____ Quinn ____
Sieben Stunden, zwei Kisten und fünf Heulanfälle meiner Mutter später, bin ich nun angekommen. Da wo ich irgendwie nie wirklich hinwollte, aber wusste, ich brauchte diese Uni im Zusammenhang mit meinem Namen um das zu erreichen, was ich schon immer erreichen wollte. Harvard University. Eine der renommiertesten Universitäten der USA. Die Uni, die mir eine blendende Zukunft laut ihrer Webseite versprach.
Ich wollte nicht diese Schülerin sein, die den "Stipendiatin" Stempel auf die Stirn gepresst bekam, gleich nachdem man sah, dass sie ihre Hosen von H&M hatte, ihre Haare von ihrer Mutter schneiden ließ und mit geliehenen Schulbüchern durch die Altbauten der Uni lief. Ich schrie förmlich nach Normalsterblicher, die weder ein eigenes Auto hatte noch wusste was Canapés waren.
»Ich kann's nicht fassen.« Meine Mutter atmete tief durch als sie sich in meinem Reich für die nächsten vier Jahre umsah. »Du hast es geschafft, Liebling.« Sie schniefte und blinzelte die aufkommenden Tränen weg, als sie ehrfürchtig mit der Hand über den teuren Schreibtisch der neben dem Bett stand, fuhr.
Durfte ich vorstellen: Meine Mutter, Vanessa Adams. Eine 45-jährige junge Frau, die einen kleinen Buchladen in Fredericksburg besaß. Schon als kleines Kind hatte ich meinen eigenen Sitzsack hinter dem Verkaufstresen bekommen. Im Gegensatz zu meiner kleinen Schwester, der man lediglich ein Gameboy in die Hand drücken musste, damit sie Ruhe gab, schaute ich mir immer lieber Bilderbücher an oder ließ mir von Mum etwas vorlesen, wenn gerade keine Kundschaft da war. Der Laden war ganz klein, mit hohen Wänden und dunklen Bücherregalen, alten Erstausgaben und neuen Autoren. Ich liebte es immer, nach der Schule bei Mum vorbeizuschauen, die neuesten Lieferungen zu durchstöbern und mir ein neues Buch mit Nachhause zu nehmen. Um mehr Internetpräsenz zu erhalten, hatte ich neben der Schule einen Webdesign Kurs besucht und Mum eine professionelle Webseite erstellt, auf der ich wöchentlich ein neues Buch rezensierte.
Dad kam in mein Zimmer mit einer Kiste in den Armen, meine Schwester Brittany, die ihre Augen nur auf ihr Handy gerichtet hatte, im Schlepptau. »Das war die letzte Kiste«, stieß Dad schnaufend hervor und stellte die besagte letzte Kiste schweratmend neben die anderen. »Ich werde in meiner Google-Rezension erwähnen, das ein Aufzug für den dritten Stock mehr als angebracht wäre«, beklagte er indirekt die vielen Treppen.
Dad war ein Macher. Der Rasen musste gemäht werden? Dad mähte binnen einer Stunde den Rasen. Die Dusche war verstopft? Dad kümmerte sich darum. Die große Tochter wollte auf eine Universität nach Boston gehen? Dad mietete den Transporter, kümmerte sich um die Umzugkartons und Übernachtungsmöglickeit für den Zwischenstopp, ließ bei der Bank einen Dauerauftrag erstellen und suchte schon eine Woche zuvor die schnellste Route mit den billigsten Tankstellen heraus.
»Ich bin mir sicher, dass dein Kommentar gelöscht wird. Die reichen Studenten hier lassen ihre Angestellten das Gepäck hochtragen«, erwiderte ich schmunzelnd und stellte eine der Kisten auf den Schreibtisch neben meinem Bett, um nachzusehen wo ich meine Bücher gepackt hatte.
»Die reichen Studenten wohnen hier gar nicht«, korrigierte mich Brittany ohne den Blick von ihrem Handy abzuwenden. »Die wohnen in irgendwelchen Alpha, Beta, Gamma Studentenverbindungen, feiern jedes Wochenende irgendwelche fetten Hauspartys, laufen in Bikini und Badehose herum, trinken morgens ihren Avocado-Spinat-Acai-Smoothie und treffen sich zum Frustshoppen von Haute Couture. Du Blair, bist nur eine Stipendiatin die ein bisschen Glück hatte und die letzte Abstellkammer in dieser Bruchbude bekommen hat«, ließ mich Brittany verachtend wissen, ohne ihren Blick vom Handy abzuwenden, und weiter wild darauf herum zu tippen.
Kurz war es still im Zimmer. So ging das schon seit ich vor einem Jahr die Zusage für das Stipendium bekommen hatte. Ständig stichelte sie darauf herum, dass ich nur eine Stipendiatin war. Ich war nur ein gewöhnliches Mädchen, das auf eine gewöhnliche High School ging und gewöhnliches Essen liebte.
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Touchdown ins Herz
أدب نسائيTouchdown ins Herz - Im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt Als Quinn Adams das Stipendium für die berühmt berücksichtigte Harvard University bekommt, ist ihr von Anfang an bewusst, was sie erwarten wird: Luxus-Ladies, Treuhandfonds-Trolle und...