„Ich sollte Dich in Flacons füllen und unters Volk bringen, denn keine Droge könnte mich so abhängig machen wie Du es schaffst mia Bellina." raunte er heiser, eh er auch die zweite Hand wieder ans Lenkrad legte und wir in den Trubel des Stadtverkehrs eintauchten. Palermo war atemberaubend schön und ich stellte schnell fest, dass ich froh war, nicht selbst am Steuer zu sitzen. Unter stetigem Hupen und schnellen Vorstößen kamen wir im dichten Verkehr nur langsam voran und selbst als wir Abseits der Hauptstraßen fuhren, wurde es kaum ruhiger.
Wir hielten vor einem großen, alten Gebäude aus hellem Sandstein, auf dessen Wand ein schmiedeeisernes, steigendes Pferd in sicherlich drei Meter Größe prangte.
Den Wagen geparkt traten wir durch ein ebenso schmiedeeisernes Tor in einer langen, hohen Mauer und befanden uns in einem sehr gepflegten Innenhof wieder. Ein Mann höheren Alters, der an einem kleinen Gartentisch, saß und rauchte, erhob sich lächelnd und reichte Dario überschwänglich die Hand. Leider verstand ich keines der Worte die sie wechselten, doch hauchte er mir alsbald einen Kuss auf den Handrücken und Dario übersetzte strahlen, dass Alfonso nie eine schönere Frau in seinem Leben gesehen hätte und er sich geehrt fühlte, sie beraten zu dürfen. Nach einigen weiteren Worten, legte Dario die Hand um meine Hüften und raunte. „Er ist nicht nur auf Reitzubehör spezialisiert sondern hat auch einen nicht öffentlichen Schauraum. Ich bin mir sicher hier werden wir fündig."
Wir betraten den alten Laden, der uns mit einer Vielzahl schwerer, vor allem ledriger Gerüche empfing. Nach der Helligkeit des strahlenden Frühsommertages draußen fiel es mir schwer mich an die Dunkelheit hier drinnen zu gewöhnen, doch alle Werkstücke waren gut sichtbar, mit zahlreichen Spots ausgeleuchtet. Die hochwertigen Zaumzeuge und sehr edle verzierten Peitschen die es hier in allen erdenklichen Formen und Farben zu sehen gab, lagen größten Teil in Vitrinen auf rotem Samt oder waren auf hölzerne Modelle gezogen. Noch immer mit Dario ins Gespräch vertieft führte uns der Kunsthandwerker durch einen ebenso roten Samtvorhang in einen weiteren Raum.
Ein seliges Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als mein Blick die Auslage hier erfasste. Es gab peitschen, Gerten, Snakes, Bullwipps, Katzen und Flogger mannigfaltigen Ausführungen. Zu meiner wirklichen Überraschung gab es aber auch am Griffstück ummantelte Rohrstöcke und Paddels in den verschiedensten Stärken und Größen. Die Augen schließend erschauderte ich merklich und Dario zog mich enger an sich und hauchte mir einen Kuss ins Haar. „Zeigt mir meine Principessa außer schnellen Autos gerade eine zweite Begierde?" Die Lippen aufeinander pressend hielt ich die Augen geschlossen und senkte das Haupt. „Ich weiß, fast alles hier wird aus der Haut von Tieren angefertigt aber... ich bin und bleibe ein bigottes Miststück, ich würde am liebsten jedes einzelne Stück kaufen. Alfonso blieb meine Begeisterung keines Wegs verborgen und er deutete auf einen hohen Lederbock, mit statischen und beweglichen Schellen. Entsetzt schüttelte ich den Kopf, doch reichte er mir schweigend, aber lächelnd eine lange Gerte, an deren Ende sich eine ziemlich große, lederne Schlaufe befand, die sicherlich grausam biss. Ihr Griff war mit einem goldenen Pilzkopf versehen, der kunstvoll graviert war. „Dario, o Bella?" Er deutete auf die Gravur und ich verstand. Zwei Finger hochhalten sagte Dario: „Vorrei entrambe le cose." Dann wandte er sich an mich: „Es ist doch in Deinem Sinne, dass wir von jedem Stück zwei anschaffen, oder wie wirst Du Rosa bestrafen?" Die Lippen aufeinanderpressend nickte ich, nahm das mir dargebotene Prachtstück entgegen und ließ es in meine Hand schnellen. Sie war unfassbar biegsam ohne dadurch zu nachgiebig zu sein und ich keuchte leise auf. Dario nahm sie mir mit tadelndem Blick aus der Hand und deutete nun seinerseits auf den Bock.
„Ich will sehen wie Du darüber aussiehst, denn ich glaube der Keller braucht einen neuen Raum und ich Möbel dafür. Abermals schluckend deutete ich ein Kopfschütteln an.
„Bitte, bitte offenbar mich ihm nicht." Flüsterte ich leise und voller Angst, doch er grinste. „Oh das tut mir leid cara mia aber das muss ich, denn er wird mir anhand Deiner Reaktion Empfehlungen aussprechen."
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Wunsch & Wille das Ende
General FictionDas ist nur das Ende, also die letzten 7 von 207 Kapiteln, des gleichnamigen Buches. Weil diese wundervolle Plattform zu meinem Leidwesen ein Cap für die Anzahl der Kapitel eines Buches hat. Leider habe ich es nicht geschafft 600k Worte in 200 Kapit...