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Langsam bewegte ich mich auf das Schloss zu. Ich brauchte unbedingt einen Ort, an dem ich ungestört den bisherigen Vormittag auswerten konnte. 

Mein Zimmer schien mir im ersten Moment perfekt geeignet, doch diese Illusion wurde zerstört, durch den enorm hohen Geräuschpegel der hier auf dem Gang herrschte. 

Angestrengt überlegte ich, wo ich stattdessen hingehen konnte, doch mir wollte partout nichts einfallen. 

Bevor ich komplett verzweifelte, kam mir der Gedankenblitz: Astronomieturm!

Sofort sprintete ich die vielen, endlos erscheinenden Treppenstufen hoch und eilte auf die Aussichtsplattform. 

Dort angekommen atmete ich einmal tief durch und schloss meine Augen. Der kühle Wind hier oben beruhigte meine Nerven sofort. 

Ich stützte meine Hände an dem Geländer ab und ließ den Blick über das weiträumige Gelände schweifen. 

Nach einer ganzen Weile hörte ich schwere Schritte hinter mir, woraufhin ich mich natürlich sofort umdrehte um den Übeltäter zu begutachten. 

Es war Mattheo. 

,,Was war das vorhin?", konfrontierte ich ihn sogleich. 

,,Hör zu: Das kam vielleicht ein bisschen überraschend-" 

Ein bisschen?!

,,- aber es war durchaus ernst gemeint" Mattheo kratzte sich nervös am Nacken, bevor er mit seiner Erklärung fortfuhr. 

,,Ich glaube, in dem Moment, als der Kerl dich nach einem Date fragen wollte, sind bei mir die Synapsen durchgebrannt." 

,,Warum?" ich verstand immer noch nicht worauf er hinaus wollte. 

,,Die Sache ist die, ich war ganz einfach sauer auf ihn, weil er den Mumm dazu hatte dich anzusprechen, ich aber nicht."

Das brachte mich ein wenig zum Schmunzeln, Mattheo, der sonst kein Blatt vor den Mund nahm, traute sich nicht ein Mädchen anzusprechen. 

,,Und da hatte ich, ganz eventuell, Panik, dass du zusagst und wollte so unbedingt, dass er wieder Leine zieht, damit später ich dich nach einem Date fragen kann. Aber ich glaube ich habe mich dabei etwas ungeschickt angestellt." Ihm schien diese Unterhaltung sichtlich unangenehm zu sein. 

Hinter vorgehaltener Hand kicherte ich, wegen seiner Unsicherheit. Verwirrt sah Mattheo mich an. 

Irgendwie süß, wie er sich zu erklären versucht.

,,Du willst also auf ein Date mit mir gehen?", fragte ich ihn grinsend. 

,,Schon, ja" er vermied direkten Augenkontakt. 

,,Na dann. Frag mich doch", zuckte ich mit den Schultern. 

Erst sah er mich ungläubig an, doch ich lächelte ihm aufmunternd zu. 

,,Y/n. Darf ich dich auf ein Picknick am See einladen?", stellte er ganz formell die Frage. 

,,Aber sicher doch, der Herr", behielt ich seine Redensart bei. 

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich meine, was kann schon schiefgehen mit Mattheo Riddle auf ein Date zu gehen, Pansy drängelt mich doch schon ewig dazu mal einen Typen kennenzulernen, warum dann nicht ihn noch besser?

,,Hervorragend, dann hole ich die Dame morgen um 16:00 Uhr von ihrem Zimmer ab", schlug er charmant vor. 

,,Es wäre mir eine Ehre" ich machte einen kleinen Knicks, eine altertümliche höfliche Geste. 

Vorsichtig nahm Mattheo meine rechte Hand in seine und hauchte einen sanften Kuss auf meinen Handrücken, welcher mir einen angenehmen Schauer über den Rücken bereitete. 

Und damit verschwand Mattheo so leise von dem Astronomieturm, wie er gekommen war. 


Erstmal nur ein kurzes Kapitel heute, vielleicht schreibe ich später noch ein weiteres, mal sehen :)

Mattheo Riddle - don't play with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt