Kapitel 7

18 1 0
                                    

Es war Sonntag.

Schon seit Mittwoch, hatte ich Kyle nicht mehr gesehen, als ich ihm schrieb, warum er nicht in der Schule war, schrieb er nur kurz und knapp dass er krank sei.

Es verletze mich.

Er wandte sich von mir ab.

Ich schüttelte den Kopf, und wischte weiter den Boden.

Nachdem ich diese Woche noch ein paar mal zu spät kam, da ich zu sehr in meinen Gedanken versank, hatte er mich zum Haus putzen verdonnert.

Besser als noch mehr schläge von ihm.

Die bekam ich doch so oder so.

———

Fertig mit meiner Arbeit, beschloss ich, Kyle anzurufen, und zu fragen ob es ihm besser geht.

Mit zitternden Händen, drückte ich auf den Knopf.

"Hey", erklang schon die Stimme von Kyle aus dem kleinem Handy in meiner Hand.

Er klingt schlimm, so kratzig.

"Hey. Wie gehts dir? Kommst du morgen wieder? Ohne dich ist es langweilig.", sprach ich belustigt in das Mikro, um so locker wie möglich zu wirken, und meine eigentliche Nervosität zu unterdrücken.

Kurz hörte ich es rascheln und ein paar Sekunden stille, bevor er auf meine Fragen einging.

"Mir gehts besser, morgen komm ich wieder", erwiderte er trocken.

Meine Mundwinkel senkten sich

"Hasst du mich?"

"Was?", ich zuckte zusammen und mein Herz, machte kurz einen Aussetzer, als ich realisierte, dass ich es tatsächlich laut gesagt hatte.

"Nein", sagte er mit fester Stimme. "Es ist nur..", machte er eine kleine Pause und fuhr fort "viel los gerade", seine Stimme bebte.

———

Müde, rollte ich mich aus meinem Bett und mein Blick, ging fast schon automatisch zu der Uhr, über meiner Tür.

19:15

Ich sollte noch Duschen gehen, hunger habe ich sowieso keinen.

Während ich mir frische Klamotten raussuchte und darüber nachdachte, dass es besser wäre wenn ich noch etwas essen würde, bemerkte ich gar nicht, dass ich mich schon automatisch auf dem weg ins Bad gemacht hatte.

Ich zog mein Tshirt aus und streifte, mit meinem Blick, den Spiegel, vor dem ich zuvor mit dem Rücken zugewandt stand.

Ich stockte, und sah noch ein zweites mal in den Spiegel.

Meine knochigen Rippen, Wangenknochen und Schultern traten hervor, würde ich nicht jeden Tag, zu große Pullis anziehen, würde man bei meinem bloßem Anblick glatt denken, ich wäre Magersüchtig.

Ich musterte noch die dunklen Augenringe unter meinen Augen und bemerkte anschließend noch den großen blauen Fleck, der sich an meinem Kieferknochen gebildet hatte, ich hatte ihn noch gar nicht bemerkt.

Muss wohl noch von gestern sein.

Schoss mir in den Kopf, und bei der Erinnerung schüttelte ich sofort meinen Kopf.

Endlich den Blick von meinem erbärmlichen Spiegelbild abwenden, stieg ich in die Dusche.




I always loved youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt