Kapitel 18: Nos vivemus

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Wirklich ungewohnt. Ich werde nicht von dem elektrischen Klingeln eines Weckers wach oder durch Anora, nein. Das was mich aufweckt, ist das Gezwitscher der Vögel. Moment mal? Vögel? Ich bin doch nicht auf der Erde. Aber irgendwas ähnliches muss es hier auch geben. 

Langsam öffne ich die Augen und setze mich auf. Die warmen Strahlen der Sonne wärmen mich und irgendwie fühle ich mich wohl. Ich habe noch nie draußen geschlafen. Das ist eine Erfahrung, dich ich gerne wieder machen würde. Ich fühle mich selten so ausgeschlafen. 

Ein Blick über unsere Gruppe lässt mich realisieren, das ich zu den ersten gehöre die wach geworden sind, aber ich bin nicht die erste. Im Hintergrund sehe ich Alina rum laufen. Anora dagegen hat ihren Kopf unterm Schlaf von meinem Bauch genommen, als ich mich aufgesetzt habe und liegt noch schlafend neben mir. Soll ich sie aufwecken? Nein, ich lasse sie weiter schlafen. Irgendwie süß wie sie so da liegt. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und stehe dann auf. 

,,Ach, auch schon wach?" flüstert Alina, als ich zu ihr hingehe. Ich nicke nur und Alina gibt mir ein Handzeichen. Ich verstehe was sie meint und folge ihr. Sie führt mich ein paar Meter von unseren schlafenden Leuten weg und dort sitzen bereits Laura Simez, Zane Fien und James Cane. 

,,Ah, noch jemand wach geworden?" fragt Mr Cane. ,,Dann kannst du ja deine Schwester suchen, Alina. Nimm einfach Kyra mit."

,,Ich denke wir sollten noch auf die anderen warten, bis die wach werden," meint Alina. ,,Damit wir denen sagen können wo wir hingehen." Ja, sie hat recht. Anora wäre krank vor Sorge wenn ich einfach verschwinden würde. 

,,Keine Sorge" versichert uns Laura. ,,Ich gebe den anderen Bescheid sobald sie wach sind. Wir brauchen Seraphina und Titus, damit wir endlich einen Plan aushandeln können, um hier weg zu kommen. Geht ihr nur zu und sucht die beiden. Und Kyra?" Laura dreht sich zu mir: ,,Ich sage Anora wo du hin bist. Und pass auf sie auf."

,,Danke," antworte ich lächelnd. ,,Dann weiß ich, dass sie in fähigen Händen ist."

,,Ich würde auch mitkommen, wenn es dir nichts ausmacht Alina," erklärt Zane. ,,Ich will die Landschaft selber mal ein bisschen sehen."

,,Je mehr, desto besser" antwortet Alina grinsend. ,,Lasst uns aufbrechen. Und James? Laura? Viel Spaß euch zweien. Passt auf euch und die anderen auf."

Die beiden nicken grinsend und nachdem auch ich und Zane uns verabschiedet haben, machen wir uns auch schon auf den Weg. Alina führt uns durch den Dschungel und jetzt in der Morgensonne kommt das Grün der Pflanzen so richtig zu Geltung. Wären wir hier nicht gestrandet, dann wäre dieser Ort wunderschön. Ach was rede ich da? Dieser Ort ist auch jetzt wunderschön. 

Und wir wandern noch einige Zeit durch diese schöne Landschaft. Schließlich, aber führt uns Alina zu einem Wasserfall, an dessen Fuß sich ein kleiner See befindet. Das Wasser ist völlig klar und man kann bis auf den Grund sehen. Im Hintergrund kann ich das Lachen von Sera und Titus hören. Kurz daraufhin kann ich die beiden auch sehen. Die zwei sitzen lachend und grinsend auf einem Felsbrocken. Titus hat immer noch seine Uniform an, wie auch Sera. Sie hat aber die Jacke abgelegt und stattdessen sieht man ihr rotes T-Shirt, das ja normal von der Jacke verdeckt wäre. 

Sera entdeckt uns zwei ziemlich schnell und springt sofort von ihrem Felsen runter. Sie läuft zu uns hin und jetzt erst erkenn ich das ihre Haare völlig nass sind. ,,Schön das ihr hier seid" begrüßt sie uns freudenstrahlend. ,,Ihr solltet auch mal ins Wasser gehen. Glaubt mir, das kühlt so richtig ab und tut extremst gut." Sie schwärmt ja direkt davon.

Und ich muss zugeben, der Gedanke ist mehr als verlockend. Einfach endlich aus dieser verschwitzen Uniform raus und, und, einfach nur rein ins kühle nass. Das wäre echt super.

Triangulum: Der AufstiegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt