Prinzessinnen weinen nicht

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No, I'm fine , I'm lying on the floor again

Cracked door, you're only gonna let them in once

And you won't come undone

Es war jetzt ungefähr schon einen Monat her wo die ganze Sache mit Darian passiert ist. In den ganzen Wochen hatte er sich mehrmals bei mir gemeldet, sei es über ungelesene Nachrichten, verpasste Anrufe, unangekündigte Besuche in denen ich ihn hab draußen vor der Tür stehen lassen oder ungeöffnete Briefe, die ich sofort wieder in die Mülltonne gehauen habe.

Es war nicht so das ich ihn nicht vermisste. Ich tat es jeden Tag. Aber ich wollte und konnte einfach momentan nicht mit ihm reden...

Ob ich wohl überreagierte?

„Zwei weitere Shots bitte!", säuselte ich dem Bartender entgegen und hielt demonstrierend zwei Finger in die Lüfte, dessen Auftrag er mit einem Nicken annahm, bevor er mir zwei kleine Gläser auf die Tresen abstellte.

Ich wollte mir gerade das erste Glas nehmen, als eine große Hand es mir vor der Nase wegschnappte. Mit großen Augen musste ich mit ansehen wie Ethan O'Sullivan das Getränk in einem Zug sich den Hals hinunterkippte, ohne mich dabei auch nur anzusehen. Er seufzte, stellte das Glas wieder auf seinen vorigen Platz zurück und sah danach mit einem lüsternen Blick zu mir herunter.

„Du mieses Schwein!", knurrte ich.

Wäre er mir nicht in so einem schlechten Zustand begegnet, wäre ich in meinem Vorhaben vermutlich schneller gewesen. Doch durch den hohen Alkoholkonsum war meine Reaktionszeit verlangsamt und der ausholende Schlag wurde ohne Probleme von seinem Arm abgefangen.

Ethan schnalzte nur unbeeindruckt mit der Zunge. „Ach komm schon Baby. Das kannst du normalerweise aber besser."

„Lass mich in Ruhe!", zischte ich ihm entgegen und wollte ihn schon von mir wegschubsen, doch da packte er mich schon an beiden Handgelenken und bremste mich aus. Das machte mich mit einem Mal so ungeheuer wütend, dass ich ihm lallend entgegenfauchte: „Weißt du was? Mach ruhig! Vergewaltige mich, so wie es die Liebe meines Lebens getan hat! Pack mich und schleif mich hinter dir her, gegen meinen Willen, es scheint ja sowieso niemanden zu kümmern, wie ich mich bei dieser ganzen Sache fühle! Nicht mal meine beste Freundin steht noch zu mir und du weißt doch sowieso besser als jeder andere, dass ich nichts gegen dich ausrichten kann. So reich wie deine Familie ist kann sie dich aus jeder Scheiße freikaufen!"

Ich zappelte unter seinem starken Griff, versuchte ihm einen Tritt zu verpassen, doch er presste mich gegen die Tresen und schob ein Bein zwischen meine Beine, sodass ich mich schlecht bewegen konnte. Doch anstatt mich davon beirren zulassen faselte ich weiter: „Also weißt du was? Tu es! Befriedige dein abartiges Bedürfnis! Ich habe es nicht anders verdient..."

Studierend sah er mich aus seinen Blau-Grünen Augen an. Sein Blick bohrte sich förmlich durch meine Seele und es wirkte fast schon so, als würde er auf einmal all die Narben entdecken, die sich schon so offensichtlich in mein Herz gebrannt hatten. Für eine kleine Weile stand er nur da, starrte mich einfach nur an, sein warmer Körper gegen meine Brust gepresst und seine Lippen nur einen Millimeter von meinen entfernt.

„Nein.", sagte er schlicht und ließ mit einem Mal so schnell von mir ab, dass ich erst eine Sekunde später realisierte, dass ich meine Arme wieder frei bewegen konnte, „Wenn es so einfach ist, dann will ich dich nicht. Außerdem bin ich sowieso wegen was Anderem hier."

Wow, wer hätte gedacht, dass so eine Abfuhr auch weh tun könnte.

„Fahr zur Hölle!", giftete ich ihn an und wollte gerade an ihm vorbeigehen, als er seinen Arm nach mir ausstreckte und mich am Handgelenk zurückzog. Wieder einmal dachte ich darüber nach auf wie viele verschiedene Weise ich ihm weh tun würde, wenn das alles vorbei ist und ich endlich wieder bei ganzen Kräften war.

You Are The ProblemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt