»Guten Morgen, Schlafmützen!«
Lilly stand im Türrahmen und trank einen heißen Kakao. Sie stellte die Tasse auf dem Regal neben der Tür ab und riss die Vorhänge auf. »Zeit zum Aufstehen!«
Meine Augen brannten und meine Augenlider waren schwer. »Wie spät ist es?«, fragte ich und gähnte. Es war eindeutig noch viel zu früh.
»Kurz nach halb elf. Ich will ja gar nicht wissen, wie lange ihr gestern Nacht noch wach wart, aber ich dachte, ich wecke euch mal, bevor der Tag schon wieder vorbei ist.«
»Danke, Lilly«, sagte Jana, die gerade erst wach geworden ist.
Lilly warf ihr ein großes Shirt von mir zu, welches auf einem Stuhl in der Ecke lag, und verließ das Zimmer.
»Ich glaube, sie weiß es«, flüsterte Jana mir zu.
»Ach, wirklich?«, fragte ich ironisch und stand auf.
Lilly saß bereits am Esstisch und wartete auf uns.
»Frühstück ist übrigens fertig.«
»Das hättest du doch nicht machen müssen«, sagte ich und setzte mich zu ihr. »Aber danke, das ist wirklich lieb von dir.«
»Kein Problem, das ist doch das Mindeste, was ich tun kann. Danke, dass du uns gestern abgeholt hast. Vielleicht können wir Mama und Papa nichts davon erzählen?«
»Abgemacht.«
Jana und ich setzten uns an den Tisch, den Lilly bereits gedeckt hatte. Sie tat wirklich alles, um mir zu schmeicheln, damit ich unseren Eltern nicht von letzter Nacht erzählte.
»Jetzt erzähl mir von gestern. Was ist passiert?«, fragte ich nach, da ich nun wirklich neugierig war, wie sich meine kleine Schwester, die eigentlich kein Freund von Alkohol war, so wegschießen konnte.
Lilly sah mich verlegen an und ich ahnte bereits, dass ein Junge im Spiel war.
»Nichts Dramatisches ...«, begann sie.
Ich schnitt mein Brötchen in zwei Hälften. »Du hast getrunken und das nicht wenig, so wie es aussah.«
Währenddessen trank sie einen großen Schluck, um nichts dazu sagen zu müssen.
»Weißt du, es sah bestimmt schlimmer aus, als es wirklich war. Ich ...«
»Du erinnerst dich also nicht mehr?«
Ich hörte für einen Moment damit auf und legte das Brötchen auf den Teller.
»Also, das klingt vielleicht etwas übertrieben.«
Jana saß still daneben und aß ihr Frühstück. Sie wollte sich nicht in die Angelegenheiten der Familie einmischen, was ich ihr sehr zurechnete.
»Ist das ein nein?«, fragte ich nach.
Lilly gab nach und verdrehte die Augen. »Also gut, das Meiste ist weg. Ich erinnere mich nur noch daran, wie ich angekommen bin und dann, wie wir an der Straße standen und auf dich gewartet haben. Das wars auch schon wieder. Mehr ist da nicht.«
Ich fasste mir an den Kopf. »Warst du mit einer Freundin da oder alleine?«
Lilly musste einen Moment überlegen. »Mit Mia, aber die geht nicht an ihr Handy. Sie pennt vermutlich noch, ihren Rausch ausschlafen.«
»Was hast du dir dabei bloß gedacht?«, fragte ich, nun deutlich aufgebrachter.
»Ich ... ich weiß auch nicht. Ich wollte Spaß haben.«
»Dafür brauchst du doch aber kein Alkohol.«
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Zwischen Lust & Liebe
RomansaJason, ein charismatischer 19-jähriger, ist der Star an seiner Schule. Er genießt sein Leben in vollen Zügen und hat jedes Wochenende ein anderes Mädchen Zuhause. Er hat allerdings klare Regeln aufgestellt: Keine Verpflichtungen, nur Spaß. Doch als...