Gedankenspiel

Kleinigkeiten

Zärtlich streiche ich dir über deine Wange. Du rümpfst etwas die Nase und drehst deinen Kopf von der Berührung weg. Du atmest ein Mal tief durch, wachst aber nicht auf.

Ich ziehe meine Mundwinkel nach oben und kuschle mich wieder unter meine Decke. Du möchtest weiterschlafen.

Fast 24 Jahre hat es gedauert, bis ich dich gefunden hatte. Mein Leben, Teil meiner Seele.

Ich möchte dich beschützen und immer bei dir sein, doch die täglichen Pflichten lassen das nicht zu. Wie gern wäre ich jede Sekunde deines Lebens bei dir, um nichts zu verpassen.

Spürst du das auch für mich?
Vermutlich – sonst wärst du nicht an meiner Seite.

Sofort als sich unsere Blicke damals trafen, bei unserem ersten Treffen, war uns beiden klar, dass zwischen uns mehr war. So als wäre es unser Schicksal, beisammen zu sein.

Wer weiß, vielleicht ist es das auch?

Mein Blick wandert nach draußen. Dort ist es noch dunkel – früh am Morgen.

Doch vereinzelt wird die Dunkelheit durch Bewegungsmelder erhellt, wenn ein Tier in ihrer Reichweite vorbeihuscht.

Im nächsten Moment taucht unser Kater auf der Fensterbank auf. Ich atme pfeifend ein. Muss der sich lautlos anschleichen und mich so erschrecken?
Als hätte er draußen etwas entdeckt, stellt er sich auf die Hinterpfoten und stützt sich mit den vorderen am Fenster ab. Er beobachtet etwas und sein kleiner Kopf schnellt mit gespitzten Ohren von einer Seite zur anderen.

Was der Kleine wohl sieht?