Kapitel 3

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„Wo hast du den Wanderer gelassen, Nahida?" fragte Paimon als die Dendro Götting alleine zurückkehrte. „Ach ihm scheint es nicht so gut zu gehen und braucht wohl erstmal Zeit alleine" gab sie eine kurze Erklärung ab. „Macht euch keine zu große Sorgen, das wird sicher bald wieder."

„Das einzige, wobei ich mir bei ihm Sorgen mache, ist, dass er wieder versucht böse Sachen anzustellen" meinte das Notfall Essen, bekam dafür jedoch einen mahnenden Blick von Aether. „Was denn? Schon vergessen, was er alles angestellt hat?" versuchte sie sich zu verteidigen.

„Was hat er den alles getan, wenn ich fragen darf? Mir kam er nicht gerade so vor, als wäre er direkt böse" mischte sich Kazuha ein wenig in das Gespräch ein. Er kannte den Wanderer vielleicht nicht so gut, aber dessen Ausstrahlung kam ihm nicht so vor, als hätte er schlechte Absichten gehabt. Er mag wohl nicht gerade so freundlich sein, aber direkt böse würde er ihn nicht nennen.

„Ach, das ist gar nicht so weiter wichtig. Wir sind immerhin wegen etwas ganz anderem ihr. Wir wollten dir schließlich Sumeru zeigen Kazuha" lenkte Paimon von dem Thema ab. Es wäre besser, wenn sie nichts davon erzählte, was alles eigentlich geschehen war, das war immerhin eine lange, komplizierte und nicht gerade glaubwürdige Geschichte.

Kazuha fand das ganze schon ein wenig merkwürdig und um ehrlich zu sein sorgte er sich auch weiterhin um den jungen Mann von vorhin, aber am Ende war es nicht seine Angelegenheit und er wollte nicht sich in irgendetwas einmischen, das ihn nun mal nichts anging. Also beließ er es einfach dabei und stimmte Paimon einfach mal zu. So schlimm wird das ganze schon nicht sein.

Nachdem sich die drei bei Nahida verabschiedet haben und auf den Weg weiter durch Sumeru gingen, machte sie sich doch langsam mal auf die Suche nach Scaramouche.

Sie konnte einfach nicht aufhören daran zu denken und dadurch das sie wusste, wie es der Puppe all die Jahre erging, konnte sie wohl kaum bei dem ganzen wegschauen.

Wie immer ging sie alle Plätze ab wo sie bis jetzt meistens den jungen Mann mit Hut gefunden hatte, doch dieses Mal schien er nicht an diesen zu sein.

Es verwunderte und besorgte sie ein wenig mehr. Ansonsten konnte man ihm immer dort antreffen, doch wo steckte er dieses Mal.

Ein letzter Gedanken fiel ihr ein, wo sich der Junge zurückgezogen haben könne. Ein Ort, den meist nur er und sie betraten und sie so gesehen wohl auch auf eine gewisse Art und Weise Verband. Das Heiligtum von Surasthana.

Direkt als sie das dieses betreten hatte konnte sie leises schluchzen hören. Also hatte sie wohl richtig gelegen. Sie folgte dem Schluchzen und landete somit vor dem Wandere, welcher auf dem Boden saß und sich sogleich die Tränen wegwischte.

„Was willst du hier?" sprach er so genervt wie davor, dennoch konnte Nahida die Trauer gut aus seiner Stimme heraushören. „Was ist los?" fragte sie direkt, wobei sie seine Frage ignorierte.

„Das geht dich nichts an!" Nahida setzte sich vor ihn hin und legte ihre Hand auf die von dem Wanderer.

"Ich weiß, aber dir geht es nichts gut und ich möchte dir helfen" lächelte sie ihn sanft an. Ein solches Lächeln hatte Scaramouches schon lange nicht mehr gesehen, doch seine Meinung änderte es nicht.

"Du kannst mir dabei nicht helfen, also lass mich gefälligst in Ruhe." Wieder liefen ihm ein paar Tränen über die Wagen, die er so schnell wie möglich wegwischte.

"Ich kann vielleicht nicht helfen, aber ich kann dir zuhören. Du hast all die Jahre lang alleine gelitten, du sollst das nicht länger machen müssen. Ich bin für dich da, ich werde dir zuhören und mein Bestes geben"

Er sah sie mit glasigen Augen an und schien mit sich selber zu rangen. Doch dann zog er seine Hand weg und wendete seinen Blick weg von Nahida.

"Reden bringt mir einen Dreck! Es wird nichts an meiner Situation ändern und jetzt lass mich endlich alleine" keifte er sie wieder an.

Einerseits möchte er es schon sagen und mit ihr darüber reden, einfach mal alles rauslassen und gleichzeitig hielt etwas in ihn dabei auf.

Jahre lang konnte und wollte er nicht über seine Probleme reden, da fiel es ihm auch jetzt noch schwer. Vielleicht auch weil er innerlich Nahida immer noch ein wenig misstraute.

Zudem würde es wirklich nichts bringen. Nur weil er mit ihr darüber sprach, würde Kazuha sich nicht plötzlich an ihn erinnern. Es war seine eigene Schuld. Hätte er damals doch einfach komplett ausgelöscht werden können.

"Das ganze bringt doch nichts" seufzte der Wanderer genervt von sich selber und wischte sich wieder die Tränen weg, ehe er aufstand.

"Versuch erst gar nicht mir zu folgen, ich möchte wirklich alleine sein" sprach er etwas ruhiger und verschwand damit aus dem Gebäude.

Nahida sah ihn dennoch besorgt nach. "Wie kann ich ihm nur helfen?" fragte sie sich selbst. Eine Idee kam ihr dann doch und sie machte sich sogleich auf den Weg diese umzusetzen.

Remember me [Kazuscara]Where stories live. Discover now