Was Ist Asexualität?

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1.Bedeutung

Ist es normal, kein Interesse an Sex zu haben? Ja! Asexuelle Menschen werden zunehmend sichtbarer und machen deutlich, dass es ihnen an nichts fehlt.

Asexuelle Menschen haben kein oder wenig Verlangen nach Sexualität mit anderen Menschen. Sie empfinden keine oder wenig sexuelle Anziehung und haben kein oder nur seltenes Interesse an sexueller Interaktion mit anderen Menschen.

Asexualität ist keine bewusste Entscheidung nach Enthaltsamkeit, sondern eher eine sexuelle Orientierung. Sie ist kein Symptom einer psychischen Erkrankung. Asexualität tritt in verschiedenen Ausprägungen auf, was es für Betroffene nicht einfacher macht, sich als asexuell zu identifizieren. Zum Beispiel können asexuelle Personen andere Menschen durchaus attraktiv finden, oder auch das Bedürfnis nach körperlicher Zuneigung und Berührungen haben.

Für asexuelle Menschen stellt ihr geringes oder wenig vorhandenes sexuelle Interesse als solches keinen Leidensdruck dar, allerdings kann ein Problem entstehen, wenn es in einer Partnerschaft unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse gibt. Auch gesellschaftliche Vorurteile gegenüber asexuellen Menschen als nicht normal oder krank können asexuelle Menschen belasten. Da Sexualität in der Gesellschaft und den Medien allgegenwärtig ist, geraten Betroffene mitunter auch in Selbstzweifel, weil sie anders empfinden als es von der Gesellschaft als normal dargestellt wird.

2.Typen

Asexualität kommt in verschiedenen Formen vor und ist individuell unterschiedlich stark ausgeprägt. Generell unterscheiden Experten vier Typen:

Typ A: Sexualtrieb, aber keine Anziehung. Diese Menschen wissen, dass Geschlechtsverkehr theoretisch ein gutes Gefühl auslösen könnte, sie sehen darin jedoch keinen Grund, diesen mit anderen zu haben.

Typ B: Anziehung, aber kein Sexualtrieb. Diese Betroffenen fühlen sich intellektuell, geistig oder emotional zu anderen hingezogen. Sie können normale Liebe empfinden und durchaus körperliche Nähe, Kuscheln oder Küssen genießen. Allerdings haben sie aufgrund der geringen Libido nicht den Wunsch, mit dem Partner Geschlechtsverkehr auszuüben.

Typ C: Sexualtrieb und Anziehung. Diese Personen verspüren eine gewisse Erregung und haben grundsätzlich Interesse an sexueller Interaktion. Häufig empfinden sie Masturbation als angenehm. Gleichzeitig sind sie in der Lage, tiefere Gefühle zu entwickeln. Sex mit dem Partner kommt jedoch nicht infrage, da sie darin eine Herabwürdigung des Lebensgefährten sehen würden.

Typ D: kein Sexualtrieb und keine Anziehung. Für diese Menschen ist Sex etwas Unangenehmes. Zwar können sie, im Rahmen von Freundschaften, emotionale Bindungen aufbauen, allerdings sind sie außer Stande, sich zu verlieben. Oft sehen diese Betroffenen zudem keinen Sinn in der Liebe.

Auch wenn diese Unterteilung einen groben Überblick gibt, so ist es doch unmöglich, jeden asexuellen Menschen einfach in eines dieser Raster einzuordnen. Abweichungen und Mischformen sind durchaus denkbar

3. Ace-Spektrum

Unter dem Überbegriff des asexuellen Spektrums gibt es sehr viele verschiedene Begriffe, mit denen Menschen ihr Empfinden genauer benennen können. Einige besonders häufig verwendete Begriffe sind:

grau-asexuell (gray-ace): Menschen, die nur sehr selten/wenig/schwache sexuelle Anziehung empfinden, und sich daher mit den Erfahrungen von asexuellen Menschen eher identifizieren können als mit allosexuellen Menschen. Dies ist ebenfalls ein Überbegriff für viele verschiedene Ausprägungen in einem Spektrum.

demisexuell: demisexuelle Menschen empfinden normalerweise keine sexuelle Anziehung - Ausnahmen davon können sich nur ergeben, wenn sie zu derjenigen Person schon eine längere, enge Bindung auf einer anderen Ebene haben (z.B. emotional oder intellektuell). Diese Art von sexueller Anziehung wird auch manchmal als sekundäre sexuelle Anziehung bezeichnet, im Gegensatz zu der primären sexuellen Anziehung, die allosexuelle Menschen auch zu fast fremden Menschen empfinden können.

fraysexuell: ungefähr das Gegenteil von demisexuell - die sexuelle Anziehung zu einem kaum bekannten Menschen verschwindet immer, sobald man ihn näher kennengelernt hat.

3.1 Verhältnis zur Vorstellung an sexueller Handlung

Außerdem gibt es auch ein Spektrum davon, welches Verhältnis asexuelle Menschen zu der Vorstellung haben, selbst an sexuellen Handlungen beteiligt zu sein oder z.B. von anderen Menschen sexuell attraktiv gefunden zu werden. Hier haben sich drei englische Begriffe verbreitet:

sex-repulsed: Sich von sexuellen Handlungen abgestoßen fühlen und nichts damit zu tun haben wollen.

sex-indifferent: Gleichgültiges Empfinden gegenüber sexuellen Handlungen - kein aktives Interesse, aber auch keine Abscheu davor.

sex-favorable: Sexuelle Handlungen gerne mögen und genießen können.

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OK Ich glaube das waren jetzt erstmal  genug Informationen für heute  bald kommt  der 2te Teil zum Thema mit meiner Erfahrung bzw meiner Geschichte. Ich hoffe euch hat es gefallen und schreibt gerne Kritik  und Feedback in die Kommentare.
Und happy pride 🏳‍🌈

LG
Eure
X_Moonlight-Shadow_X🏳‍🌈

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