Prolog

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Den Hut hatte er fest im Griff, während der Wind stark wehte. Der Regen prasselte nur so runter, welcher von lauten Donnerschlägen und Blitzen begleitet wurde.

Ihm machten die ständigen Gewitter nicht aus, es war schließlich seine Heimat.

Sicher waren es schon wieder einige Monate her, dass er diese zuletzt gesehen hatte. Wie sehr er diesen Ort auch hasste, wie sehr es ihn schmerzte, er kehrte jedes Mal wieder zurück.

Nur um ihn zu sehen.

Doch dieses Mal war es nicht der einzige Grund. Er hatte eine Aufgabe, er sollte das göttliche Herz vom Raiden Shogun holen. Eine zu einfache Aufgabe, in seinen Augen. Schließlich sollte das Herz sowieso ihm gehören.

Da konnte er seine Zeit auch ein wenig ihm schenken. Natürlich war es gefährlich, es könnte als Verrat gesehen werden, doch dies interessierte die Puppe kein bisschen. Er liebte diesen Jungen, für ihn nahm er es jedes Mal wieder in Kauf.

Langsam setzte er sich wieder in Bewegung. Die Erde unter seinen Füßen wurde durch den Regen schon matschig. Sein Blick ging nur gerade aus, das Ziel hatte er fest im Blick. Die Stadt von Inazuma.

Erst als er in diese ankam, hörte der Regen allmählich auf. Nun hatte er jedoch seinen Blick leicht gesenkt, er wollte nicht in die Gesichter der Leute schauen, geschweige denn diese grauenhaften Statue der Göttin. Sie hatte diese nicht verdient.

Sie hatte ihn verraten, einfach zurückgelassen und aussortiert. Sie war einer der Hauptgründe, warum er diese Nation so abgrundtief verachtete. Er freute sich darauf dieses Land ins Verderben zu stürzen. Aber jetzt hatte er erstmal andere Pläne.

Für eine Pause oder auch nur eine kleine Verzögerung hatte er keine Zeit, die Leute, die ihm im Weg waren, schubste er einfach zur Seite. Er musste es heute noch nach Ritou schaffen, ansonsten würde er ihn verpassen.

Die Wolken haben sich ganz verzogen und die endlich zu sehende Sonne war schon dabei unterzugehen, als der Mann mit dem Hut endlich am Hafen von Ritou ankam.

Einige Leute waren noch auf den Stegen zu sehen, die noch bevor es komplett dunkel wurde, ihr Schiffe beladen wollten.

Ein Mann stach ihm dabei besonders heraus. Er hatte weiße Haare, mit einer roten Strähnen, die zu einem kleinen Zopf gebunden waren. Er saß an einer Kante und ließ seine Beine ins Wasser hängen, statt wie die anderen hin und her zu rennen.

Zielstrebig lief er zu dem Weißhaarigen, der sogleich aufschaute als er die Schritte auf dem Holz hörte.

Mit einen Lächeln stand er auf und keine Sekunde später nahm er ihm erst dem Hut ab und direkt auch schon in den Arm. "Ich habe dich vermisst Scaramouche."

"Ich dich auch, Kazuha" flüsterte der Harbinger und erwiderte langsam die Umarmung, wobei sei griff um einiges fester als der von Kazuha war. Er lente sich dabei immer mehr an ihn, seinen Kopf legte er auf die Schulter des Samurais. Er konnte nicht anders als sich in solchen Momenten dem anderen komplett hinzugeben.

Viel zu selten bekam er diese Liebe und der einzige der ihn diese gab war Kazuha. Er hatte sonst niemanden.

Die einzige Person der Scaramouche vertraute war er. Er war der einzige, wo er sich wirklich gebraucht, gewollt und geborgen fühlte. Wo sich sie die Puppe zumindest etwas menschlich fühlte. Er fühlte sich so, als hätte er endlich das Herz, nach welchem er sich so sehr sehnte.

„Ich bin so froh, dass du noch kommen konntest" flüsterte Kazuha weiter, seine Hand hatte er auf den Kopf seines Freundes gelegt und spielte ein wenig mit dessen Haaren. „Ich werde jetzt dann wohl für eine Zeit lang nicht mehr in Inazuma sein" fügte er betrübt dazu.

Sogleich festete sich Scaras griff um Kazuha, jedoch immer noch bedacht diesen dabei nicht zu verletzten. Er hatte eigentlich gehofft, jetzt wo er ihn Inazuma war, mehr Zeit mit seinem Geliebten zu verbringen, jedoch schien wohl das Schicksal etwas dagegen zu haben.

„Keine Sorge, ich komme bald wieder und bis zum Sonnenaufgang haben wir noch etwas Zeit füreinander" versuchte er mit sanfter Stimme den Lilahaarigen in seinen Armen zu beruhigen.

„Ich weiß" nickte er leicht und langsam wurde sein Griff wieder lockerer, eher er sich sogar ein Stückchen von ihm entfernte. Dafür legte er seine Lippe auf die des Samurais. Wie er diese liebte.

Überrascht darüber, dass Scaramouche mal den ersten Schritt machte, brauchte Kazuha kurz ein wenig, bevor er den Kuss mit all seiner Liebe erwiderte. Er würde dies wirklich vermissen, wenn sie wieder voneinander getrennt wären. Wie gerne würde er doch bei Scaramouche bleibe, jedoch so einfach war das nun einmal nicht.

Langsam lösten sich die beiden wieder voneinander, doch der Samurai ergriff die Hände des Fatuis. „Na komm, lass uns noch ein wenig Zeit miteinander verbringen" lächelte er ihn an und bekam wieder ein Nicken als Antwort.

Somit gingen die beiden Hand in Hand von dem Steg hinunter und machten es sich an dem kleinen Strand gemütlich. 

Remember me [Kazuscara]Where stories live. Discover now