Kapitel 3

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"Also, hättest du Lust, heute mit mir in die Stadt zu fahren?" Frage ich Christi. Ja ihr habt richtig gelesen, ich frage Christi. Es ist  zwar mittlerweile eine Woche  vergangen seitdem ich diese Stimme gehört habe - von der ich sicher bin, dass  ICH es mir nicht eingebildet habe - doch es geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Und auch Alexander's stechende Blicke entgehen mir nicht. Immer erwische ich ihn dabei, wie er mich beobachtet und gleich danach verschwindet. Es ist zum verrückt werden, da ich es auch niemandem erzählen kann. Meine engste Freundin ist Christi. Und sie ist verrückt nach ihm und sauer auf mich, wenn ich schlecht über ihn rede. Deswegen brauche ich einen klaren Kopf. Den kann mir Christi mit ihrem nervigen Shoppingstrip verschaffen.

"Heute geht nicht. Sorry." Lautet ihre Antwort.

"Wie..ich frage dich und du lehnst ab?" Will ich wissen.

"Ja. Heute geht es nicht." Bestätigt sie.

"Aber warum?"

"Ich habe ein Date?" Während sie das sagt zuckt die mit ihren Schultern.

"Du versetzt mich wegen einem Jungen?" Frage ich.

"Nein. Es wäre versetzten, hätten wir schon was geplant und ich würde für ihn absagen. Aber würde ich jetzt für dich absagen, würde ich ihn versetzten, da er mich gestern schon gefragt hat."

"Wer denn bitteschön? Du findest doch alle Jungs auf dieser Schule zu unreif um mit ihnen auszugehen?"

"Alle bis auf einen." Lacht sie verschmitzt und geht zum Unterricht.

Alle bis auf einen. Oh nein, will sie mich eigentlich verarschen? Das darf doch wohl nicht wahr sein. Verdammte scheiße, irgendwas stimmt mit diesem Jungen nicht. Seitdem Café hat er die ignoriert und auf einmal will er mit ihr ausgehen? Ich habe ihr mindestens hundert mal gesagt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Wieso tut sie mir das nur an?

"Das ist nicht dein Ernst , oder?" Rufe ich ihr hinterher. Doch sie ist ins Klassenzimmer reingegangen, hinter ihr der Lehrer, den wir jetzt haben würden, weshalb ich mich beeile, auch darein zu kommen.

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"Da du so angepisst ausschaust, muss sie es dir wohl gesagt haben." Bemerkt Sherlock Homes höchst persönlich neben mir. Ich drehe meinen Kopf zu ihm, presse meine Lippen aufeinander und ziehe eine Augenbraue hoch, was so viel wie 'Was denkst du denn' bedeuten soll.

Kurz schaut er mich an, bevor er sagt.

"Jep, sie hat es dir erzählt."

Ich verdrehe die Augen.

"Ach ja wirklich..sag bloß."

Er schüttelt den Kopf.

"Wirklich. Wieso hasst du mich so?" Erkundigt er sich.

Ich antworte nicht mehr, da ich ihm einfach nicht sagen wollte, was ich alles Christi gesagt habe. Denn täte ich dies, würde er mich für vollkommen verstört erklären.

"Heute wirst du eh alles verstehen." Murmelt er.

Ich verstehe nicht, was er da von sich gibt, weshalb ich nachfrage.

"Was?"

Diesmal aber antwortet er mir nicht und das macht mir wirklich rasend.

"Ich habe ge-"

"Allyson!" Unterbricht mich die mahnende Stimme meines Lehrers, weshalb ich still bleibe. Nur wegen diesem Arschloch würde ich es nicht zulassen, Ärger zu bekommen.

Vielleicht denkt ihr, ich übertreibe. Magsein, dass ich das auch tuhe. Aber ich bin von Natur aus einfach ein verdammt einfach provozierbarer Mensch und ich kann das nun mal nicht ändern. Es liegt mir nicht in der Hand, diese Wut - gegenüber einem Menschen den ich wirklich von Anhieb auf nicht leiden kann - zu unterdrücken. Seine Art, seine ganze Ausstellung und seine Aura gefallen mir nicht. Ich bin kein aggressiver Mensch, nein. Das nicht. Aber ich bin auch kein freundlicher Mensch. Auf gar keinen Fall. Das ist auch der Grund, weshalb ich nicht so sonderlich gute Freunde außer Christi habe.

The Alpha {On Hold}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt