____ Quinn ___
Ich durfte nicht in den Pool. Meinetwegen würde ich bei diesem komischen Bier-Ball-Becher-Spiel mitspielen aber bitte kein Pool. Ich schloss feste die Augen und spannte mich an. Das war gerade doch sicher nur ein böser Traum, aus dem ich gleich aufwachen würde.
»In den Pool!«, riefen sie um mich herum.
Ich kniff mir in den Arm. Nein, das war kein Traum.
Meine Lunge zog sich zusammen und ich spürte, wie mein Atem immer flacher wurde. Ich konnte jetzt nicht vor allen ins Wasser, wo ich nicht mal stehen konnte. Ich wollte nicht schon jetzt die Stipendiatin sein, die einen Kindheitsknacks hatte.
»Hey« Ich tippte den Typen mit dem Finger auf den Rücken. »Kannst Du mich bitte nicht in den Pool werfen?«, rief ich. »Ich möchte nicht nass werden!«
»Was?«, schrie er über die laute Musik hinweg.
»Ich habe gesagt: Nicht in den Pool!«, schrie ich zurück.
»In den Pool! In den Pool!«, grölten und brüllten die Studenten und hoben zur Feier ihre roten Becher in die Höhe. »Wir wollen sie schwimmen sehen, wir wollen sie schwimmen sehen! Wir wollen - wir wollen sie schwimmen sehen!«
»Ich versteh dich nicht«, rief er zurück.
Ich krallte mich förmlich an seinem hinteren Hosenbund fest. Angst machte sich in mir breit, als mir der Geruch von Chlor in die Nase stieg. Mein Herz schlug schneller und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. Wasser war mein absoluter Endgegner. Aber wie sollte ich das dem Kerl bitteschön sagen, wenn er mich nicht verstand.
Ich sah auf dem Boden, dass wir soeben aus der Küche gingen und den Rasen betraten. Das Plätschern von Wasser kam näher und die Angst in mir wuchs. Ich hasste Wasser. Es war der blanke Horror, wenn ich nur daran dachte, damit in Berührung zu kommen. Wasser löste in mir ein Trauma aus, dass ich seit meiner Kindheit nie wirklich überwunden hatte.
»Na Chloe, bist du bereit?«, hörte ich den Kerl vor mir fragen.
»Jaaa!«, kreischte Chloe aufgeregt.
Die Menge zählte von drei rückwärts und bei null, hörte ich ein lautes Klatschen im Wasser. Die Menge jubelte und applaudierte ihr zu, während in mir die Angst wuchs.
Ich kniff die Augen feste zusammen und zitterte am ganzen Körper, weil ich wusste, ich war die Nächste. In wenigen Sekunden würde mich kaltes Nass treffen und ich würde vor Panik Wasser schlucken und um mich wedeln, während die anderen dachten, ich würde einen Scherz reißen und blöd daneben stehen, auf mich anstoßen und ihr Bier trinken.
Im Rhythmus klatschten sie alle und feuerten den Typen der mich trug an. Er holte mich von seiner Schulter und legte seinen linken Arm unter meine Kniekehlen während er mich mit der anderen Hand an den Schultern festhielt. Ich umschlang verzweifelt seinen Hals. Vielleicht könnte ich versuchen mich an ihm festzukrallen.
Seine bernsteinfarbenen Augen sahen mich an. Unsere Blicke verfingen sich und ich presste meine Lippen feste aufeinander um das Angstzittern zu stoppen. Er suchte etwas in meinem Blick. An den Innenseiten der Augen sah ich, das er wohl seine Stirn runzelte. Er musste in meinem Blick erkannt haben, dass das was jetzt passierte nichts mehr mit Spaß für mich zu tun hatte. Seine Augen starrten mich an und die Menge feuerte uns an. Es wurde um uns herum geschrien, gebrüllt, gelacht.
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Touchdown ins Herz
ChickLitTouchdown ins Herz - Im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt Als Quinn Adams das Stipendium für die berühmt berücksichtigte Harvard University bekommt, ist ihr von Anfang an bewusst, was sie erwarten wird: Luxus-Ladies, Treuhandfonds-Trolle und...