XIII

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Er nahm mich in den Arm und ich war ziemlich schnell eingeschlafen.

Langsam wachte ich auf und das Erste, was ich sah, war Swiss. Er unterhielt sich flüsternd mit irgendwem. „Du riechst gut", bemerkte ich und befreite mich ein wenig aus Swiss' Griff. „Danke", lachte er. Ich lag mit dem Kopf zur Wand, weshalb ich mich umdrehte und in Rains Gesicht blickte. „Hey", lachte er, nachdem ich an ihm erschrocken war. „Wo sind die anderen?", fragte ich und setzte mich, auf Swiss abstützend, auf. Mir war nur noch ganz leicht schwindelig, aber ich fühlte mich besser. „Die sind mit Paul beim Bäcker." „Warum bist du nicht dabei?" „Weil ich Swiss' Hilferuf nicht ignorieren konnte", lachte er. Er zeigte mir den Chatverlauf und der bestand darin, dass Swiss in was weiß ich wie vielen Sprachen geschrieben hatte, dass ihm langweilig war. „Sein Übersetzer hat sich über Zuneigung gefreut", lachte Rain. Empört sah ich zu Swiss und meinte: „Vorhin hast du dich noch beschwert, dass deine Freundin zu wenig Zeit mit dir verbringt."

Er lachte verlegen und Rain verabschiedete sich kurz, da er auf die Toilette musste. Swiss setzte sich auf und nachdem ich mich auf seinen Schoß gesetzt hatte, legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und umarmte in. Wir saßen lange so da und genossen einfach die Anwesenheit des jeweils anderen. Vorsichtig löste ich mich von ihm, nur um kurz darauf unsere Lippen zu verbinden. „Ich wusste es!", hörte ich die wütende Stimme meines Vaters, der urplötzlich in meinem Zimmer aufgetaucht war. Widerwillig löste ich mich von Swiss, drückte aber trotzdem noch einmal kurz meine Lippen auf seine. „Was wusstest du?", fragte ich nach.

„Dass ich dir nicht trauen kann", antwortete er mir und schien Swiss mit seinem Blick festnageln zu wollen.

„Natürlich kannst du mir trauen! Ihr habt euch auch schon oft geküsst", entgegnete ich. „Ich weiß ja nicht, was hier passiert ist, bevor ich gekommen bin!" „Überhaupt nichts. Ich habe geschlafen, weil es mir nicht gut ging." Er zeigte auf Swiss Gürtel. Scheiße. Energisch stand ich auf und machte mit meiner Hand herumfuchtelnde Bewegungen. „Wir sind beide angezogen! Ich hab nicht mal dran gedacht!", antwortete ich wütend und taumelte, da ich zu schnell aufgestanden war.

Ich hielt mich an Swiss' Schultern fest und setzte mich kurz darauf wieder auf seinen Schoß. „Außerdem akzeptiere ich es, dass ihr gläubig seid. Und ich akzeptiere es auch, wenn ich mit in die Kirche muss. Aber ich bin nicht gläubig! Deshalb gilt das alles für mich nicht! Ich schlafe mit jemandem, weil es mir Spaß macht. Ich weiß ganz genau, dass ihr das nicht hören wollt, aber ich bin auch nur einer von vielen Teenagern, die ihre Jugend ausleben wollen! Ich habe euch versprochen, dass Swiss und ich nichts tun werden. Vielleicht solltest du deiner Tochter mehr vertrauen!", fügte ich hinzu und versuchte, ruhig zu bleiben. Mein Vater und ich lieferten uns ein kurzes Blickduell, bis er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuschlug.

„Sorry", murmelte ich und legte meinen Kopf wieder auf Swiss' Schulter. „Schon gut", kicherte er und ich sah ihm in die Augen. „Schau mich nicht so an. Es kommt mir vor, als würdest du mir in die Seele schauen wollen", lachte er. „Will ich gar nicht. Ich weiß auch ohne, dass ich es sehe, dass du nur schmutzige Gedanken hast", erwiderte ich. Er lachte mich aus und energisch wollte ich aufstehen. „Was machst du?", fragte er grinsend. „Rain suchen", antwortete ich. „Den, der da steht?", erwiderte Swiss und zeigte auf Rain, der an mein Fenster gelehnt uns amüsiert zusah. „Ach, ihr seid alle gemein", entgegnete ich gespielt sauer. Ich hörte die Klingel, weshalb ich mich auf den Weg machte.
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Majesty | Swiss x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt