Tag 503 - Sonntag, 06. September 2020

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21:15 Uhr

Traum: Zuhause

Es war tiefste Nacht.
Ein lautes Geräusch, es hörte sich an, als würden Zweige brechen, ließ mich ängstlich zusammenschrecken. Ich blinzelte schläfrig, und es dauerte eine Weile, bis ich wieder klar sehen konnte.
Mein Kopf lag auf Manus Brust. Sein Herzschlag schlug ruhig und gleichmäßig.
Manu hatte seine Arme um mich geschlungen. Seine schlanken Finger krallten sich in meinem Rücken, so als wollte er mich auf gar keinen Fall loslassen. Ich fühlte mich unfassbar geborgen. Allmählich beruhigte ich mich, da ich wusste, dass ich in Sicherheit war.
Ich sah mich in dem kleinen Zeltlager um. Das Feuer war schon längst gelöscht. Ein Häufchen Asche lag im Kreis aus handgroßen Steinen, wo zuvor noch helle Flammen lichterloh gebrannt haben. Hin und wieder rauschte ein kalter Windstoß über das Lager hinweg, der mich frösteln ließ und mich dazu brachte, mich noch näher an Manus Hoodie zu kuscheln, der ganz warm, weich und kuschelig war.
Ich hörte das Rascheln der Blätter. Ich lauschte ihrem Klang, und manchmal hörte ich auch die Rufe einer Eule, die hoch in den Baumkronen saß und mit ihren intensiven, goldgelben Augen wachsam die Umgebung bewachte.
Ich betrachtete Manu. Ich streckte langsam meine Hand aus und streichelte ihm ganz vorsichtig über den Kopf.
Wie friedlich er aussah, wenn er schlief.. Ich lächelte sanft.
Ich schaute zum Nachthimmel hinauf. Unzählige Sterne waren dort zu sehen. Jeder einzelne von ihnen funkelte und glitzerte wie ein kleiner Diamant. Jeder von ihnen zeigte ein Bild, erzählte eine Geschichte. Sie alle waren so wunderschön und sie ließen mein Herz lebendig werden.
Plötzlich bewegte Manu sich und er wachte auf. Müde blinzelte er mich an, dann lächelte er.
Ein eisiger Windstoß streifte mich erneut. Ich begann zu zittern.
Manu nahm die Decke, schlang sie um seine Schultern. Er hob seinen rechten Arm, der halb verhüllt von der Decke war und legte ihn um mich. Manus Finger verschränkten sich mit meinen, als er sacht nach meiner Hand griff. Manu legte seinen Kopf auf meinem, sodass ich seinen warmen Atem an meinem Hals spürte, der eine Gänsehaut nach der anderen in mir auslöste. Mein Magen kribbelte wie verrückt und mein Herz raste.
Ich hob meinen Kopf und schaute zu ihm hinauf. Er lächelte sanft, als sich unsere Blicke trafen. Braune Haarspitzen kitzelten meine Stirn, als er seinen Kopf neigte und seine Stirn für einen Moment an meine schmiegte. Wir waren uns so nah, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Ich starrte ununterbrochen in das geheimnisvolle Grün seiner Augen. Manu hob seine Hand und strich vorsichtig eine widerspenstige Strähne aus meinem Gesicht. Seine zärtliche Berührung brachte mein Herz erneut zum Klopfen.
"..Manu?"
"Ja?"
Ich sah sein Lächeln. Ich sah seine grünen Augen, seine wunderschönen, smaragdgrünen Augen, die geheimnisvoll im Licht des Mondes schimmerten. Ich sah seine glänzenden, schulterlangen, braunen Haare, die sein schmales Gesicht umrahmten und den frechen, wilden Pony, der ihm immerzu die Nase kitzelte.
Langsam streckte ich meine Hand aus. Ganz zärtlich umfasste sie seine Wange.

"Ich hab dich lieb.", flüsterte ich.

Vom Finden, Lieben und Verlieren 🥀 (Teil 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt