𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀 - 𝘃𝗼𝗹. 𝟮

6 || Hawksilver

Pietro Maximoff x Clint Barton
Liebe SamsBond007, dieses Kapitel ist für dich. Viel Spaß damit :)

POV Pietro
„Du siehst aus als würdest du gleich verzweifeln" reißt mich die Stimme meiner Schwester aus den Gedanken. Mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht und einer Müslischale in der Hand steht sie in meiner Zimmertür. Den kleinen Fluch, den ich ausstoße, überhört sie natürlich nicht. „Bin ich auch" zische ich zurück. Hektisch renne ich in meinem Zimmer umher, suche Sachen zusammen und stecke sie in meine Tasche, nur um sie 2 Sekunden später wieder rauszuziehen.

„Ugh" stöhne ich genervt auf und lasse mich auf mein Bett fallen. „Ist es so schwer eine Tasche zu packen?" fragt mich meine Schwester und ihr gespieltes Mitleid macht mich nur noch angespannter. „Anscheinend schon. Was nimmt man alles auf einen Wochenendtrip mit, wenn man nicht weiß, wohin es geht?".

Erneut seufze ich auf.

„Ein Pulli, ein T-Shirt, eine Zahnbürste und ein paar Unterhosen. Fertig" improvisiert sie eine Packliste. Wäre ich nicht so gestresst, würde ich auf den blöden Kommentar sogar antworten. Entschlossen schmeiße ich den Pulli von gerade eben wieder in die Tasche, ziehe noch zwei T-Shirts aus dem Schrank und bleibe an der Garderobe hängen. „Brauche ich Käppi und Sonnenbrille? Gehen wir wo hin, wo wir erkannt werden können?" stelle ich mir die nächste Frage.

„Pietro!" ruft Wanda in ihrem typischen sokovianischen Akzent. „Du verbringst ein schönes Wochenende zusammen mit deinem Freund und jetzt mach dir nicht gleich in die Hose. Und ich denke wohl kaum, dass ihr in einem 5-Stern-Schuppen absteigen werdet und du deine Verkleidung brauchst". Dankbar lächle ich sie an. Das hatte ich wohl gebraucht. „Er ist nicht mein Freund..." schiebe ich dann noch leise hinterher, sodass sie es nicht hört und keine weitere Ansprache folgt.

Eine gute halbe Stunde später ziehe ich gerade den Reißverschluss meiner Tasche zu, als ich ein Lachen von Richtung Türe höre. „Was willst du denn mit all dem? Wir sind nur ein Wochenende weg" zieht Clint mich auf. Verlegen will ich meine Tasche wieder aufmachen, als er meine Hand stoppt. „Hast du einen dicken Pulli dabei?" fragt er mich und lächelt, als ich nicke. „Dann hast du alles was du brauchst" bestimmt er, drückt mir einen schnellen Kuss aufs Haar und läuft los. Ich kann ihm nur perplex hinterherschauen.

Auf dem Weg zum Auto drängle ich, dass er mir das Ziel unseres Kurztrips verrät, doch er schweigt weiterhin. Als wir am Auto ankommen, öffnet er den Kofferraum und lässt mich einen Blick auf das Innere werfen. Erstaunt fliegen meine Augen über Isomatten, Schlafsäcke, einen Gaskocher und eine Feuerschale. „Wir gehen campen?" frage ich das Offensichtliche. Clint hat einfach nur ein fettes Grinsen im Gesicht. Dann schnappt er sich meine Tasche, schmeißt sie dazu und bugsiert mich in Richtung Beifahrersitz. Er lässt sich auf den Fahrersitz fallen, reicht mir eine braune Tüte und fährt aus der Tiefgarage. Draußen erwartet uns der New Yorker Feierabendverkehr.

Neugierig schiele ich in die Tüte. „Proviant" erklärt der Braunhaarige neben mir. Wie auf Kommando knurrt mein Magen und wir müssen beide lachen.

Bis wir aus New York draußen sind, unterhalten wir uns angeregt. Nebenbei verdrücke ich die Sandwichs und füttere Clint gelegentlich. Doch sobald wir aus der Stadt draußen sind, kann ich meine Augen nicht mehr offen halten. Die letzten Wochen und vor allem die letzten paar Tage waren nicht nur mit Missionen und Training vollgestopft gewesen, sondern auch mit Berichten schreiben sowie Papierkram. Jetzt war ich einfach nur noch müde.

Das nächste Mal schrecke ich hoch als die Fahrertür laut ins Schloss fällt. Orientierungslos schaue ich umher und versuche mich zurechtzufinden. Clint neben mir, der gerade wieder eingestiegen ist, lacht nur. Vor uns öffnet sich eine Schranke und der Bogenschütze lenkt den Geländewagen geschickt hindurch. Dann folgt er dem Feldweg, welcher an Wohnwägen und Zeltplätzen vorbeiführt, bis nach ein paar Metern ein See in Sicht kommt. „Wo sind wir?" wundere ich mich. „Greensboro Camping" antwortet Clint. „Früher bin ich immer mit Lila und Cooper hierhergefahren um zu campen und das Wochenende zu verbringen. Der Campingplatz ist klein, aber fein. 40 Stellplätze aber über eine große Fläche verteilt. In dem kleinen Laden am Eingang gibt es jeden Morgen frische Brötchen und in dem See war ich sogar schon im Winter schwimmen".