We're living in a world
Where I get into clubs because I'm hot as fuck
But I don't trust what's in my cup
Noch nie in meinem Leben habe ich so schnell meine Sachen zusammengepackt und bin aus dem Raum gesprintet. Tonys überraschter Gesichtsausdruck und sein kläglicher Versuch mir eine Fahrt anzubieten, hallten in meinem Kopf wider, während ich die Straße entlanglief, um noch den letzten Bus zu kriegen, der jede Minute dort aufkreuzen sollte.
Ich wollte Tony nicht schon wieder mit meinen Problemen belasten. Noch weniger ihn ständig als meinen persönlichen Fahrer benutzen und ihn damit immer mehr in meine privaten Angelegenheiten verwickeln, mit denen er an sich nichts zu tun haben sollte. Schließlich war es nicht sein Job stetig auf mich aufpassen zu müssen und das Kindermädchen zu spielen, wenn ich, als nun erwachsene Frau, eigenverantwortlich handeln konnte.
So wie jetzt, als ich schweratmend die Bushaltestelle erreichte und dem Busfahrer zuwinkte nochmal anzuhalten. Dabei entglitt mir ein so verzweifelter Schrei, dass selbst das ganze Wohnviertel meinen Anflug an Panik bestimmt gehört hatte. Doch ich rannte weiter, fuchtelte so heftig mit den Armen in der Luft herum, in der Hoffnung das der Busfahrer mich doch noch wahrnehmen würde und so freundlich wäre anzuhalten. Ich hatte Glück, denn er sah mich, stoppte und öffnete erneut die Türen, sodass ich einsteigen konnte.
„Danke.", presste ich luftholend hervor und krallte mich an einen der Stangen fest, die extra angebracht wurden um den Fahrgästen während der Fahrt Halt zu bieten.
Der Busfahrer grummelte mürrisch: „Es gibt feste Terminzeiten, also wasch es dir endlich hinter die Ohren und komm pünktlich. Beim nächsten Mal werde ich nicht so großzügig sein und für jeden Spätling eine extra Wurst veranstalten."
Ich nickte nur, sagte aber nichts und sah stattdessen aus einem der Fenster hinaus, um meinem vorlauten Mundwerk erst gar keine Chance zulassen einen Streit anzufangen und bei der nächsten Haltestation rausgeschmissen zu werden. Anscheinend war ich heute bei dem alten Herrn auf der schlechten Seite gelandet und da würde selbst der kleinste Widerspruch die ganze Sache nur weiter verkomplizieren. Manchmal war Schweigen wirklich Gold wert, auch wenn die Wut in mir wie bei einem Vulkan bedächtig brodelte.
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Mit einem kräftigen Schwung flog die Tür zur Seite und eine große Ansammlung an Menschen erbot sich mir. Kleine, süße Mädchen bis hin zu großen, muskulären Männern stachen mir ins Auge. Allesamt waren sie verschwitzt, betrunken, oder vielleicht sogar auf Droge, am Tanzen. Der Gestank von Alkohol und Schweiß drang mir in die Nase, während ich begann meinen Weg durch die Menge zu schlagen. Öfters als einmal landete mir dabei eine Hand im Gesicht und ich wurde angerempelt. Der laute Bass knallte so laut das er selbst in meinem inneren vibrierte und ich das Gefühl hatte, mir würde jeden Moment mein Trommelfell in den Ohren platzen.
Ich blinzelte, versuchte meine Augen nach Phieli offen zu halten, die sich hier irgendwo sturzbesoffen und alleine herumtreiben musste. Ihre Nachricht, die sie mir geschrieben hatte, zeigte eindeutig, anhand der vielen Rechtschreibfehler wie schlecht ihr Zustand momentan war. Sie brauchte mich und deshalb war es mehr als wichtig das ich sie endlich fand. Wenn ihr etwas passierte, dann würde ich mir das lebenslänglich nicht mehr verzeihen. Vermutlich nie...
Verzweiflung vermischte sich mit Angst und Sorge. Meine Augen wanderten über die vielen Köpfe hinweg, in der Hoffnung endlich Phielis wunderschönes Gesicht und ihre schwarzen glatten Haare zu erblicken.
Nichts...
Also ergriff ich meine letztmögliche beste Option, scrollte in meiner Galerie so lange bis ich ein angemessenes, gut erkennbares Foto von Phieli fand und zeigte es vor, sobald ich Jemanden auf sie ansprach. Den meisten interessierte es nicht, während wiederum ein paar andere mir netterweise auch noch ein "Tut mir leid, ich hoffe du findest sie." oder "Viel Glück bei der Suche." entgegenbrachten. Nichtsdestotrotz halfen mir weder ihr Mitleid noch ihr Verständnis weiter, sie aufzufinden.
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You Are The Problem
Teen FictionDiantha ist hübsch, klug und eine Kämpferin. Doch wird man nicht als Kämpferin geboren, man wird dazu gemacht. Neben der Arbeit, vertreibt sie ihre Zeit in den beliebtesten Clubs in der Stadt. Ihr Ziel? Ihre schlimme Vergangenheit hinter sich zulas...