Knock Em Dead Kid

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Ich zog ihn schnell nach drinnen und sperrte die Türe hinter mir zu. „Scheiße, Nikki! Wenn dich jemand sieht!"

„Slash sitzt in der Lobby, McKagan und Adler dröhnen sich grad im Nebenzimmer nen Joint rein, und dein Cousin und Izzy sin nich zu sehn," erwiderte er.

„Was willst du denn überhaupt?", fragte ich etwas barsch.

Mein Lover lächelte. „Weiß auch nicht, ich hatte Lust, Essen zu gehen, aber alleine..."

„Gerade etwas ungünstig – wie du siehst, komm ich gerade aus der Dusche!", meinte ich.

„Scheiß drauf. Ich hab nämlich was für dich." Mit diesen Worten zog er eine schwarze Tüte hinter seinem Rücken hervor, auf der das Logo einer sündhaft teuren Designermarke abgebildet war.

Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, als ich die Tüte öffnete und ein winziges, knallrotes Kleid herauszog. „Heilige Scheiße, Nikki! Das wäre doch nicht nötig gewesen!"

„Gefällts dir?" Lächelnd legte er einen Finger an mein Kinn.

„Das is der Wahnsinn!" Ich küsste ihn, und er schlang seine Arme um meinen Hals.

Da rüttelte jemand an der Klinke.

„Angel, verdammt, mach hier auf oder ich knall die Tür weg!", bellte Axl.

Erschrocken ließen wir voneinander ab. Zum Glück hatte ich abgeschlossen! Ich wollte gar nicht daran denken, was sonst passiert wäre.

„Ich... ähm... ich komme gleich!", rief ich und schob Nikki ins Bad.

„Was dauert n da so lange? Mach auf!", brüllte mein Cousin.

Hastig rannte ich zur Tür und öffnete. „Sorry, ich wollte grade duschen."

Axl und Izzy standen auf der Matte, allerdings nicht alleine, und augenscheinlich auch nicht gerade nüchtern. Sie hatten weibliche Gefolgschaft mitgebracht, drei Mädchen, allesamt wahrscheinlich nicht viel älter als 18.

„Was glotzt du so?", herrschte Axl eines der Mädchen an, als sie mich schief ansah.

„Ich wusste gar nicht, dass du ne Freundin hast!", antwortete sie.

„Sie is nicht seine Freundin, das is seine Cousine!", erklärte Izzy.

„Danke, Klugscheißer. Antworten kann ich auch alleine!", murrte mein Cousin. Mich musterte er und deutete auf meine linke Hand. „Was is das?"

Scheiße, ich hielt immer noch das Kleid in der Hand. „Das... ähm... das hab ich mir heute gekauft!"

„Woher hast du das Geld?", wollte er wissen.

„Ich hab... ähm... ich hab was von Slashs Geld geklaut!", log ich.

„Wir waren heute mit Angel in der Stadt," bestätigte Izzy und riss einem der Mädchen den BH von den Brüsten, die sich schon erwartungsvoll an seinen Körper presste.

„Sieht ziemlich nuttig aus! Ich will nich, dass du in sowas rumrennst!", knurrte Axl und wollte mir das Kleid aus der Hand reißen, doch ich hielt daran fest.

„Ich brauche keinen verfickten Babysitter, verdammt! Ich bin neunzehn, und wenn ich sowas anziehen will, tu ich das auch!", keifte ich.

„Halts Maul, und gib das her!", schrie mein Cousin und zog an einem Träger des Kleides an.

„Ich hab die Scheiße gekauft, also lass es!", fuhr ich ihn an.

Er sprang auf und stieß eines der Mädchen von seinem Schoß. „Ich will nicht, dass du so rumrennst! Du bist keine Schlampe, sondern meine Cousine, und wenn dir was zustößt, reißt mir dein Dad den Kopf ab!"

Never Enough (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt