~Kämpfen~

103 3 5
                                    

Sie schienen sehr friedlich, ohne den ständigen Familienstress, nur als zwei Schwestern, die sich liebten und gegenseitig respektierten.
___________________________________

Durch einen ohrenbetäubenden Knall wachten die beiden Schwestern auf und erschraken sich so sehr, dass eine von ihnen nach unten fiel, wer das war, wurde aber erst klar, als man den ersticken Schrei seitens Bellatrix durch das Kissen, welches ihr mit herunter gefallen war hören konnte.
Narcissa hingegen saß nun kerzengerade auf der Couch und schaute sich in dem großen Saal nach dem Auslöser des Knalles um.

,,Bei Merlin, ich glaube ich habe eine Gehirnerschütterung."

Narcissa legte abrupt ihren Zeigefinger auf die Lippen und bedeutete ihrer Schwester endlich Ruhe zu geben, welche aber nur böse mit den Augen funkelte und dann auch endlich ihren Kopf in die Richtung aus der der Knall gekommen war drehte, wofür ihr Narcissa mehr als dankbar war.

Die Blondine stand auf,-immer noch benommen von dem Alkohol,- und ging auf wackeligen Beinen auf die Menschentraube zu, die sich ziemlich in der Mitte des Saales gebildet hatte.
Die Leute tuschelten durcheinander und manche schienen sich hingehockt zu haben, denn die Vordermänner konnte sie nicht mehr erkennen.
Dann verlief alles ein wenig schneller: Sie kämpfte sich durch die Menschenmenge bis nach vorn, trat immer wieder dem ein- oder anderen auf die Füße und stand schließlich inmitten des Geschehens, doch was sie sah, musste sie ersteinmal realisieren.

Lucius lag auf dem Boden,- hatte sich offensichtlich die Seele aus dem Leib gebrochen,- und schien in keiner guter Fassung mehr zu sein, denn sein Gesicht war unnatürlich weiß und höchstwahrscheinlich ohnmächtig geworden.

,,Was in Merlins Namen ist hier passiert?", sie sah sich um, keiner schien ihm auch nur im entferntesten Sinne helfen zu wollen, zumal seine Eltern dies noch nicht mitbekommen hatten, ,,Warum hilft ihm denn keiner?"
Sie schubste ein paar Menschen weg und hockte sich selbst hin, direkt neben seinem Gesicht.

,,Lucius! Lucius!", immer wieder wiederholte sie seinen Namen, während Kameralichter blitzten, ,,Lucius! Lucius, bitte wach auf!"
Die verzweifelte Hexe gab ihm ein paar leichte Ohrfeigen und schüttelte ihn sanft, doch er wollte nicht aufwachen.
Aus Rage rief er also einigen Menschen, die um sie herum standen zu, sie sollen kalte Waschlappen holen und etwas, mit dem sie ihm frische Luft zufächern konnte, denn falls es einen Zauberspruch dazu gab, kannte sie ihn bedauernswerterweise nicht.
Einige Zauberer und Hexen lösten sich aus der Traube und kamen wenig später mit den gewünschten Materialien zurück.

Also legte sie sanft die Waschlappen auf seine Stirn und fächerte ihm etwas Luft zu.
So ging das einige Minuten, bis er sich etwas regte und sich schließlich aufrecht hinsetzte.
Manche Menschen aus der Menge klatschten, andere davon gingen und wiederum andere schossen kleine Schnappschüsse.
,,Narcissa...", geschwächt fasste er sich an den Kopf, ,,Ich glaube ich habe ein bisschen zu viel getrunken."

Und im nächsten Moment klatschte es- und zwar mitten in das Gesicht von Lucius, der wiederum erstickt aufschrie und urplötzlich wieder hellwach war.
,,Von wegen!", schnaubte sie, ,,Ich hatte Angst um dich, du Mistkerl!"

,,Das ist zwar süß, aber immernoch kein Grund mich zu schlagen.", Antwortete er trocken.

Im nächsten Moment fiel sie ihm um den Hals, ohne auch nur eine Sekunde darauf zu achten, dass immernoch sehr viele Menschen um sie herum standen und zuschauten.
,,Ich habe dich vermisst", flüsterte sie, dann ließ sie ihn los, stand auf und hielt ihm eine helfende Hand hin.

,,Was ist denn hier los?", Druella kam durch die Menge gestürmt und blieb wie angewurzelt stehen, als sie sah, was sie sehen musste.
Auch Mrs. Malfoy gesellte sich dazu und Narcissa ließ abrupt die Hand von Lucius los und ging einige Schritte von ihm weg, ehe sie ein Lächeln aufsetzte und unschuldig dreinschaute, denn im Prinzip war ja nichts passiert.

,,Ich bin ohnmächtig geworden und Narcissa war so freundlich mir zu helfen, da es niemand sonst getan hat", Antwortete der blonde Mann freundlich.

,,Ja genau, meine Tochter sollte dennoch nicht die Drecksarbeit machen, schon gar nicht für jemanden wie dich. Entschuldige dich gefälligst!", Druella schien wütend, doch der erzürnte Blick seitens Mrs. Malfoy, ließ sogar Druella zu Eis erstarren.

,,Was sagten sie da eben?", Mrs. Malfoy hob bedrohlich eine Augenbraue in die Höhe und legte einen angewiderten Ausdruck auf ihr Gesicht, ,,Haben sie gerade gemeint, mein Sohn gehört einer Minderheit an? Schämen Sie sich!"
Damit zog sie ihren Sohn nah an ihre Brust und ging davon.

Doch Druella gab selbstverständlich noch nicht auf: ,,Sie sehen doch, was Ihr Sohn mit meiner Tochter macht! Er verdirbt meine Kleine!"

Narcissa holte pfeifend Luft und auch Lucius wie sowohl alle Anderen waren plötzlich absolut still.

,,Mein Sohn hat das Beste für Ihre Tochter getan! Vielleicht sollten Sie mit Ihren Kindern reden was sie wollen und nicht ständig über ihren Kopf hinweg entscheiden, denn ich weiß, dass Narcissa glücklich bei ihm war und dennoch weiß ich leider auch, dass Sie ihr den Frohsinn damit genommen haben, als Sie die Beiden getrennt haben. Also entweder sind Sie das Problem oder Sie fragen Ihre Tochter, was sie von Ihren Verhaltensweisen denkt."
Damit drehte sie sich um und kehrte ihnen den Rücken zu, um dann schnell wegzustolzieren.

In dem Moment wusste Narcissa, dass nicht alle Mütter so waren, wie die von ihr, sondern sie einfach Pech hatte, was sich auch klarstellte, als sie den durchbohrenden Blick von Druella auf ihr spürte.

,,Mum, bitte.", Narcissa hatte Tränen in den Augen, ,,Ich liebe ihn."

Sie wusste noch, sie hatte gedacht sie würde Gnade vorecht ergehen lassen, sie verstehen, doch dann hatte sie sie einfach weggezogen, nach draußen geschleppt und war mit ihr disapperiert.
Noch ganz genau wusste sie, dass ihre Mutter sie wund geschlagen und beschimpft hatte.
,,Du bist genauso schlimm wie deine Schwester geworden! Du hast keinen Anstand mehr! Du lebst unter meinem Dach, das heißt du hast auf mich zu hören also Schluss jetzt mit diesem Jungen!", hatte sie geschrien.
Wenige Momente später hatte sie sie in den Arm genommen und ihr zugeflüstert, dass sie doch nur Narcissa habe und sie liebte, doch das ließ sie sich nicht länger gefallen, sie stand auf, ging in ihr Zimmer und verriegelte die Tür.
Noch bis jetzt wusste sie, dass sie sich an dem Abend noch die Augen aus dem Kopf geweint hatte, still in ihrem Bett gelegen hatte und gedacht habe sie müsse sterben.

Sie fühlte sich so allein in diesem Moment, als wäre niemand da gewesen, der sie hätte trösten können, dabei hörte sie immer wieder Bruchstücke aus dem Streit von Bellatrix und Druella, ihr Vater klopfte immer mal an die Tür und wollte sich erkundigen ob es ihr gut ginge, doch sie bekam kein einziges Wort heraus und eigentlich wollte sie auch gerade keine Gesellschaft haben, Narcissa Black wollte einfach nur allein ihren Gedanken nachhängen, denn Lucius war ja nicht hier.

Sie brauchte ihn, sie wollte ihn.
Warum also wurde er ihr weggenommen? Sie war gerade glücklich gewesen, also warum wurde ihr das alles weggenommen?
Sie verstand es nicht und sie würde es auch nie verstehen, dachte sie sich, deshalb blieb sie hier, brav wie sie war, heulte sich die Augen aus dem Kopf und versorgte hin und wieder ein paar Wunden, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt war sich selbst zu beruhigen.
Sie wusste noch, dass das einer der schlimmsten Nächte ihres Lebens gewesen war, bis heute.

~Fortsetzung folgt~
___________________________________

Hallo meine lieben Freunde, ich bin back in Deutschland, also gibt's hier mal ein kleines Kapitel von mir, ich hoffe ihr freut euch ;)
Bis bald, Tschau Kakao :)
Ly ❤️

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 11, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Lucissa-Ich würde für dich tötenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt