklich kniff sie die Augen zusammen.
„Vielleicht ist das aber alles gar nicht so schlimm", überlegte sie laut.
Fragend sah Garwin sie an. „Wie meinst du das?"
„Naja, vorhin, auf dem Weg hierher, habe ich Arman und Rosalie zusammen gesehen", erklärte sie eifrig.
Sie berichtete den anderen, dass Arman und Rosalie zusammengesessen hatten. Es war ihr komisch vorgekommen, wie unglücklich er ausgesehen hatte. Rosalie hatte seine Hand gehalten und ihm ernst zugehört.
„Vielleicht schafft sie es ja, ihn zu trösten. Ihr wisst schon wie", schloss Jenny und hob vielsagend eine Augenbraue.
Charlie zuckte bei diesen Worten schmerzhaft zusammen. Sie wollte gar nicht daran denken.
Aber Jenny hatte recht, vielleicht war das ihre Chance, den richtigen Lauf der Zeit wiederherzustellen!
- Jetzt -
Tarik lachte laut auf. „Echt jetzt? Mehr Klischee geht ja nicht."
„Aber es ist wahr!", rief Vivi verärgert. Dann sah sie zu Arman auf. „Liebe kann die Zeit überwinden, es ist also gar nicht ungewöhnlich, dass zwei verliebte Menschen fühlen können, was der andere fühlt."
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Die zersplitterte Zeit // Armans Geheimnis
Fanfiction"Staffel 5" Charlies schwierigste Aufgabe steht an: ihrer Mutter von Arman zu erzählen! Mit klopfendem Herzen macht sie sich mit Dimitri und Jenny auf den Weg nach Köln. Währenddessen scheint Namra keinen Frieden zu finden. Gerade erst dem Untergang...