Teil 03

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Um neun Uhr Morgens wurden Peter und Justus von Bob geweckt. Es hatte sich nichts weiter in der Nacht zugetragen und Bob hatte alle Schichten übernommen.
Der Morgen ging träge voran, aber nach einer halben Stunde hatten alle drei etwas gegessen und sich bereit für die anstehenden Befragungen in der Nachbarschaft gemacht.

Um das Haus des alten Mannes, waren nur vier weitere Häuser in Sichtweite. Allerdings sah keines so vernachlässigt aus, wie das von Mr. Kehring.
Das erste Haus, war Gelb angestrichen und hatte einen riesigen gepflegten Garten. "Diese Gartenzwerge sehen ja gruselig aus." Peter blickte zu den grimmig guckenden Zwergen.

Bob war Gedanklich ganz woanders. In seinem Kopf schwebten immer noch die Geschehnisse der letzten Nacht und er war ausgelaugt von den Stunden, die er nicht geschlafen hatte.
Peter blickte einmal besorgt zu Bob hin, aber sagte nichts. Bob würde sicherlich mit ihnen Sprechen, wenn ihn etwas beschäftigte.

Justus betätigte die Klingel und keine 10 Sekunden später, öffnete ihnen ein kleines Mädchen die Tür. Sie konnte nicht über elf sein. Freundlich starrte sie die drei an.
"Sind deine Eltern da? Wir würden ihnen gerne ein paar Fragen stellen." Fragte Justus freundlich. Sie nickte schüchtern und verschwand wieder im Haus.

Als sich die Tür ein weiteres mal öffnete, standen zwei Männer vor ihnen. Auch sie blickten freundlich zu den drei Jungs. "Wie können wir denn behilflich sein?" Fragte einer der beiden.

Justus fing an zu erklären. "Wir haben ein paar Fragen über ihren Nachbarn Herr Kehring. Er hatte uns erzählt, dass er über die letzten Wochen hinweg, immer wieder eine Person auf seinem Grundstück gesehen hat. Ist ihnen etwas ähnliches aufgefallen, oder vielleicht etwas anderes ungewöhnliches?"

Nachdenklich sahen die beiden sich an. "Wir haben nichts gesehen, aber manchmal hören wir den alten Mann Nachts herum wandern mit einer Taschenlampe. Ich will keine Vermutungen anstellen, aber ich glaube, das ihm seine Vergangenheit mit der Armee zu schaffen macht." Er zuckte mit den Schultern.

Justus kratzte sich am Kinn. "Wie ist Herr Kehring denn normalerweise so?" Fragte er weiter.
"Er ist sehr verschlossen. Man sieht ihn eigentlich nur, wenn er mal Einkaufen geht. Und Freunde oder Verwandte hat er auch keine. Von seiner Vergangenheit haben wir sonst keine Ahnung, tut uns leid." Justus winkte ab. "Sie haben uns schon sehr weiter geholfen. Wenn ihnen noch etwas einfällt, können sie uns hierüber erreichen." Sagte er und gab ihnen ihre Visitenkarte. Er bedankte sich für das Gespräch und sie gingen wieder zurück.

Wieder an der Straße, drehte er sich zu den anderen beiden um. "Am besten übernimmt jeder von uns ein weiteres Haus und dann treffen wir uns wieder und besprechen unsere Funde, während wir einen leckeren Kuchen in der Stadt essen. Ich habe nämlich wieder Hunger." Sagte Justus und Peter lachte. "Ist klar, Justus."

Bob sagte nichts. Er ging stumm zum Haus, was weiter unten in der Straße war. Als er klingelte, wurde ihm nicht aufgemacht und als er durch das Küchenfenster versuchte einen Blick nach drinnen zu werfen, konnte er nur einen dunklen Raum erkennen. Es war wohl niemand zuhause.

Er atmete einmal tief ein und sammelte seine Nerven, bevor er wieder zum Treffpunkt ging.
Peter und Justus waren noch nicht da und Bob setzte sich erschöpft auf dem Bordstein. Sein Blick schweifte zu dem Haus des alten Herren. Von wo Bob saß konnte er genau die Seite beobachten, wo das eingeschlagene Fenster des Dachboden war.

Kurz meinte er eine Person im Rahmen des Fensters gesehen zu haben. Er rieb sich über die Augen. Als er wieder hinsah war niemand da. "Fuck..." murmelte er und stützte seinen Kopf in seinen Händen ab.

Peter kam nach fünf Minuten auf Bob zu. Er setzte sich schweigend neben Bob und starrte auf den Asphalt.
Gerade als er etwas sagen wollte, kam auch Justus zurück. "Lass uns mit dem Auto in die Stadt fahren. Da können wir dann alles besprechen."

Die drei ??? und der geheimnisvolle MannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt