Kapitel 6

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„Wanderer? Bist du hier?" Nahida tapste durch Das Heiligtum von Surasthana in Hoffnung Scaramouche hier wieder zu finden.

Seit einer Woche war er kaum noch aufzufinden. Das letzte Mal als sie ihn gesehen hatte war in der Bibliothek und auch der Reisende und Paimon waren ihm nicht über den Weg gelaufen. Klar am Ende konnte Scara machen, was er wollte, dennoch kam die Göttin nicht drum herum sich Sorgen zu machen. Dafür hatte sie ihn irgendwie schon zu sehr ins Herz geschlossen.

Scaramouche war in ihren Augen einfach nur eine verletzte Puppe, die sich alleine fühlte und nichts sehnlicher wünschte als jemanden vertrauen zu können, eine Familie zu haben und genau das wollte Nahida ihm geben.

„Ich bin hier. Was möchtest du?" Scaramouche trat hinter Nahida, ehrlich gesagt war er gerader erst angekommen und daher nicht erfreut gleich gerufen zu werden. Er hatte sich erhofft einfach ein wenig ausruhen zu können, aber dass das Schicksal etwas gegen ihn hatte, war ja nichts neues.

„Ah da bist du!" Sie drehte sich Lächelnd zu ihm um und schien sichtlich erleichtert über das plötzliche Auftauchen des Wanderers zu sein. „Wie geht es dir?" Er schien schon mal keine äußeren Verletzungen zu haben, das war gut.

„Wie soll es mir schon gehen?" fragte ihr Gegenüber sarkastisch, es war doch zu sehen das er wohlauf war warum also diese unnötige Frage?

Seufzend schüttelte Nahida leicht ihren Kopf: „Du warst die ganze Zeit weg, ich habe mir Sorgen um dich gemacht." In ihren Augen war reine Ehrlichkeit zu erkennen, warum sollte sie den bei so etwas auch Lügen? Ehrlichkeit war die Beste Methode, um sein vertrauen zu bekommen. Und dieses brauchte sie nun einmal, um ihn richtig helfen zu können.

„Ich war unterwegs oder muss ich dafür jetzt um Erlaubnis bitten" kam es nur leider dadurch noch sarkastischer von Scara. Trotz der Ehrlichkeit der Kleineren, konnte die Puppe es einfach nicht glauben. Als ob sich wirklich jemand um ihn sorgte, nach all dem, was er angestellt hat. Er hat es doch noch nicht einmal verdient.

Er hat grauenhafte Dinge angestellt, mehrere Leben auf den Gewissen, so jemand wie er hat die Sorge anderer nicht verdient. Er hat so vieles, in seinen Augen, nicht verdient.

„Nein natürlich nicht. Ich habe dich nur in dieser Woche kein einziges Mal gesehen und daher habe ich mir Sorgen gemacht...Wanderer, wenn etwas sein sollte oder due Probleme mit jemanden hast, kannst du mir das sagen. Ich möchte dir wirklich helfen."

Kleine Tränen bildeten sich in den Augen der Puppe. Wann hatte er diese Worte zuletzt gehört? Es war ewig her und dennoch war es immer noch, was er hören musste. Er brauchte genau das und das wahrscheinlich öfter als er es sich auch selber eingestehen wollte.

Er wollte doch nichts anderes als-

Schnell wischte er sich die Tränen weg, bevor diese seine Wangen runter laufen konnten. „Ich brauche keine Hilfe."

„Ich verstehe" nickte die Weißhaarige leicht. Natürlich wusste Nahida, dass es genau das Gegenteil war und am liebsten würde sie weiter nachhaken, doch das wäre bei ihm wohl contra produktiv. Sie konnte nicht riskieren das er sich noch weiter zurück zog, sie müsste also wohl oder übel warten, bis Scaramouche von selber auf sie zukommen würde. Sie wird dennoch weiterhin versuchen insoweit zu bekommen.

„Wie wäre es, wenn wir etwas in die Stadt gehen? Es würde sicher nicht schaden. " Wenn sie schon nicht helfen konnte, dann wollte sie ihn zumindest ein weinig ablenken.

Anfangs wollte Scara ablehnen, da er nun mal keine Lust darauf hatte, doch am Ende würde Nahida wohl nicht aufhören zu nerven. „Na gut, wenn es denn sein muss" stimmte er widerwillig zu.

Remember me [Kazuscara]Where stories live. Discover now