Sein Lächeln erlosch, als er meine Tränen sah und langsam erhob er sich, öffnete die Arme. „Fühlst Du Dich heute auch stark genug ein wenig mit mir durch den Park zu spazieren?" Mit sachtem Nicken erwiderte er: „War er grausam zu Dir?" Den Kopf schüttelnd umarmte ich ihn vorsichtig. „Nein er ist bezaubernd und versucht mir alles zu geben, was ich mir nur wünschen kann aber das wiegt nicht auf, wie sehr ich mich nach Roland, Caspar und Dir sehne." Einen Kuss in mein Haar hauchend flüsterte er. „Ich weiß, dass wir nicht beisammen liegen können, aber ich bin hier meine wunderschöne Mistress und ich werde alles dafür tun, es auch zu bleiben. Na komm, gehen wir hinaus." Einen Arm um mich legend führte er mich zu Tür und ich verdrehte die Augen als Vito vor ihr Posten bezogen hatte. „Ich habe einen Bodyguard und weglaufen werde ich sicher nicht. Bitte lass mir Luft zum atmen, mir geht es gerade nicht so gut." Völlig überraschend nickte er und wir folgten dem Gang bis zum Ende, um die weitläufige Parkanlage betreten zu können, an deren Ende der Strand lag. Schweigend spazierten wir eine ganze Weile langsam nebeneinander her und immer wieder hielten wir inne und ich lehnte meinen Kopf an seinen Arm. „Willst Du mir sagen, was er mit Dir getan hat?" Lächelnd sah ich zu ihm auf und atmete tief. „Nichts was ich nicht wollte oder ertragen hätte. Zwei Schläge mit dem Gürtel, den einen dafür das ich mich geweigert habe, mit Daniello zu schlafen, den anderen dafür das ich ihn so errege. Ansonsten nichts außergewöhnliches."
Stutzend sah er auf mich hinab. „Er wollte das Du mit Daniello schläfst?" Die Schultern zuckend gingen wir weiter. „Er meinte hinterher, jetzt hätte ich alle Tests bestanden und auch, wenn ich mich mit Daniello gestern ausgesprochen habe, ich schlafe ganz sicher mit keiner Ratte." Wieder hob er nachdenklich eine Braue. „Ihr habt euch ausgesprochen?" freudlos schnaubte ich. „Wenn man davon absieht, dass ich ihn erst mit meinem scharfkantigen Lackgürtel blutig geprügelt habe, dann ja, ich denke wir verstehen uns."
Rauschend schlugen die Wellen an den Strand, als wir uns in den Sand sinken ließen und ich zog Jacob vorsichtig in meinen Schoß. Dem Meer zugewandt und vollkommen frei von irgendwelchen Dinge um uns, malte ich ein R und ein C auf die verdeckte, unverletzte Seite seiner Schulter. „Wusstest Du das die Stadt hinter uns Palermo ist?" Nocheinmal wiederholte ich die Buchstaben. „Ich habe mal ein Video darüber gesehen, dort soll es wirklich schöne Hotels geben." Abermals wiederholte ich die Buchstaben malte einen Pfeil in Richtung der Stadt. „Daniello sagte gestern, dass wenn Dario mir Palermo zeigen will, ich mir auf jeden Fall mal die Orte des Videos in Natura ansehen sollte, die Stadt wäre atemberaubend, aber es würde Wochen, vielleicht Monate dauern, bis man alles entdeckt hätte und sich auskennen würde und ich sollte auf jeden Fall mir die Zeit nehmen, sonst würde man sich rettung..." Ich hustete. „Rettungslos darin verlaufen, weil es so viele verwinkelte Gassen und Hindernisse gäbe." Er nickte bedächtig. „Oft sind solche Reisevideos ja leider gefälscht und stellen alles viel besser dar, als es ist, bist Du Dir sicher, dass es wirklich Palermo war und kein Zusammenschnitt?" Stutzend blickte ich aufs Wasser. „Ich denke schon, mir ist die Zeitung aufgefallen die man an jeder Ecke kaufen konnte... Giornale di Sicilia hieß sie glaube ich und sie sah aktuell aus. Außerdem waren es zwei Dokumentationen und die zweite bezog sich auf tagesaktuelle Situationen in der Stadt. Aber wir werden sehen, ich denke auch nicht das Daniello mir irgendwelchen Quatsch zeigen wird, er liebt diese Stadt wirklich sehr, so wie er davon geschwärmt hat." Jacob drehte sich auf die Seite und blickte aufs Meer hinaus. „Wie ruhig und sicher hier alles scheint. Wirst Du mir vergeben, dass ich Daniello nicht vergeben kann? Ich weiß es gibt Menschen mit soviel größeren Herzen als ich, aber ich gehöre nicht dazu." Deutlich zuckte ich. „Was ist los?" Mich schüttelnd keuchte ich. „Da ist eine riesige Spinne gelaufen, ich glaube das war die dickste die ich je gesehen habe. Da!" auf eine leere Stelle zeigen quiekte ich. „Sie ist im Sand verschwunden, als würde sie da wohnen... wohnen Spinnen hier auf Sizilien im Sand?" Wild sprang ich auf und schüttelte panisch mein Kleid aus. „Ich weiß, die Spinnen in Deutschland sind nicht giftig, aber ich weiß nicht wie es hier auf Sizilien ist, wir sind immerhin ziemlich nah an Afrika." Quietschte ich noch immer und trampelte im Sand herum.
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Wunsch & Wille das Ende
General FictionDas ist nur das Ende, also die letzten 7 von 207 Kapiteln, des gleichnamigen Buches. Weil diese wundervolle Plattform zu meinem Leidwesen ein Cap für die Anzahl der Kapitel eines Buches hat. Leider habe ich es nicht geschafft 600k Worte in 200 Kapit...