5. Erster Tag

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Nach der Niederlage bei dem Motocrossverein habe ich mich wieder auf den Weg zurück gemacht.

Es ist mittlerweile 18 Uhr und die Sonne geht unter. Aus der Bar neben meiner Unterkunft ertönt Musik, welche schon von der Entfernung zu hören ist. Moment. Ich könnte doch einfach dort als Kellnerin arbeiten. Klar ist es nicht so meins wie der Sport, aber es wäre direkt neben meiner Unterkunft was echt verdammt praktisch ist.

Abwechselnd sehe ich zu der Tür meiner Unterkunft und zum Eingang der Bar über dem sich ein Schild mit „Ronnies Bar" befindet.

Ich entscheide mich und visiere die Bar an.

Als ich die schwere Tür öffne knallt mir der Geruch von Rauch und Alkohol entgegen. Der Geruch versetzt mich kurz wieder zurück. Zurück in mein altes Leben. Alles was ich eigentlich zurücklassen wollte.

Okay zusammenreissen. Du brauchst den Job.

Die Einrichtung ist rustikal....sehr rustikal. In der Ecke sitzen 5 ältere Männer, denen ich sofort ansehe, dass sie definitiv öfters hier sind. Ansonsten sitzen nur vereinzelten ein paar Gruppen an jungen Leuten hier.

Ich visiere die Bar an hinter der ein Typ ungefähr um die 40 steht.

„Hallo! Ich bin Dahlia...habt ihr vielleicht eine Stelle frei..?"

Irritiert sieht mich der Typ an. Als ob er darüber nachdenkt, ob ich das wirklich ernst meine.

„ähmm..also ehrlich gesagt, könnten wir schon Hilfe gebrauchen..hast du denn viel Erfahrung in der Gastronomie?"

„Ja klar. Hab nie was anderes gemacht.", lüge ich ihm selbstbewusst vor.

„Gut meinetwegen kannst du anfangen."

Verwirrt sehe ich ihn an.

„Braucht ihr denn gar keine Zeugnisse, Lebenslauf oder so etwas?"

Schulterzuckend sieht er mich an.

„Das einzige was wir brauchen ist Unterstützung."

„Alles klar..wann kann ich anfangen?"

„Morgen."

Ohne weiter zu hinterfragen weshalb ich ohne Bewerbung, Lebenslauf oder sonstiges den Job einfach so bekomme, stimme ich zu.

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Samstag 16:45 Uhr

„Also..hier sind die antialkoholischen Getränke, hier der Schnaps, hier das Bier....wenn etwas ausgeht musst du hinter das Gebäude gehen, da befindet sich ein paar Türen weiter eine Kammer, dort ist alles gelagert...alles klar soweit?", erklärt mir der Besitzer der Bar welcher Bryce heißt. Etwas seltsamer Name für einen fast 40 Jährigen meiner Meinung nach, aber naja.

Heute ist mein erster Arbeitstag. Es ist zwar nicht gerade das was ich mir vorgestellt habe, aber ich bin einfach unendlich dankbar einen Job zu haben und somit fürs erste hier bleiben zu können.

„Alles klar! Danke!", antworte ich ihm und binde mir motiviert eine schwarze kurze Schürze um.

„Du bist sowohl für das Getränke aufnehmen zuständig, als auch fürs Getränke zubereiten und servieren. Okay? Vor allem am Wochenende ist es wirklich anstrengend."

„Alles klar", wiederhole ich und habe das Gefühl er wartet förmlich darauf das ich sage ich schmeisse alles hin.

Gut es ist Samstag, da habe ich mir wirklich nicht gerade den einfachsten 1. Tag zum Arbeiten erwischt, aber was solls.

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Samstag 21:39 Uhr

„Ich hab eine Gin Tonic bestellt was zum Teufel ist das?!", faucht mich ein betrunkener Typ durch die laute Musik an.

Gestresst bereite ich 5 Getränke auf einmal hinter der Bar zu. Verdammt, ich fühl mich echt komplett überfordert.

„Tut mir leid ich mach gleich ein neues Getränk!", versuche ich ihn zu besänftigen.

„Lass gut bleiben...", sagt er und schiebt das Glas mit so einer Wucht in meine Richtung, dass der gesamte Inhalt auf meinem Shirt landet. Idiot.

Wütend trockne ich mich mit einem stinkenden Geschirrtuch ab. Oh Mann, wo hab ich mich hier nur reingeritten.

„Dahlia!", höre ich eine helle weibliche Stimme. Ich richte meinen Blick auf und sehe Anna die mich glücklich angrinst.

„Hey Anna! Freut mich echt dich hier zu sehen...ich sags dir, mein erster Tag läuft nicht grad wie geplant..."

„Es ist Samstag, da ist es immer am stressigsten, glaub mir..das wird schon! Liam und sein Kumpel kommen auch gleich, wie lang hast du noch Schicht?"

„Bis 2:00 Uhr befürchte ich..."

„Oh mann schade, aber wir setzen uns einfach an die Bar dann können wir die ganze Zeit plaudern..."

Grinsend stimme ich ihr zu und stelle die 5 Gläser mit Getränken die ich gerade zubereitet hab auf ein Tablet.

Plötzlich spüre ich eine Hand an meiner Taille. Perplex versteift sich mein Körper.

„Na alles im Griff, soll ich dir das abnehmen?", fragt Bryce der so nah hinter mir steht, dass ich seine Körperwärme an mir spüre. Was soll das denn jetzt bitte?!

„Ähm ja nein...geht schon..", stammel ich vor mich hin und bewege mich keinen Millimeter. Anna die gerade erwartungsvoll zur Eingangstür sieht und wartet, dass ihr Freund erscheint, bekommt nichts davon mit. Als sie sich im nächsten Moment wieder zu uns umdreht, lässt Bryce mich aprupt los.

Er nimmt das Tablet und wirft mir noch einen undefinierbaren Blick zu. Was war das denn eben? Wie eklig.

Abwesend mache ich mich wieder an die Arbeit.

„Liam!! Hey!! Hier!", ruft Anna so laut, dass ich kurz zusammenzucke.

Ich werfe eine Blick zur Tür und sehe den besagten Liam. Hinter ihm geht sein Kumpel.

Nein echt jetzt? Das hat mir gerade noch gefehlt. Liams Kumpel entpuppt sich als das Arschloch vom Motocrossverein.

DahliaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt