Improvisation

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Unsanft wurde an mir gerüttelt, weshalb ich mich brummend umdrehte und versuchte weiterzuschlafen. Plötzlich rutsche die Matratze unter mir weg und ich landete auf dem harten Boden. Hellwach rappelte ich mich auf und wollte schon denjenigen anschnautzen, der mich aus dem Bett geschmissen hatte, als ich erkannte, dass es Schmidt persönlich war. Sofort versagte meine Stimme.
"Dr. Zola bricht jetzt auf, weshalb Sie sich beeilen sollten, bevor Sie ihn verpassen", erklärte er monoton.
Sofort sammelte ich alle meine Sachen, wie Jacke, Schwert und die Marke ein. Bei der Marke musste ich aufpassen, dass Schmidt es nicht sah. Hastig zog ich die Jacke an und sprintete dann mit dem Schwert in der Hand zu einem Transportwagen, in dem ich Zola vermutete. Weil der Wagen schon losfuhr, sprang ich hinein. Auf jeden Fall hatte ich jeden, der hinten drin saß erschreckt, denn alle Soldaten hatten ihre Waffen auf mich gerichtet, außer Zola. Erschrocken hielt er seine Tasche schützend vor sich. Nachdem dann alle ihre Waffen weggesteckt hatten, setzte ich mich neben Zola.
"Verzeihung, dass ich zu spät bin! Ich hatte verschlafen", entschuldigte ich mich beim Doktor. Ich glaubte in dem Moment, dass die Hälfte der Soldaten mich schräg anschauten. Ich schaute auf meine Hände, da ich nicht wirklich wusste, wo ich sonst hinschauen sollte. Nach draußen ging nicht, da eine graue Plane die Aussicht verdeckte. Nach einer Weile hörte ich von weitem ein leises pfeifen, was mich verwirrt aufschauen ließ.
"Hört ihr das auch?", fragte ich in die Runde.
Nacheinander schüttelten alle mit dem Kopf. Plötzlich ging eine Erschütterung vom Boden aus, weshalb der Fahrer scharf bremste. Alle Soldaten stiegen aus. Ich blieb beim Doktor, der sichtlich besorgt um sein Leben war. Er kauerte am Boden und zitterte. Auf einmal streifte etwas meine Wange. Dort war eine kleine Wunde, die aber sofort verheilte.
"Bleiben Sie hier und bewegen sich kein Stück! Verstanden?"
Hastig nickte Zola. Ich sprang raus und zog mein Schwert. Schnell schaute ich mich um. Alle Soldaten lagen Tod am Boden. Jeder hatte einen Kopfschuss abbekommen. Es musste also ein Scharfschütze in der nähe sein. Ich ging nach vorne zur Fahrerkabine und schaute, ob der Fahrer noch lebte. Leider falsch gedacht. Auch er hatte einen Kopfschuss abbekommen. Gerade als ich den Fahrer aus der Kabine zerren wollte, hörte ich, wie etwas auf mich zuflog. Schnell drehte ich mich um und hob meine Hand. Es war das erste mal, dass ich meine Telekinese einsetzte, was glücklicherweise funktionierte, sonst hätte ich den Schild des Captains voll abbekommen. Nun schwebte dieser in der Luft. Als ich meine Hand senkte fiel der Schild wie ein Stein zu Boden. Plötzlich spürte ich einen starken Schmerz in meinem Oberschenkel. Eine warme Flüssigkeit lief an meinem Bein herunter. Auch wenn die Wunde in wenigen Sekunden verheilt war, so hielt der Schmerz an. Wie aus dem nichts kam der Captain angerannt. Kurz bevor er bei mir ankam, wurde er etwas langsamer. Trotzdem packte er mich an der Kehle und schlug mich mit voller Wucht gegen die Autotür. Das tat auf jeden Fall ziemlich weh. Ich ächzte nach Luft, da der Captain ganz schön stark meine Kehle zudrückte. Plötzlich tauchte Zola auf.
"Laufen Sie!", rief ich mit dem letzten Rest Luft, den meine Lungen noch hergaben.
Sofort rannte Zola los. Kurz nachdem der Doktor verschwunden war, ließ der Captain mich los. Hustend hielt ich mir den Hals, da er mir ganz schön weh tat.
"Danke fürs nicht umbringen!", krächzte ich.
"Tut mir leid, aber es musste real wirken!"
"Für meinen Geschmack war es zu Realistisch!", mischte sich jemand ein.
"Hi Smoke!", begrüßte mich Bucky.
Dann half er mir auf und stützte mich solange bis ich wieder alleine stehen konnte.
"Und wer hat mir ins Bein geschossen?", fragte ich misstrauisch.
Bucky schaute verlegen weg und kratzte sich nervös am Hinterkopf. Irgendwie musste ich schmunzeln.
"Bitte schieß das nächste mal auf meine Jacke, denn die ist Kugelsicher! Und was wollt ihr beide eigentlich hier?"
"Nun ja...wir wollten eigentlich Zola schnappen, doch wir wussten eben nicht das du hier bist, weshalb wir etwas improvisieren mussten!", erklärte Bucky.
"Tja, ich bin eben immer für eine Überraschung da!", lächelte ich.
Bucky musste von meiner Bemerkung grinsen, während Captain America nur die Augen verdrehte. Anscheinend mag er meinen Humor nicht so.
"Wie komme ich eigentlich zur nächsten Forschungsanlage?", fragte ich.
"Da lang!", sagten beide gleichzeitig, zeigten jedoch in unterschiedliche Richtungen.
"Toll! Ich folge einfach mal Zolas spuren", erwiderte ich.
Gerade als ich los marschieren wollte, hielt ich kurz inne, drehte mich zu Bucky um und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dieser schaute mich etwas perplex an.
"Wofür war das?", fragte er.
"Denk mal nach!", grinste ich.
Dann drehte ich mich um und marschierte dann den langen Weg zu nächsten Fabrik oder Forschungsanlage. Nach keiner Ahnung wie vielen Stunden Marsch hatte ich noch nichts erreicht. Es wurde langsam dunkler, weshalb ich mir einen Platz etwas abseits vom Weg suchte und mich etwas hinlegte.
Hoffentlich finde ich morgen Dr. Zola.
Der Wald war so still, dass ich einfach nicht schlafen konnte. Bei jedem Ast der knackte, schreckte ich hoch und schaute mich um. Jedesmal entdeckte ich nichts. Die halbe Nacht war vergangen, als ich dann endlich einschlief.

When the Life Change (Captain America FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt