Kapitel 6

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Ich schreckte auf, als der schrille Ton, meines Weckers ertönte, und mich aus meinen Gedanken riss.

Ich hatte kein Auge zubekommen diese Nacht.

Grummelnd schaltete ich mein blinkendes Handy aus und drehte mich auf den Rücken um die weiße Decke anzustarren.

Ich schluckte kurz, und bemerkte wie so oft diese Nacht, meinen unfassbar trockenen, und schmerzenden Hals, den ich wie immer, nach einem kurzen husten, einfach ignorierte.

"Kyle aufstehen.", stand meine Mutter plötzlich in der Tür und beäugte mich kurz danach besorgt "Geht es dir nicht gut? Bist du krank? Du siehst aus als hättest du nicht geschlafen."

Ich wollte anfangen zu reden, brach aber, etwas geschockt, ab, als ich meine kratzige Stimme hörte.

"Moment, ich hole dir schnell ein Glas Wasser."

Ich würde heute wohl zuhause bleiben.

Sobald Mom bemerkte, dass es mir nicht gut geht, durfte ich nicht in die Schule.

Egal ob ich wollte, oder nicht.

Egal ob ich einen wichtigen Test hatte.

Naja, vielleicht würde sie bei der Abschlussprüfung ein Auge zu drücken.

Als mir der Gedanke, in den Sinn kam, lachte ich kurz auf, obwohl es nicht mehr als ein krächzen war.

"Hier", hielt sie mir kurz später das Glas Wasser triumphierend vor die Nase.

"Ich hab dich schon abgemeldet. Du gehst heute nicht in die Schule. Hast du überhaupt geschlafen? Ruh dich aus. Ich bring dir gleich was zu essen.", sie hielt kurz inne, eine Antwort abwartend und fuhr nach meinem kurzem einseitigen Nicken fort.

"Ich muss später los zur Arbeit, falls aber etwas ist, ruf sofort an und ich komm her.", sie wuschelte mir durch die Haare, gab mir einen Kuss auf die Stirn und lief anschließend durch die Tür, um mir etwas zu essen zu machen.

———

Wie immer waren meine Gedanken nur bei ihm.

Mom war schon lange zur Arbeit gegangen, aber ich lag immer noch hier, mein Toastbrot nicht angerührt.

Warum ausgerechnet er.

Ich unterdrückte ein paar Tränen und kratze ein paar mal über meine Arme.

Es war wie ein Reflex.

Sobald meine Gedanken nur bei ihm feststeckten, unterdrückte ich es.

Ich wollte es aus meine Kopf entfernen.

Ich rieb mit meinen brüchigen, eingerissenen und abgekauten Nägeln, immer öfter, über meinen schon Rot gewordenen Arm an dem schon deutlich die Kratzspuren von meinen Nägeln sichtbar war.

Menschen, die keine Ahnung von mir haben, würden denken, ich hätte einen Ausschlag, der mich zutiefst frustrierte, oder so etwas.

Aber nein, ganz und gar nicht.

Tränen schoßen in meine Augen

I always loved youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt