Kapitel 13: Oblita et amissa

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,,Wir haben keine Chance hier raus zu kommen," bemerkt Admiral Lorai und spricht dabei das aus was wir alle denken. Wir sind circa 17 Leute, also vermutlich massiv in der Unterzahl. Ich starre gegen die kalte weiße Wand des Gangs, dann wieder zu der Zelle aus der wir Seras Schwester gerade gerettet haben und suche verzweifelt nach einem Fluchtweg, aber ich kann keinen sehen.

,,Doch, wir haben eine Chance," erklärt Andromeda Crize. Alle Blicke richten sich auf sie. Jetzt hängt alles von ihrer Idee ab. Aber Andromeda deutet nur auf Sera. ,,Hier ist unsere Chance."

,,Das kann nicht dein Ernst sein," murrt Alina gereizt. ,,Du weißt warum das nicht sein darf. Willst du das wirklich riskieren? Dann ist sie in Gefahr und das lasse ich nicht zu. Das Risiko ist zu hoch. Wir müssen einen anderen Weg finden."

,,Es gibt keinen," erklärt Andromeda hektisch. ,,ich wünschte es wäre anders, aber Fina ist die einzige die uns jetzt noch retten kann." Sie wendet sich an ihre Sera: ,,Hör mir zu, Fina. Du bist die einzige die uns hier rausholen kann. Ich weiß es ist zu viel verlangt, aber glaub mir wir haben keine Chance. Ich habe die letzten Monate über den Wachen zugehört und alles genau beobachtet. Unser einziger Weg hier raus führt an den Truppen vorbei und wir sind in der Unterzahl. Du kannst aber diese Zahl leicht verbessern. Bist du bereit dafür?"

,,Nein, ist sie nicht," schimpft Alina und stellt sich zwischen ihre beiden Schwestern. Andromeda schüttelt enttäuscht den Kopf während Alina sie böse anstarrt.

Doch Sera schiebt Alina auf die Seite: ,,Ist schon gut, Alina. Unsere große Schwester hat recht." Alina funkelt Andromeda wütend an. Unsere Kapitänin aber wendet sich jetzt an uns: ,,Wehe, einer von euch erzählt herum was ihr gleich sehen werdet. Ich finde es raus wer es war und dann jage ich diese Person bis ich ihn oder sie vernichtet habe."

,,Bist du dir sicher?" fragt jetzt Alina nach und höre die Sorge in ihrer Stimme.

,,Ja, ich bin jetzt besser als vor ein paar Jahren. Ich kann es jetzt, ich habe geübt," erklärt Seraphina stolz und geht dann langsam in die Richtung aus der die immer lauter werdenden Schritte unserer Feinde kommen.

,,Also stimmt es," murmelt Alina. ,,Die anderen haben mir erzählt, was dieser Fremde Captain über Sluzta III gesagt hat. Wir haben immer gedacht, die hätten sich mit einer anderen Gruppe angelegt, aber in Wahrheit warst es du, oder?"

,,Ich konnte nicht weiter zusehen," versucht sich Seraphina zu rechtfertigen. Mir aber entgeht Alinas enttäuschter Blick nicht. Sie wirkt zusätzlich auch noch völlig ratlos.

,,Alina hielt immer an ihrem Bild von Seraphina fest," flüstert jemand neben mir. Es ist Andromeda Crize. Ich schaue sie fragend an. Sie antwortet mir flüsternd: ,,Ich habe gesehen, wie Sie Alina beobachtet haben. Ihnen ist ihr Blick aufgefallen oder?" Ich nicke und Andromeda fährt fort: ,,Wie ich es bereits gesagt habe. Alina hat ein bestimmtes Bild von Fina. Für Alina ist Seraphina die perfekte Schwester. Liebevoll, mutig, schön und immer jemand mit dem man reden kann. Aber Fina ist halt auch grausam und kalt von Zeit zu Zeit und Alina ignoriert das und immer wieder trifft es sie, wenn sie es nicht ignorieren kann." Wow, das würde einiges erklären. Darum folgt Alina ihrer Schwester so blind. Für sie ist Sera perfekt und fehlerlos. Aber warum? Sie liebt ihre Schwester. Ist das der Grund?

Aber mehr kann ich nicht darüber nachdenken, da wieder dieses mulmige Gefühl in mir hoch kommt. Diesmal kann ich sogar genau erkennen, das Seras Augen, genau in diesem Moment wieder zum leuchten beginnen, da sie direkt in unsere Richtung starrt. 

,,Jetzt werdet ihr alle Zeuge der Macht meiner Mutter," erklärt sie grinsend und dreht sich dann wieder in Richtung unserer Feinde. Sera streckt eine Hand aus und hält die Handfläche nach oben. Etwas oberhalb ihrer Hand bildet sich ein leuchtender Ball und überall beginnen die Lichter zu flackern. Der Energieball in Seras Hand wird immer größer und größer und je größer er wird, desto mehr flackern die Lichter auch. Seras Haare fangen an sich zu bewegen, als würde Wind aus dem Gang vor uns kommen, aber das kann nicht sein, da wird ja in einer Raumbasis mit künstlicher Atmosphäre sind. Aber ich spüre auch wie meine Haare nach hinten geweht werden und schließlich kann ich den Wind auch in meinem Gesicht spüren. 

Triangulum: Der AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt