Kryo Kapsel

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Nun bin ich seit mehr als zwei Monate hier. Jeden Tag musste ich mit John trainieren, aber hatte mich nach zwei Wochen schon an das ganze frühe aufstehen und an das harte Training gewöhnt. Auch durfte ich frei durch das Gebäude laufen. Wobei 'frei' eher relativ war. Ich durfte nur in Räume, wo es mir gestattet war dort hin zu gehen. Das waren nur der Trainingsraum, mein Zimmer und eine Art Kantine. Nicht viel, aber besser als nichts. Ich verbrachte die meiste Zeit im Trainingsraum, denn dort konnte ich auch meine Kräfte trainieren, ohne dass ich immer unter Beobachtung stand. Dort hatte ich herausgefunden, dass ich noch mehr konnte, als das Feuer zu kontrollieren und sehr gut hören zu können, wenn ich mich konzentrierte. Ich konnte so schnell rennen, wobei man mich so gut wie gar nicht sehen kann. Und ich hatte so eine Art Telekinese drauf. Alle meine Fähigkeiten konnte ich sehr schnell erlernen und auch verbessern.
Ich war gerade auf den Weg in den Trainingsraum, als mir plötzlich zwei Männer in diesen komischen schwarzen Uniformen den Weg versperrten. Dann packten sie mich an den Armen und versuchten mich irgendwo hin zu schleifen. Mit aller Kraft versuchte ich mich aus deren Griff zu befreien, aber es nützte nichts. Als mir klar wurde, dass ich mich nicht mehr befreien konnte, ließ ich meinen Kräften freien lauf und erhitzte somit meine Haut.
Sofort ließen die zwei mich los, aber da ich mich so sehr an sie gehängt hatte, dass sie mich wirklich über den Boden schleifen mussten, fiel ich natürlich mit der ganzen Länge auf den Boden. Sofort rappelte ich mich wieder auf und beruhigte mich wieder. Mit einer Mischung aus Verblüffung und Verwirrtheit schauten die beiden mich an.
"Was soll dass? Wo bringt ihr mich hin?", fragte ich ängstlich.
Sie schauten mich immer noch an, aber jetzt kalt und ohne Emotionen. Sie kamen einen Schritt auf mich zu, doch ich wich einen Schritt zurück, aber ich stieß gegen jemand. Ich wusste, dass es John war, den ich konnte sein selbstgefälliges Grinsen förmlich hören. Plötzlich packte er mich fest an den Armen und schleuderte mich gegen die Wand. Mein Schädel dröhnte so sehr, dass ich vor Schmerz stöhnte. Ich versuchte mich wieder auf zu rappeln, doch es scheiterte kläglich. Er packte mich am Kragen und zog mich so weit hoch, dass ich nur noch mit den Zehenspitzen den Boden berühren konnte.
"Warum musst du dich immer quer stellen? Na ja, wir wollen ja nicht so sein. Komm jetzt einfach ohne Widerrede mit und dir wird nichts weiteres geschehen, klar? ", zischte er verärgert.
Es war beängstigend, wie schnell John von freundlich und nett auf verärgert und gefährlich schalten konnte. Hastig nickte ich. Sofort ließ er mich los. Hustend fiel ich zu Boden. Als ich wieder normal atmen konnte, stand ich auf und folgte ihm ohne ein weiteres Wort.
Wir gingen zu einem riesigen Labor, in dessen Mitte eine Art Kapsel stand. John ging an mir vorbei und gesellte sich zu einer Gruppe Wissenschaftler, die sich um diese komische Kapsel unterhielten. Neben mir stand ein kleiner Tisch, auf dem verschiedene Sachen, darunter ein Skalpell. Ohne, dass die anderem im Raum es bemerkten, schnappte ich es mir und versteckte es irgendwie in meiner Hand. Dann konzentrierte ich mich auf das Gespräch, welches John und die Wissenschaftler hatten.
"Ist die Kapsel bereit?", fragte John.
"Theoretisch ja, aber wir konnten sie nich nicht wirklich testen, weshalb wir nicht wissen, ob sie tatsächlich funktioniert", erklärte einer der Wissenschaftler.
"Wie gut das wir ein Versuchskaninchen da haben!"
John deutete auf mich.
Versuchskaninchen? ! Für was? Sie wollen mich doch nicht etwa...? Nein! Oder doch? Das können Sie doch nicht machen?
Durch meinen Kopf ratterten so viele Fragen, dass ich nicht mitbekam, wie John auf mich zugekommen war. Erst als er schnipste, holte er mich zurück in die Realität. Ich hatte ja noch das Skalpell. Ohne noch weiter nachzudenken rammte ich ihm das Skalpell in die Schulter und rannte dann so schnell ich konnte nach draußen. Im ersten Moment hatte niemand wirklich realisiert was geschehen war, weshalb ich einen kleinen Vorsprung hatte. Doch es dauerte nicht mal zwei Sekunden da hörte ich wie jemand auf den Gang trat.
Weiter! Einfach weiter!
Gerade als ich um die Ecke sprinten wollte, spürte ich einen starken stechenden Schmerz in meiner linken Schulter, weshalb ich ins taumeln kam, stolperte und unsanft auf dem Boden landete. Gerade als ich wieder aufstehen wollte, drückte mich jemand auf den Boden. Über mir stand John, der mich mit seinem Fuß auf den Boden drückte. Aus seiner rechten Schulter sickerte Blut. Anscheinend hat er das Skalpell aus seiner Schulter gezogen und nach mir geworfen. Sein Gesicht war kalt, ohne Emotionen, aber seine Augen glühten vor Wut.
"Ich bewundere deinen Mut! Nein, ganz ehrlich! Aber das nächste mal, wenn du versuchst einen abzustechen, dann versuch wenigstens das Herz zu treffen, so wie ich bei dir!"
John nahm seinen Fuß von meinen Rücken und beugte sich zu mir runter. Wie gelähmt lag ich da auf dem Boden, unfähig mich zu bewegen, geschweige denn etwas zu sagen. Angsterfüllt schaute ich zu John, der mich kalt angrinste. Seine Hand wanderte zu dem Skalpell in meiner Schulter.
Er wir doch nicht..?
Mit einem Ruck zog er es aus meiner Schulter. Ein starker Schmerz durchzog meinen Körper und ich konnte ein aufquieken nicht unterdrücken. Gerade als er sich wieder aufrichten wollte, stockte er in der Bewegung und beobachtete meine Schulter wie gebannt.
Was ist da?
"Wie interessant!", murmelte er.
Er berührte die Stelle an der die Wunde sein sollte. Ich spürte keinen Schmerz als er darüber fuhr, als ob sie verheilt wäre.
"Selbstheilung! Ich Frage mich was für Fähigkeiten du noch besitzt?!", lächelte er, " aber genug der Spielereien. Jetzt steh auf!"
Er zerrte mich an meinen Haaren auf die Beine und dann zurück zum Labor. Ich versuchte mich irgendwie zu wehren, ohne das es weh tat. Aber jedes mal zerrte er an meinen Haaren. Im Labor öffneten die Wissenschaftler die Kapsel. Aus der kamen Nebelschwaden, als ob es sehr kalt darin wäre. Mit Schwung schubste John mich hinein. Sofort verschloss sich die Kapsel wieder und es wurde Eiskalt hier drin. An der Scheibe, wo ich hinaus schauen konnte, bildeten sich sich nach wenigen Sekunden Eisblumen. Mein Körper fing unkontrolliert an zu zittern und ich spürte wie diese Kälte in meinen Körper kroch.
Bleib wach! Nicht die Augen schließen!
Schließlich gewann die Kälte die überhand, weshalb ich die Augen schloss und einfach nicht mehr da war.

When the Life Change (Captain America FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt