Wünschte Du Wärst Hier

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All those crazy things you said

You left them running through my head...

Da ich unter Beobachtung stand, war es mir nicht möglich Nachhause zu gehen und in meinem eigenen Bett die Nacht zu verbringen, weswegen ich dazu verdammt war, in diesem unbequemen Krankenbett zu liegen.

Es war mittlerweile schon Abend geworden und meine Eltern, genauso wie Phieli, sind bereits schon gegangen, um ihren Schlaf nachzuholen, den sie wegen der ganzen Aufregung wegen mir verpasst hatten. Nur allzu gerne würde ich es ihnen gleichtun, doch die stechenden Kopfschmerzen, die nach 'ner gewissen Zeit angefangen hatten, und die harte Matratze auf der ich lag, hielten mich wach.

Ich schielte auf das Essen, dass ich auf den Hocker neben mir gestellt hatte. Es war eine Nudelsuppe mit Reisbrei. Beides nicht gerade meine Lieblingsgerichte. Dennoch hatte ich probiert und feststellen müssen, dass die Gerüchte, die man über das schlechte Krankenhausessen erzählte, ein für alle Mal wahr waren. Die Nudelsuppe war viel zu fade und bestand größtenteils nur aus Wasser, während der Reisbrei zu lange gekocht wurde und eher ekligen Schleim glich. Schließlich hatte ich es dann nach zwei Bissen schon aufgegeben.

Mein Magen knurrte, um mir verständlich zu machen, dass ich hungerte. Aber keine Zehn Pferde würden mich dazu bringen, das, mittlerweile kalte Essen, in mich reinzuzwingen.

Eher würde ich sterben!

Jemand klopfte.

Erschrocken setzte ich mich auf und warf einen Blick auf die Uhr, die vor mir, gegenüber, an der Wand hing. Es war mittlerweile acht Uhr abends, wodurch ungefähr nur noch eine Stunde blieb, bis die Besuchszeit komplett rum war und keiner mehr eingelassen wurde. Also nicht gerade viel, als das es sich jetzt noch lohnen würde, um mit mir zu reden. Wer also würde sich jetzt noch die Mühe machen und hier aufkreuzen? Eine Krankenschwester vielleicht?

Leise und mit Bedacht öffnete sich die Türe. Es war zu dunkel, als dass ich die Person erkennen konnte. Das Einzige was ich sah, war der Umriss, der mir verriet, dass es von der Statur her ein Mann sein musste.

„Ähm... könnten Sie bitte das Licht anmachen? Ich kann Sie nicht sehen.", bat ich und kniff schlagartig die Augen zusammen, als er schließlich den Lichtschalter umklappte. Erst nachdem sich meine Augen wieder an die Helligkeit gewöhnt hatten, sah ich ihn an.

„Du!?", platzte es aus mir heraus, man musste mir wohl ansehen wie überrascht ich war, „Was machst du hier?"

Der Fremde, der angeblich laut meinen Eltern, mein "Freund" war und sich erst vor kurzem unter dem Namen Zac bekanntlich gemacht hatte, trat an mein Bett und blickte auf mich herab. Jetzt, wo er so viel größer war, als ich, sah er auf eine gewisse Weise beängstigend aus. Es erinnerte mich nur zu gut daran, wie der Junge in meiner Schule damals immer auf mich herabgesehen hatte...

Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben und konzentrierte mich wieder auf Zac, der in der Zwischenzeit seinen großen Rucksack abgestellt hatte und gerade den Reißverschluss aufzog. Musste ich jetzt etwa mit was Schlimmen rechnen? Dass er mich verletzt? Mich vielleicht sogar ermordet?

„Ich weiß nur allzu gut, wie schlecht das Essen hier ist.", begann er, lächelte mich an und kramte in seinem Rucksack herum, „Daher habe ich ein paar Kleinigkeiten mitgebracht, die dir hoffentlich besser schmecken, als die Suppe, die du unangerührt stehen lassen hast." Dabei zeigte er auf die Nudelsuppe und den Reisbrei, was ich habe kalt werden lassen.

Er wusste gar nicht, wie sehr ich mich über diese liebe Geste freute, mehr noch, ich platzte förmlich vor Glück. Meine Augen wurden groß, als Zac ein Tablett aus der Tasche zog und es mir auf den Schoß legte, daraufhin folgten noch weitere Brötchen, Croissants, Marmelade, Erdnussbutter, Wurst-, als auch Käsescheiben und und und...

You Are The ProblemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt